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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie.
    „Da hast du allerdings Recht“, murmelte Moira. Sie kehrte hinter die Bar zurück und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Es stimmte, was Chrissie sagte. Sie konnte nichts unternehmen. Und sie hatte ihre eigenen Probleme. Sehr große Probleme sogar.
    Kyle Browne saß noch immer an seinem Tisch in der Ecke. Er war allein. Moira hielt es für eine günstige Gelegenheit. Sie mixte rasch einen Blackbird und wollte ihm den Drink bringen, als sie aufgehalten wurde.
    „Miss Kelly, Ihr Lied war wunderschön.“
    Sie blieb stehen und sah den jungen Mann an, der sie angesprochen hatte. Er kam ihr bekannt vor.
    „Sie erinnern sich nicht an mich.“
    „Doch …“
    „Ich bin Tom Gambetti. Ihr Taxifahrer. Ich habe Sie vom Flughafen hergefahren.“
    „O ja, natürlich. Es tut mir Leid, aber die letzten Tage waren hier ein einziges Tollhaus.“
    „Das sehe ich. Ich nehme an, dass das für Ihre Familie eine schwere Zeit ist. Aber Sie und Ihre Schwester waren großartig.“
    „Danke. Wir singen diese Lieder schon seit ewigen Zeiten. In einer Karaoke-Bar wären wir allerdings ganz, ganz schlecht, das können Sie mir glauben.“ Es war nett, mit ihm zu reden, aber sie musste ihm entkommen. „Tom …“
    „Ich weiß, Sie haben alle Hände voll zu tun. Ich will Ihnen auch nicht zur Last fallen. Ich wollte Sie bloß noch mal daran erinnern, dass ich Sie gern fahre, wenn Sie ein Taxi benötigen.“ Er grinste. „Immerhin bin ich zur Hälfte Ire. Der Pub Ihres Vaters ist wirklich toll.“
    „Danke. Ich habe ja Ihre Visitenkarte. Wenn ich ein Taxi brauche, werde ich Sie ganz sicher anrufen. Und jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen.“
    Sie ließ ihn stehen und brachte den Drink zu Kyle Browne.
    „Miss Kelly, schön Sie zu sehen.“
    „Die Freude ist ganz meinerseits.“
    „Möchten Sie mit mir reden?“
    „Heute Vormittag hätte man mich fast vor die U-Bahn gestoßen.“
    „Was?“
    „Und dann hat jemand einen Jungen in einem Geisterhaus bezahlt, damit der mich mit einem Trickmesser bedroht.
Iss binn beal ’na thost.“
    „Wie bitte?“
    „Das ist Gälisch“, sagte sie. „Es heißt: ‚Ein stummer Mund ist wohlklingend.‘“
    „Haben Sie die Polizei gerufen?“
    „Nein. Was hätte die tun sollen? Der Junge konnte den Mann nicht beschreiben, der ihn bezahlt hatte.“
    Er sah sie nachdenklich an. „Klingt nach einer Aufforderung, den Mund zu halten, wenn Sie nicht auf Dauer zum Schweigen gebracht werden wollen. Sie sollten die Warnung ernst nehmen. Wie gesagt: Halten Sie sich von allen fern, die möglicherweise in die Sache verstrickt sind.“
    „Dafür ist es jetzt wohl etwas zu spät. Außerdem weiß ich nicht, wer verstrickt sein könnte.“
    „Vielleicht sollten Sie sich besonders von Ihrem ‚Freund‘ O’Hara fern halten.“
    Sie sah ihn eindringlich an. „Danny war dabei, als ich den Jungen zur Rede gestellt habe. Er hat in ihm nicht den Mann erkannt, der ihm Geld gegeben hat.“
    „Vielleicht hat der Junge beim Anblick Ihres Freundes gedacht, dass er lieber bei der Polizei mit ihm konfrontiert wird. Aber möglicherweise irre ich mich ja auch. Vielleicht führt Ihr Bruder etwas im Schilde. Oder Ihr Freund Jeff da drüben. Doch wer weiß, es könnte ja auch sein, dass Ihr Vater immer noch kämpft.“
    „Wenn Sie noch ein einziges Wort über meinen Vater sagen …“
    „Können Sie sich in O’Haras Zimmer umsehen?“ fiel er ihr ins Wort. „Ich möchte wetten, dass Sie das können. Ich glaube, Sie sind ohnehin schon mal drin gewesen. Wenn Sie sich dort umsehen, könnte es sein, dass Sie auf etwas sehr Interessantes stoßen.“
    „Worauf spielen Sie an?“
    „Ich spiele auf überhaupt nichts an.“
    Sie musste zugeben, dass er Recht hatte. Es gab für sie einen Weg, in dieses Zimmer zu gelangen.
    „Sie sollten jetzt wieder an die Bar zurückkehren“, sagte er. „Und denken Sie über das nach, was ich Ihnen gesagt habe.“
    Als sie zum Tresen ging, stand Danny auf der Bühne und sang mit Jeff ein altes irisches Trinklied, das Seamus besonders gemocht hatte.
    Josh kam zu ihr. „Es wird hier allmählich etwas ruhiger. Ich mache mich dann mal auf den Weg ins Hotel. Morgen früh werden wir uns nicht sehen, weil ich im Studio den Schnitt erledige, damit das Band rausgeht. Du bleibst hier und ruhst dich ein bisschen aus. Und pass auf deine Eltern auf.“
    „Ich sollte dir dabei helfen.“
    „Ich habe Michael, wenn ich Hilfe brauche. Ich weiß, dass du das Band gerne noch sehen würdest, aber

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