Bote des Todes
Wange und ging nach draußen, gefolgt von den anderen. Auf dem Weg zum Restaurant merkte sie, dass Danny dicht hinter ihr war. Sie wusste es, weil sie sein Aftershave roch, das sie so gut kannte.
„Hör mal“, sagte sie plötzlich vorwurfsvoll, als er neben ihr war. „Ich hatte dich doch gebeten, meinem Vater zu helfen.“
„Dein Vater hat alles unter Kontrolle. Liam ist da, und Chrissie auch. Colleen war auf dem Weg nach unten, und Jeff wollte mit seiner Band früher da sein, falls Not am Mann ist.“
„Ach ja? Du hast mit meinem Vater gesprochen?“
„Das habe ich, und dein Bruder auch.“
„Warum bist du hier?“
„Ich bin um dich besorgt.“
„Warum? Ich habe das Gefühl, dass ich in Sicherheit bin, wenn du nicht da bist.“
Er packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich um, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Glaubst du wirklich, ich hätte dich vor die Bahn gestoßen?“
Sie sah ihn trotzig an, das Kinn hoch erhoben. Die anderen gingen ein Stück vor ihnen, ohne zu ahnen, was sich hinter ihnen abspielte.
„Moira, ich bin Autor. Ich schreibe Dinge. Ist Stephen King ein Massenmörder? Ist Dean Koontz ein psychotischer Killer?“
„Lass uns einfach nur in Ruhe essen, Danny.“
„Ja, sicher. Und wenn wir zurückkommen, könntest du doch eigentlich mein Zimmer auf den Kopf stellen. Vielleicht findest du ja was Interessantes.“
Sie ignorierte ihn, löste sich aus seinem Griff und holte die anderen ein.
Inzwischen hatten sie Martin McMurphys Restaurant erreicht. Er begrüßte sie freundlich und brachte sie zu ihrem Tisch. Er war groß und mit seinem sandfarbenen Haar und seinen Sommersprossen ausgesprochen attraktiv. Auf dem Weg zum Tisch stieß Moira Sally an. „Das ist doch der richtige Typ für dich, oder?“
„Er ist ein großartiger Freund. Aber ich schätze, sein Freund denkt auch so über ihn.“
„Oh. Tut mir Leid.“
„Macht doch nichts. Die beiden gehören zu meinen engsten Freunden“, sagte Sally lachend. „Dirk wirst du später kennen lernen. Er arbeitet im Geisterhaus.“
„Oh, der Ärmste“, meinte Moira mit gespieltem Entsetzen.
Sally sah sie verwundert an, dann verstand sie. „Nein, natürlich nicht als Geist“, erwiderte sie.
Sie nahmen an einem Tisch Platz, auf dem eine grüne Tischdecke und grüne Servietten lagen. Das ganze Lokal war anlässlich des St. Patrick’s Day festlich geschmückt.
Martin nahm persönlich die Bestellung auf. Während sie auf ihr Essen warteten, holte Michael eine Einverständniserklärung für die Fernsehaufnahmen aus der Tasche. Nachdem Martin unterschrieben hatte, führte er Moira durch das Lokal. Josh folgte ihnen und filmte sie. Als das Essen gebracht wurde, nahmen sie alle wieder Platz. Es schmeckte köstlich, ebenso wie das speziell gebraute Bier. Nach dem Kaffee, zu dem McMurphys Feingebäck gereicht wurde, wollten sie bezahlen, doch Martin bestand darauf, die Rechnung auf das Haus gehen zu lassen.
„Aber wir sind doch eine ganze Gruppe“, protestierte Sally.
„Und ich bekomme keine bessere Werbung für mein Restaurant“, gab Martin zurück.
„Das war wirklich köstlich, doch jetzt müssen wir uns auf den Rückweg machen“, sagte Moira.
„Ihr müsst erst noch das Geisterhaus besuchen“, rief Sally. „Das dauert nicht lang.“
„Dirk wartet schon auf euch“, versicherte Martin.
„Dürfen wir filmen?“ fragte Moira.
„Ich möchte, dass du dich wunderbar erschrecken lässt“, sagte er. „Aber Dreharbeiten kann ich leider nicht gestatten. Ich kann nicht einfach meine Geheimnisse preisgeben.“
Sie dankten ihm für seine Gastfreundschaft und gingen nach nebenan zum Geisterhaus, wo sie von Dirk erwartet wurden. Er war groß gewachsen und sah blendend aus. Augen und Haare waren dunkel, sein Gesicht war fein geschnitten, und er hatte ein ansprechendes Lächeln. Er gab Sally einen Kuss auf die Wange und begrüßte die Gruppe, die sie mitgebracht hatte.
„Also gut“, begann er. „Ich werde meinen üblichen Spruch aufsagen. Ein bisschen Gruseln ist in Ordnung, richtig Angst zu bekommen hingegen nicht. Von euch macht keiner den Eindruck, als könnte man ihm Angst einjagen oder ihn auch nur zum Gruseln bringen.“ Er seufzte mit gespielter Enttäuschung. „Aber wenn es jemandem zu viel wird, einfach laut schreien, und dann wird er sofort nach draußen gebracht.“
Er machte eine dramatische Geste, verbeugte sich und öffnete die Tür zum Geisterhaus. „Wenn ich dann bitten dürfte …“
Das
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