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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich es endlich gemacht. Der Pub hat eine angenehme Atmosphäre … nicht so wie die Läden, in die ich sonst gehe.“
    Moira sah die Frau wieder an, und mit einem Mal hatte sie eine Ahnung, warum diese Frau so traurig und verhärmt aussah.
    „Irgendetwas bedrückt Sie doch“, sagte Moira. „Das merkt man Ihnen an.“
    Sie zuckte mit den Schultern.
    „Wenn Sie darüber reden wollen“, hakte Moira behutsam nach. „Ich kann gut zuhören.“
    Die junge Frau sah sie zweifelnd an.
    „Und ich kann schweigen wie ein Grab“, legte Moira nach und lächelte sie an.
    Sie verzog den Mund, zuckte noch einmal mit den Schultern und murmelte: „Was solls?“
    Als sie weitersprach, schien sich Moiras Vermutung zu bestätigen. „Ich bin in letzter Zeit ziemlich nervös … zwei tote Mädchen. Prostituierte. Erwürgt. Da wird man als Frau nervös, wenn man in eine Bar geht.“
    „Ist bekannt, dass der Killer sich seine Opfer in Bars sucht?“ fragte Moira. Die junge Frau tat ihr Leid, und sie war froh, dass sie hergekommen war – solange sie hier als Gast war, aber nicht, um anzuschaffen. Der Ruf des Lokals stand auf dem Spiel.
    Die Frau sah Moira mit ihren großen Augen an, unter denen sich dunkle Ringe abzeichneten. Es war, als hätte sie ihre Gedanken gelesen. „Ich bin nur hier, um etwas zu trinken“, sagte sie und klang ein wenig verzweifelt.
    „Natürlich“, erwiderte Moira.
    Die Frau senkte die Stimme. „Ich glaube, er sucht sie in Bars. Wissen Sie … ich war bei meinem Dad in der Bar, um die Bestände aufzufüllen. Ich bin nicht sicher … aber ich glaube, ich habe da die Frau gesehen, die zuletzt umgebracht wurde. Mit einem Mann. Ich habe sie vorher mal gesehen, aber in der Zeitung habe ich ihr Gesicht wiedererkannt … glaube ich.“
    „Sind Sie zur Polizei gegangen?“
    „Machen Sie Witze?“
    „Jemand ermordet Menschen“, sagte Moira sehr leise. „Die Polizei wird nicht …“
    „Sie verstehen nicht. Ich kann nicht zur Polizei gehen … wegen der Bar meines Vaters.“ Sie zögerte. „Da wird gedealt. Wenn ich zur Polizei gehe, wird irgendjemand mich sicher umbringen.“
    „Es könnte noch mehr Opfer geben …“
    „Aber ich bin nicht mal sicher, was ich gesehen habe. Vielleicht war sie es ja auch nicht. Ihn habe ich so gut wie gar nicht gesehen, es war viel zu dunkel. Ich würde ihn nicht wiedererkennen, bestimmt nicht.“
    „Aber …“
    „Ich hätte gar nicht erst mit Ihnen reden dürfen, ich habe bloß solche Angst. Ich hätte nicht herkommen sollen. Ich gehöre nicht hierher.“
    „Sie sind hier immer willkommen. Sie können jederzeit auf ein Bier herkommen.“
    „Na klar“, sagte die junge Frau und lachte. Dann wurde sie auf einmal kreidebleich und starrte auf etwas hinter Moira.
    Moira drehte sich um. Der Blick der Frau war auf den antiken Spiegel mit dem Guinness-Logo an der Bar gerichtet. Moira blickte hinein, sah aber nur das Spiegelbild etlicher Gäste des Pubs sowie die Band, Danny, wie er Gläser vom Tisch neben dem von Kyle Browne einsammelte, ihren Bruder und Michael, die beide Essen servierten.
    Sie drehte sich wieder zu der jungen Frau um, doch die war wie vom Erdboden verschluckt.
    Moira fluchte leise.
    „Was ist los?“ fragte Chrissie, die sie hatte fluchen hören, besorgt.
    „Hier war eben eine junge Frau. Sie war sehr verängstigt. Ich glaube, sie war eine Prostituierte. Sie hat davon gesprochen, dass sie eine der ermordeten Frauen in der Bar ihres Vater gesehen hat. Aber sie will nicht zur Polizei gehen … und dann ist sie plötzlich verschwunden.“
    Chrissie sah sie an. „Moira, jede Prostituierte und ‚Begleiterin‘ in der Stadt dürfte im Moment ziemlich nervös sein. Sie ist bestimmt nach Hause gegangen. Und wenn sie wirklich etwas weiß, wird sie sich früher oder später an die Polizei wenden.“
    „Sie hat Angst. In der Bar ihres Vaters wird wohl mit Drogen gehandelt.“
    „Tja, und jetzt ist sie weg. Da kannst du gar nichts machen.“
    „Ich mache mir Sorgen um sie.“
    „Moira, ich weiß, dass du immer jedem helfen willst, aber in dem Fall kannst du gar nichts tun, also vergiss es einfach. Wir haben hier unsere eigenen Probleme.“
    Moira befürchtete, dass Chrissie jeden Moment wieder weinen könnte.
    „Nach dem, was du sagst, ist die Kleine klug genug, um auf sich aufzupassen, Moira“, behauptete Chrissie.
    „Ich schätze, du hast Recht.“
    „Sag bloß nichts deinem Vater, wenn du noch jemals aus dem Haus kommen willst“, warnte Chrissie

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