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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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gerade mich ausgewählt?«
    Sie nahm noch einen Bissen von ihrem Burger, kaute langsam und spülte ihn dann mit einem Schluck Cola herunter. Vorsichtig stellte sie die Dose im Becherhalter ab, drehte sich herum und sah mich an, während sie ein Bein anzog und sich darauf setzte. Mädchen können so etwas. Ich könnte mich nicht einmal auf mein Bein setzen, wenn es mir das Leben retten würde.
    Wenn ich ein Leben hätte, das es zu retten gäbe.
    »Man sagt, du hilfst gern«, meinte Parker. »Die meisten Leute haben bloß zu viel Angst, dich um Hilfe zu bitten.«
    » Sie haben Angst vor mir? Das ist ja lächerlich. Ich bin total harmlos. Wer sind die Leute, von denen du da redest?«
    » Na ja, es sind nicht gerade Leute, eigentlich bloß der eine Kerl, den ich nach dir gefragt habe.«
    » Glaub nicht alles, was so erzählt wird.«
    » Ich habe gehört, was du mit diesen Schlägertypen angestellt hast. Es stand nicht in der Zeitung, aber auf der Straße heißt es, du seist entweder ein Held oder ein Irrer.«
    » Vielleicht bin ich ein bisschen von beidem«, sagte ich und machte mir nicht einmal die Mühe, mir eine Lüge über das, was geschehen war, auszudenken. Das Gerede der Leute machte die Wahrheit sowieso wieder kaputt.
    » Warum hilfst du den Leuten, wenn sie Angst vor dir haben?«
    » Weil ich mich gut dabei fühle.« Und es verhinderte, dass mich die Dunkelheit auffraß – was mich wiederum davon abhielt, andere aufzufressen. Ich betrachtete es als eine kleine Gesundheitsvorsorge für das Universum.
    » Bei welcher Art von Problemen hilfst du so?«
    » Bei allen möglichen.«
    » Und wie machst du das?«
    » Auf jede mir mögliche Art und Weise. Ich tu, was es kostet.«
    » Aber du bist in meinem Alter … Ich verstehe das nicht.«
    » Das brauchst du auch nicht«, sagte ich.
    » Aber das sind Erwachsene.«
    » Ich helfe auch Erwachsenen. Was soll daran falsch sein?«
    Sie hatte ihr Essen komplett vergessen. Sie fragte sich, ob irgendein durchgeknallter Teenager ihr bei ihren Problemen helfen konnte, und ich begann zu vermuten, dass sie sehr, sehr große Probleme hatte.
    » Pass auf«, sagte sie. »Keiner von uns landet auf der Abendschule, wenn sein Leben nicht total abgefuckt ist. Die normalen Schüler werden für Jobs ausgebildet, die tagsüber ausgeübt werden. Sie werden zu einem Teil der Gesellschaft ausgebildet. Wir hingegen sind die Art von Kindern, von denen sie hoffen, dass wir nicht ins Schwimmbecken pinkeln. Also, was auch immer es ist, du kannst es mir sagen.«
    Sie kaute, ohne etwas zu schmecken, starrte einfach nur aus dem Fenster in ihre Vergangenheit.
    Ich streckte die Hand aus und berührte mit einem Finger sanft ihren Unterarm. Ich wusste, wie ihre Reaktion aussehen würde, und wartete darauf, dass sie zitterte.
    » Ich kann dir helfen, Parker. Aber du musst mir sagen, was los ist«, erklärte ich, und etwas Interessantes passierte, während meine Hand auf ihrem Arm lag, während ich ernst und ehrlich mit ihr sprach. Die Dunkelheit in meinem Herzen, das schwarze Flüstern, das bisweilen meinen Geist erfüllte, begann zu weichen. Stark zu weichen. Fast, aber nur fast, fühlte ich mich wieder wie ein Mensch.
    » Es gibt da diesen Mann. Er steht darauf, Mädchen zu töten.«
    Die meisten Leute hätte so etwas schockiert. Aber ich gehör te nicht zu den meisten Leuten. Ich gehörte zu niemandem.
    » Das ist schrecklich.« Ich fragte nicht, ob sie sich ihre Geschichte nur ausdachte. Das tat sie nicht.
    » Du glaubst mir?«
    » Wer ist der Mann?«
    Sie drehte sich zu mir und schaute mich an. In ihren unglaublich großen, runden Augen schimmerten Tränen.
    » Mein Vater.«

 
    3. Kapitel
     
     
    Ich hatte gehofft, dass es sich nicht um einen Perversen handelte. Ich hasse Perverse.
    » Und woher weißt du das?«, fragte ich.
    » Darüber werde ich dich später aufklären müssen.« Ihr vorher so süßes, schüchternes Äußeres war einen Tick dunkler geworden. Was ich okay fand. Dunkelheit war genau mein Metier.
    » Was kannst du mir denn sagen?« Ich zog einen Bleistift aus der Tasche und begann, mir auf einem Stück Papier Notizen zu machen.
    » Was schreibst du da?«, fragte sie unvermittelt.
    » Keine Panik«, erwiderte ich. »Man wird es nicht lesen können.«
    Sie verstand den Sarkasmus in meiner Antwort nicht. »Also gut. Mein Vater ist einer der intelligentesten Männer der Welt. Ich weiß, das klingt verrückt, aber es stimmt. Er ist ein weltberühmter Physiker. Er forscht viel für

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