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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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noch wackligen Knien in seine Kabine und zog die Tür sorgsam hinter sich ins Schloss.
    Der Raum war winzig und beherbergte nicht mehr als eine schmale Koje und einen Einbauschrank mit wenigen Fächern. Carlos bückte sich über das Bett, hob die Matratze an und tastete nach den drei dort verborgenen Sprengladungen. Sonderanfertigungen, via Handy auslösbar. Vorsichtig hob er sie aus ihrem Versteck und steckte sie in die Jackentaschen, danach zog er seine Remington aus dem Holster und schraubte einen Schalldämpfer auf. Für einen Moment schloss er die Augen. Er genoss die pulsierende Wirkung des Kokains, die seine Seekrankheit wohltuend überspielte. Er atmete zweimal tief durch, straffte sich und öffnete die Tür. Carlos war bereit.
    Leise schlich er nach vorne und klopfte an die Tür der im Bug liegenden Kabine. Niemand reagierte. Er klopfte noch mal, und nach einer kurzen Pause öffnete er sie einen Spaltbreit. Drinnen lagen Alfons und Irene regungslos nebeneinander ausgestreckt auf dem breiten Doppelbett. Vorsichtig näherte sich Carlos den beiden und tippte dem jungen Mann mit dem Lauf der entsicherten Pistole gegen das rechte Bein. Alfons rührte sich nicht. Er war bewusstlos. Die Remington auf den Kopf des Schlafenden gerichtet, prüfte Carlos mit der freien Hand seinen Puls. Sehr schwach, kaum fühlbar. Beruhigt ging Carlos um das Bett herum und blickte auf die leblose Frauengestalt, die in ein schwarzes Kleid gehüllt auf dem Laken lag.
Wie einladend
, überlegte er. Er schob Irenes Rock nach oben. Seine Finger wanderten an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang, bis er den schwarzen String ertastete.
Kleine Schlampe
, dachte er, und zog den Slip beiseite. Für einen Moment betrachtete er ihren rasierten Schritt, schob einen Finger in die Spalte. Dann sah er in ihr Gesicht. Immer noch keine Regung. Carlos’ Blick wanderte weiter, hin zu den beiden halbleeren Cocktailgläsern, die auf einem Sideboard neben dem Bett standen.
Gut so
. Bei der Menge an Rohypnol, die er in ihre Drinks gemischt hatte, wäre es ein Wunder, wenn sie überhaupt wieder aufwachten. Trotzdem: Er würde heute kein Risiko eingehen.
     
    Für einen Moment hielt Carlos lauschend inne, aber außer dem leisen Stampfen der Maschine war es still. Er ging am Fußende des Bettes in die Hocke, zog den Teppich beiseite. Die darunter liegende Luke ließ sich problemlos öffnen. Carlos nahm eine der Sprengladungen und aktivierte den Zünder. Danach verschloss er die Luke, schob den Teppich zurück und ging zur Tür. Mit einem kurzen Blick versicherte er sich, dass er noch immer allein war, zog die Waffe und gab jeweils zwei Schüsse in die Köpfe der beiden regungslosen Körper ab.
    Plopp-plopp. Plopp-plopp.
Sicher ist sicher.
    Zufrieden schloss Carlos die Tür und schlich sich zu seiner Kabine zurück. Dort installierte er nahe der Außenwand eine zweite Ladung. Blieb noch eine, die er an der Bar im untersten Fach des Küchenschranks hinter zwei Milchtüten versteckte. Wieder sah er die Whiskeyflasche – und wieder blieb er hart.
    Ruhe. Immer mit der Ruhe.
    Immerhin hatte er bereits Teil zwei seiner Aufgabe erfüllt. Alle Bomben waren scharf und lagen unterhalb der Wasserlinie, weit genug von den Benzintanks entfernt. Nach der Explosion würde der Wassereinbruch die Yacht innerhalb weniger Minuten im Meer versinken lassen. Ohne zuvor in Flammen aufzugehen, so hoffte er. Sie sollte bloß still und leise von der Oberfläche verschwinden.
    Carlos sah auf die Uhr. Kurz nach Mitternacht. In knapp drei Stunden sollten sie Newport erreichen, aber in etwa neunzig Minuten wären sie vor San Clemente. Dort würde er aussteigen. Mit den Diamanten.
     
    An und für sich war der Plan gar nicht schlecht, mit dessen Hilfe Maria die fünfzehn Millionen aus den Bergen des nördlichen Mexikos nach Kalifornien schmuggeln wollte. Das Risiko, die wertvolle Fracht auf dem Landweg durch das Gebiet feindlicher Kartelle und über die scharf bewachte Grenze zu verlieren, war gewaltig. Deshalb war der Umtausch ihrer Geldkoffer in eine handliche Portion Edelsteine ein geschickter Zug gewesen. Da sie keine Armee zum Schutz der teuren Ware aufbringen konnten, hatte es sich angeboten, auf eine der Charteryachten zurückzugreifen. Lediglich ein sicheres Versteck für die kostbaren Steinchen hatten sie finden müssen, um bei einer Kontrolle durch die Küstenwache nicht aufzufliegen.
    Die Idee mit den Dosen war aus dem Team gekommen. So waren die Diamanten in ein Dutzend

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