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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Polizei leisten, es würde alles verderben .«
    »Wieso denn ?« fragte ich. »Sie haben doch nichts zu verbergen, oder ?«
    »Ich fürchte, doch«, sagte er
und schmunzelte wieder. »Was ich Ihnen da erzählt habe, von wegen, ich sei
Privatdetektiv und arbeite für einen Auftraggeber, das stimmt leider nicht .«
    »Aber wenn Sie kein
Privatdetektiv sind, was sind Sie dann ?«
    »Ein FBI-Mann, meine Liebe«,
erklärte er grimmig. »Und das ist das Letzte, was die mexikanische Polizei
erfahren darf .«
     
     
     

9
     
    Ich setzte mich neben Jimmy in
seinen Wagen und versuchte, mir einen Vers auf die jüngsten Ereignisse zu
machen; es wollte und wollte sich freilich nichts reimen. Er fuhr schnell, nun
schon seit etwa einer halben Stunde. Ich hatte gar nicht erst gefragt, wohin
wir fuhren, ich vertraute ihm, und überdies war die ganze Fahrt ausgesprochen
romantisch.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit,
Mavis«, sagte er. »Bald sind wir da .«
    »Sie scheinen sich ja in Mexiko
prima auszukennen«, meinte ich. »Wohin bringen Sie mich eigentlich ?«
    »In ein großes hübsches Haus«,
antwortete er. »Es hat Platz genug für jeden von uns. Sie werden es bequem
haben, bis alles wieder ruhiger geworden ist .«
    »Sehr schön«, sagte ich. »Ich
mache mir nur Gedanken wegen Johnny Rio. Er wird ganz aus dem Häuschen sein,
wenn er morgen früh entdeckt, daß ich verschwunden bin .«
    »Das wird nicht lange dauern«,
sagte Jimmy leichthin. »Gegen Mittag können wir schon zurückkehren. Wir
brauchen lediglich ein Alibi für Sie, wonach Sie mehr als zwanzig Meilen vom
Hotel entfernt waren, als Lola Smart erschossen wurde .«
    Er brannte sich mit einer Hand
eine Zigarette an. »Ist dieser Rio eigentlich ein cleverer Bursche ?«
    »Er ist nicht schlecht, soweit
es Härte braucht«, sagte ich. »Lenken und leiten muß freilich ich die Firma.
Ich weiß ihn nur ganz gern in der Nähe, wenn es hart auf hart geht — Sie wissen
ja, wie das ist .«
    »Na klar«, meinte er. »Ich weiß
schon .«
    »Wie kommt es überhaupt, daß
Sie in die Sache verwickelt wurden ?« fragte ich. »Ich
meine, das FBI ?«
    »Staatsgeheimnis, meine Liebe«,
sagte er. »Tut mir leid .«
    »Schon gut«, meinte ich. »Aber
ich bin nun mal von Natur aus neugierig .«
    »Sicher«, sagte er. »Vielleicht
kann ich’s Ihnen später erklären .«
    Dann schwieg er, und etwa zehn
Minuten danach verlangsamte der Wagen die Fahrt. Wir bogen nach rechts in eine
Einfahrt ab, und mit einem Male erkannte ich das Ganze wieder.
    »He !« entfuhr es mir. »Das ist ja Don Alfredos Villa !«
    »Stimmt genau, meine Liebe«,
gab er zu.
    »Aber da können Sie mich doch
nicht hinbringen — die werden mich ermorden !«
    Jimmy lächelte mich beruhigend
an. »Solange ich bei Ihnen bin, ganz gewiß nicht .«
    »Hm«, meinte ich, und mir wurde
wieder etwas wohler.
    »Ich will damit sagen«,
erklärte er, während er den Wagen vor dem Haus anhielt, »als Sie letztes Mal
hier waren, hielt man Ihre Erpressungsdrohung für bare Münze und wollte Sie
deshalb ins Bockshorn jagen, das war alles. Aber da Sie nun bei mir sind, sind
Sie über jeden Zweifel erhaben .«
    »Na schön«, meinte ich.
    Eigentlich hatte ich mir das
Fahrtziel anders vorgestellt — romantischer, und nur für Jimmy und mich. Und
jetzt hatten wir also wieder mal die Estebans zur Gesellschaft.
    Wir stiegen aus und zur Haustür
empor. Jimmy zog an der Glockenschnur, und zwei Minuten später öffnete uns der
Butler. Er schien keineswegs überrascht, daß mitten in der Nacht Besucher
aufkreuzten.
    »Don Alfredo ist in der
Bibliothek, Señor«, sagte er, dann schritt er durch die Diele voraus.
    Er öffnete die Tür zur
Bibliothek und trat beiseite, um uns hineinzulassen. Ich hörte, wie die Tür
hinter uns wieder geschlossen wurde. Don Alfredo saß am Tisch und schrieb. Er
legte den Federhalter hin und erhob sich.
    »Das ist aber eine Überraschung !« sagte er höflich.
    »Ich bedaure, Sie stören zu
müssen, Don Alfredo«, sagte Jimmy. »Aber ich habe Miss Seidlitz heute abend aus einer prekären Situation befreit und
ich — ähem — mußte dabei leider eine Dame erschießen,
die sie zu ermorden trachtete. Ich hielt es für uns beide am besten,
anschließend das Hotel zu verlassen und wegzubleiben, bis die Tote gefunden
worden ist. Wir wollen keinen Staub aufwirbeln — und auch vermeiden, der
Polizei sämtliche Vorfälle erklären zu müssen .«
    »Mein Haus ist das Ihre,
Señor«, sagte Don Alfredo formvollendet.
    Jimmy

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