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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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argwöhnisch.
    Nakita blieb stehen, eine Hand am Tor und die Augen auf die Schüler gerichtet. Mittlerweile waren es weniger geworden, die noch draußen herumstanden, und die ersten Busse fuhren los.
    »Ich lasse nicht zu, dass Ron ihr einen Schutzengel schickt«, zischte sie durch zusammengebissene Zähne. »Du solltest echt hoffen, dass Barnabas Erfolg hat. Aber ich sage dir gleich, es wird nicht funktionieren. Zielpersonen hören einem nie zu.«
    »Ace hat mir zugehört.« Ich härte genauso gut mit einer Betonmauer diskutieren können. Aber selbst Betonmauern konnte man einreißen. »Okay, okay«, seufzte ich schließlich, als sie den Kopf schräg legte und fragend die Augenbrauen hob. »Ace ist also dazu verurteilt, das kurze, gewaltbestimmte Leben eines Rockstars zu führen. Na, wenn schon. Seine Seele ist jedenfalls nicht mehr verloren und er bringt die Leute mit seinen Songs zum Nachdenken«, erinnerte ich sie. »Und denk mal an Shoe. Jetzt, wo er nicht mehr verdächtigt wird, das System des Krankenhauses lahmgelegt zu haben, kann er helfen, zukünftige Anschläge von Computerterroristen zu stoppen. Du kannst mir nicht erzählen, dass das gar nichts ist.«
    »Das Leben ist bedeutungslos und flüchtig«, murmelte sie, aber in ihrer Stimme lag ein Hauch von Unsicherheit. »Alles, was zählt, ist die Seele.« Sie vergewisserte sich, dass sie ihre kostbare Kamera auch dabei hatte, und lief dann hoch erhobenen Hauptes los in Richtung des kaputten Bordsteins. Josh lachte und wir stießen mit den Schultern zusammen, dann nahm er meine Hand und wir folgten ihr. Es war wie Zauberei - die Luft schien plötzlich frischer, die Sonne wärmer und meine Schritte leichter. Seine Hand in meiner fühlte sich kühl an und er drückte kurz meine Finger, als wollte er unsere Verbindung damit bekräftigen. Josh nahm mir zuliebe wirklich eine ganze Menge auf sich und ich war froh, dass er hier war.
    Kurzes, gewaltbestimmtes Leben hin oder her - ich war stolz auf unseren Erfolg mit Ace. Immerhin hatten wir nicht nur seine Seele und sein Leben gerettet, sondern gleichzeitig auch noch Shoe, seinen besten Freund, aus dem ganzen Schlamassel befreit.
    Aber das war echt harte Arbeit gewesen. Und dass wir Erfolg gehabt hatten, lag nicht zuletzt an Shoe selbst, der sich genauso angestrengt hatte, seine Haut zu retten, wie Barnabas, Nakita und ich. Josh und ich stellten uns zu Nakita an den Bordstein und blinzelten in die Sonne, als wir zu der fremden Schule hinübersahen.
    »Ich weiß, dass jeder glaubt, Ace wäre bloß ein Glückstreffer gewesen«, sagte ich leise, als Josh meine Hand ein letztes Mal drückte und dann losließ. »Darum müssen wir es eben noch mal schaffen.«
    Nakita rückte die Tasche unter ihrem Arm zurecht und zuckte mit den Schultern. Sie glaubte ganz offensichtlich nicht, dass das möglich war. Ich dagegen fand, dass diese Vollstreckung schon mal wesentlich besser lief als die letzte. Nakita hatte versprochen, Tammy nicht zu töten, wenn es nicht unbedingt nötig war, und wir wussten, wo Tammy wohnte. Das war schon mal die halbe Miete.
    »Sind sie das da?«, fragte Nakita auf einmal und ich folgte ihrem ausgestreckten Finger zu einem blonden Mädchen, das ungeduldig an einem der Busse wartete, einen Fuß auf der untersten Stufe des Einstiegs, den anderen auf dem Bürgersteig. Sie schrie gerade etwas zu einem Pulk Jungen hinüber, die noch immer auf der Schultreppe herumlungerten und die Köpfe über ein Videospiel beugten. »Sie hat eine grünliche Aura mit orangefarbener Mitte.«
    »Bleib mal locker!«, schrie ein dunkelhaariger Junge zurück und schnitt ihr eine fiese Grimasse. »Ich muss erst noch das Portal erreichen, sonst geht meine Platzierung flöten!«
    »Das Einzige, was hier flöten geht, ist deine Mitfahrgelegenheit nach Hause, du Idiot!«, brüllte das Mädchen zurück. »Mom flippt aus, wenn sie schon wieder von der Arbeit wegmuss, um dich abzuholen, Johnny!«
    Die Erinnerung an mein Herz ließ mich ein einzelnes Klopfen verspüren. Dann verstummte es wieder. Johnny. Das war der Name von Tammys Bruder.
    Das Mädchen drehte sich wütend um und stapfte die Stufen hinauf. Unterdessen ließ der vordere Bus in der Schlange den Motor an und fuhr davon. Noch zwei weitere, dann war Tammys an der Reihe.
    »Deine Schwester ist echt 'ne richtige Zicke«, hörte ich einen der Jungen zu Johnny sagen, aber Johnny war zu sehr in sein Spiel vertieft, um etwas zu erwidern.
    »Das sind sie«, bestätigte ich, plötzlich

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