Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
Vom Netzwerk:
traurigen Augen vorbei durch die Hintertür, gerade noch rechtzeitig, um mich in den Garten zu erbrechen, der einmal Zachary Middletons ganzer Stolz gewesen war.
    Benny fand mich, wie ich in die wilden Überbleibsel einer Bougainvillea kotzte.
    |433| »Was ist los?«, fragte er. »Brauchst du deine Medikamente?«
    Ich schüttelte den Kopf, noch immer unfähig zu sprechen. Gegen diese Krankheit gab es keine Tabletten.
    »Dann sag mir verdammt noch mal, was los ist, bevor ich dir die Rippen bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung breche.«
    »Hast du nicht gehört, was die gesagt haben?« Ich richtete mich auf, doch es war noch immer schwierig, nicht an meinem eigenen Atem zu ersticken.
    »Sie haben uns nicht die ganze Geschichte über Houston erzählt. Das machen Regierungen nie.«
    »Sie haben gelogen.«
    »Sie haben nicht gelogen«, entgegnete Benny. Seine Stimme klang weniger nachdrücklich als seine Worte. »Du hast doch gehört, was Foyle gesagt hat. Es ist immer noch möglich, dass Rudashevsky dem Iran das gegen Houston eingesetzte Uran verkauft hat.«
    »Ist dir ein Vielleicht nach allem, was in Teheran passiert ist, gut genug?«
    Benny schüttelte den Kopf. Er steckte sich eine Zigarette an, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen.
    »Wir sind in die Armee eingetreten, bevor irgendwas von all dem passiert war, haben einen Eid geschworen, zu gehen, wohin auch immer man uns schickt.«
    »Aber du hast dich nicht freiwillig zur Spezialeinheit Siebzehn gemeldet«, sagte ich. »Du hast nicht Menschen der Folter und dem Tod ausgeliefert, um etwas zu finden, das gar nicht da war. Es war so, wie du es damals gesagt hast, keiner hat mir eine Waffe an den Kopf gehalten. Glass hat mich gerufen und ich bin seinem Ruf gefolgt.«
    Die Sonne wirkte unglaublich hell. Das Wetter hatte sich nicht geändert, ich fand es nur schmerzhafter.
    »Ich dachte, ich könnte das mit der Siebzehn irgendwie |434| wiedergutmachen. Nicht alles auf einmal, aber in Raten, eine gute Tat hier und da, so viel, wie ich mir leisten konnte. All diese Dinge, die ich getan oder bei denen ich geholfen habe, sie alle standen im Dienst einer Lüge. All diese gequälten und toten Menschen, umsonst.« Ich wischte mir den Mund mit dem Handrücken. »Was zum Teufel soll ich jetzt tun, Benny?«
    Benny nahm einen langen Zug von seiner Zigarette, bevor er antwortete.
    »Ich war unglaublich wütend auf dich, dass du diesen verdammten Nazis beigetreten bist, das kannst du dir gar nicht vorstellen«, sagte er. »Du warst für mich gestorben. Weißt du, dass Isaac derjenige war, der mich überredet hat, dich im Krankenhaus zu besuchen? Ich hatte schon mehr als einmal miterlebt, wie Menschen in Stücke gerissen wurden, aber als ich damals zum ersten Mal sah, was mit dir passierte   …«
    Benny warf die Zigarette weg und trat sie aus.
    »Felix, denkst du nicht, du hast in diesen letzten zehn Jahren genug dafür bezahlt?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es gab niemanden, der das hätte entscheiden können. Die, denen ich unrecht getan hatte, waren tot und verschwunden und ihre Familien waren ihnen kurz darauf gefolgt.
    »Los, komm«, sagte er und reichte mir meinen Hut, »wir besorgen dir ein Handtuch und ein Pfefferminzbonbon und dann machen wir, Scheiße noch mal, dass wir hier wegkommen. Wir sind schon zu lange in dieser Geisterstadt.«
    Im Keller ging eine Alarmanlage los. Cassandra streckte den Kopf aus der Hintertür.
    »Sie sind da«, sagte sie, als riefe sie uns zum Essen. Die Monster waren in die Maple Street gekommen.

|435| 25
    Cassandra hatte den Keller in eine Kommandozentrale verwandelt. Eine Monitorreihe zeigte die Zugänge zum Haus und zur Maple Street, während eine Gruppe von Plasmabildschirmen Satellitendaten und die Ergebnisse einer Analyse ausspie, der ich nicht folgen konnte. In einem Serverregal, das von einem Metallkäfig umschlossen war, stand eine Rechenkapazität im Wert von etwa einer halben Million Dollar. Den Rest der Geräte konnte ich noch nicht einmal identifizieren.
    »Sie wussten, dass die kommen?«, fragte Benny.
    »Wie schon gesagt, jemand beobachtet mich immer.«
    »Warum zum Teufel haben Sie uns das nicht gesagt? Dann hätten wir diesen kleinen Familienrat verdammt noch mal auf der Straße abhalten können.«
    »Wenn sie uns im Freien erwischt hätten, hätten wir keine Chance gehabt«, sagte Cassandra. »Hier ist unser Tod dagegen nicht garantiert.«
    Von einem der Monitore hörten wir Stonebridges Stimme, die aus

Weitere Kostenlose Bücher