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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gedanken zu machen. Ich hoffte inständig, er werde sich meinetwegen
nicht allzusehr sorgen, wenn man die Tote in meinem Zimmer
entdeckte und er herausfand, daß ich verschwunden war.
    Und dann vergaß ich mit einem
Male und aus unerfindlichem Grunde Johnny Rio — und dachte statt
dessen an Rafael Vega. Das war schon eine Marke! Ich überlegte, wieso er
wohl ständig die dunkle Brille trug. Zunächst hatte ich ihn nur für einen
leicht überspannten, verschrobenen Geheimpolizisten gehalten, aber vielleicht
steckte doch mehr in ihm. Es bestand kein Zweifel: Er war auf eine leicht
gruselige Art charmant. Wenn er in der Nähe war, lief es einem ganz komisch
über den Rücken.
    Ich war ganz mit Rafael
beschäftigt, und dabei mußte ich wohl eingeschlafen sein. Ich begann seltsam zu
träumen. Da lag ich in Conchitas Bett, und plötzlich hörte ich vom Fenster her
ein Geräusch. Ich blieb liegen und lauschte, hörte das Geräusch erneut, und
dann folgte ein sanftes Plumpsen, so als sei jemand vom Fensterbrett ins Zimmer
gesprungen.
    Es war Rafael Vega. Er stand da
und sah mich einen Augenblick an, dann nahm er die dunkle Brille ab, und ich
erkannte, daß er der bestaussehendste Mann war, den
ich je zu Gesicht bekommen hatte.
    Er lächelte nur und sagte
leise: »Jetzt gehörst du mir !«
    So was! Selbst wenn ein Mädchen
vielleicht mit einem Mann darin übereinstimmt, dann möchte sie doch
normalerweise nicht, daß er dermaßen überzeugt davon ist und es lauthals
kundtut. Ich war der Ansicht, wir müßten uns darüber noch ein Weilchen
unterhalten, bevor ich ihm recht gab — aber irgendwie brachte ich das einfach
nicht fertig. Sobald ich sein Profil ansah, wurde ich schwach in den Knien.
Also sagte ich kein Wort, ich lag nur da und sah zu ihm auf.
    »Ich liebe dich«, sagte er. »Du
bist die schönste Frau der Welt .« Ich glaube, da
lächelte ich ein wenig, weil ich nämlich wußte, daß dies die Wahrheit war.
    »Du bist die einzige Frau meines
Lebens«, sagte er und trat näher. »Die einzige, die ich je geliebt habe,
Conchita...«
    Ich lächelte noch immer
verträumt zu ihm auf — bis es bei mir klingelte.
    Conchita? Ich hieß doch Mavis!
    »Conchita !« sagte er. »Wach auf, Geliebte. Conchita! Conchita!«
    Seine Stimme wurde lauter und
lauter. So laut, daß ich mit einem Schlag erwachte und emporschnellte.
    Es war kein Traum — im Zimmer
vor mir stand ein Mann! Jetzt neigte er sich mir zu. »Conchita«, sagte er rauh . »Du bist ja wach .«
    Aber dieser Mann war keineswegs
Rafael Vega. Dieser Mann war der falsche Torero. Der Mensch, der sich mir
gegenüber als Luis Salazar ausgegeben hatte.
     
     
     

10
     
    Da saß ich und starrte auf den
Schatten an meiner Seite und wollte schreien, aber irgendwo schien ich meine
Stimme verloren zu haben.
    »Conchita«, sagte er wieder,
und dann mußte dieser verflixte Mond sich einmischen. Er segelte hinter einer
Wolke hervor und schien hell durch die offenen Fenster ins Zimmer und
geradewegs auf mein Gesicht.
    Er murmelte etwas unwirsch auf spanisch , und im nächsten Moment fühlte ich seine Hände an
meinem Hals. »Ein Ton«, sagte er leise, »und ich erwürge dich !«
    Ich gab Geräusche von mir, die
ihm mitteilen sollten, daß ich nicht im entferntesten daran dachte, Töne zu produzieren, und nach einem Weilchen lockerte sich
tatsächlich die Klammer um meine Kehle.
    »Was machen Sie hier ?« sagte er barsch.
    »Ich schlafe heute nacht hier«, sprudelte ich hervor. »Conchita hat mir
ihr Zimmer überlassen, sie schläft im Gästezimmer .«
    Er sprach wieder spanisch, und
wie es sich anhörte, waren es nicht gerade Freundlichkeiten. Und ich saß da wie
angeleimt und wünschte mir, doch bloß wieder in meinem Hotelzimmer zu sein —
mit oder ohne Leiche!
    Nach einem Weilchen sagte er:
»Sind Sie allein ?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich bin
mit Jimmy Hagen hier, und wenn Sie mir auch nur ein einziges Härchen krümmen,
wird er Ihnen sämtliche Knochen im Leibe brechen .«
    »Ich kann zweierlei tun«, sagte
er leise. »Sie umbringen — oder mitnehmen !«
    »Was?«
    »Umbringen möchte ich Sie
nicht«, erklärte er mir. »Folglich müssen Sie mitkommen. Stehen Sie auf und
ziehen Sie etwas an. Hübsch leise, verstanden?«
    »Aber...«
    »Ich habe nicht viel Zeit«,
sagte er. »Zwingen Sie mich nicht zum Äußersten .«
    Ich wollte Einwände vorbringen,
aber dann ließ ich’s bleiben. Wer wußte, wozu der Kerl imstande war? Also stand
ich auf und ging zu dem Stuhl, wo ich

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