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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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verpasste dem Fisher-Mann einen Schlag gegen die Kehle. Er fiel hustend zu Boden und ich trat ihm gegen die Schläfe. Das Ganze dauerte vielleicht drei Sekunden.
    Ich riss ihm das Nachtsichtgerät vom Gesicht und hob die Maschinenpistole auf. Benny gab ein paar Schüsse durch den Eingang ab, um mir Deckung zu geben. Als ich das Nachtsichtgerät aufsetzte, überfielen mich einen Moment lang finstere Erinnerungen. In Teheran hatte ich die Hälfte meiner Zeit in dieser flachen grünlichen Unterwelt verbracht. Ich hatte gehofft, nie wieder dorthin zurückzumüssen.
    Das Zimmer, in das wir uns zurückzogen, musste Presmores Arbeitszimmer sein. Ein schwerer Eichenholzschreibtisch, ein pseudoviktorianisches Remake, stand dem Wintergarten gegenüber, der an diese Seite des Hauses angebaut worden war. An den Wänden erkannte ich Preise und Souvenirs, |395| Erinnerungsstücke eines im öffentlichen Dienst verbrachten Lebens, aber es gab nicht genug Licht, um sie zu lesen, selbst wenn ich die Zeit dazu gehabt hätte.
    Ich spähte um die Ecke und sah zwei Männer, die hinter den Überresten der Möbel Deckung suchten. Der eine würde das Vorrücken des anderen zu unserem Eingang decken. Bevor ich Gelegenheit hatte, Training und Disziplin der beiden weiter zu bewundern, eröffnete der hintere Fisher-Mann das Feuer. Ich hatte Glück, dass ich hockend Deckung suchte, denn die Kugeln schlugen direkt durch den Gips und das Holz, hinter denen ich mich versteckte. Ich schoss blindlings in den Raum und zog mich zu Presmores Schreibtisch zurück. Benny fügte ein wenig eigene Musik hinzu.
    Ich erinnerte mich an das Wegwerfteil, das ich mitgebracht hatte, und schob es Benny zu. Er schoss es in unregelmäßigen Abständen im Wechsel mit seiner eigenen Waffe ab, um die Fisher-Leute möglichst zu überzeugen, dass sich noch eine dritte Person im Arbeitszimmer befand. Nur weil sie unsere wahre Zahl nicht kannten, waren wir überhaupt noch am Leben. Hinter uns lag ein Flur, der wahrscheinlich auf dem Weg zur Küche auf den Hauptkorridor stieß. Wir konnten ja nicht einmal einen Eingang verteidigen, geschweige denn zwei. Wenn sie herausfanden, dass wir nur zu zweit waren, würden sie uns von beiden Seiten angreifen, und das war es dann. In Anbetracht des Trainings, das ich gesehen hatte, lag unsere Lebenserwartung unter einer Minute.
    Ich schlug Benny in Zeichensprache einen Plan vor. Er sollte eine Blendgranate in den vorderen Raum werfen. Während sie damit zu tun hätten, würden wir den Schreibtisch in den Wintergarten schleppen. Benny zeigte mir den Stinkefinger. Ich zuckte zur Antwort die Schultern, was bedeutete, dass ich gerne eine bessere Idee akzeptieren würde, wenn er eine hatte. Benny zog eine Blendgranate aus seiner Weste, während er einen so schrecklichen Strom von Flüchen von sich gab, |396| dass sie im Umkreis von einer Viertelmeile allen die Ohren verbrannt hätten, wenn sie zu hören gewesen wären.
    Benny warf die Blendgranate. Dann packten wir den Schreibtisch mit geschlossenen Augen und schleppten ihn zum Eingang des Wintergartens. Wir sprangen darüber und legten uns flach auf den Boden.
    »Toll, wir sind in einem verdammten Glashaus in Deckung gegangen«, sagte Benny. »Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    Das hoffte ich auch. Rechts von mir lag die Straße. Der Zaun, der das Presmore-Grundstück vom Nachbarhaus trennte, war zu hoch, um hinüberzuspringen. Der Wintergarten war nur von Gras umgeben, was ihn in den Vormittagsstunden zu einem angenehmen Aufenthaltsort machen musste. Für uns aber bedeutete das einen Sprint über die offene Fläche bis zur Straße. Wenn wir unsere letzte Blendgranate warfen und wirklich nur zwei Fisher-Leute da waren, würde es sie vielleicht so lange ablenken, dass wir es schaffen konnten. Andernfalls würden wir durchsiebt werden, bevor unsere Schuhsohlen den Asphalt berührten.
    Mein Handy vibrierte und ich nahm ab. Benny sah mich finster an und gab ein paar Schüsse in Zielrichtung ab.
    »Wir sind vor dem Haus«, sagte Cal.
    Ich sah einen Kleintransporter auf der Straßenseite gegenüber parken und eine Silhouette auf der Fahrerseite.
    »Wo seid ihr?«
    »Im Wintergarten auf der linken Seite des Hauses«, antwortete ich. »Habt ihr eure großen Spielzeuge mitgebracht?«
    »Genug, um einen Krieg anzufangen.«
    »Nehmt das Haus unter Beschuss.«
    »Aber ihr seid da drin«, widersprach Cal.
    »Nehmt es einfach unter Beschuss«, entgegnete ich und legte auf.
    Benny wollte gerade eine

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