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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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keine Fremden, nur Menschen, denen er noch nicht begegnet war. Mir gefällt das. Ich glaube, das gehört zu den Dingen, die die Iren ausmachen.“
    „Dein Dad wird bankrott gehen, wenn er fremde Leute durchfüttert.“ Er seufzte. „Ich schätze, ich bin nicht irisch genug, um das zu verstehen. Aber das kannst du mir alles noch beibringen. Ich folge dir, wohin du auch gehst, Darling. Und ich stehe hinter dem, was du machst.“
    Ein starkes Schuldgefühl überkam sie. Dennoch würde es gut sein, wenn Michael später zu Kelly’s kam, um mit ihr zur Totenwache zu gehen.
    Dann würde Danny nicht auf die Idee kommen, er müsste für sie da sein.
    „Übrigens kommen wir mit dem Schnitt gut voran. Die Live-Einspielung läuft zwischen zwölf Uhr und halb eins. Du hast einen hervorragenden Platz auf der Tribüne, um die Parade zu überblicken.“
    „Danke, Michael“, sagte sie leise.
    „Ich mache nur meinen Job, Ma’am, weiter nichts“, scherzte er.
    Sie verabredete sich für den Abend mit ihm bei Flannery’s. Sie würde ab sechs Uhr mit ihrer Familie dort sein.
    Der Nachmittag ging schnell vorbei. Patrick und Danny waren den ganzen Tag anwesend, während sie alles für den Aufbruch der Familien vorbereiteten. Moira übernahm eine Weile die Bar, dann half sie ihrer Mutter, Granny Jon, Colleen und Siobhan in der Küche. Katy Kelly bereitete für den Abend eine Fülle von Gerichten vor.
    Als die beiden Schwestern schließlich allein waren und den Salat putzten, sagte Colleen zu Moira: „Du siehst sehr abgekämpft aus. Du warst letzte Nacht wieder unten.“
    Moira sah verunsichert ihre Schwester an.
    „Du musst dich entscheiden, das weißt du doch.“
    „Entscheiden?“
    „Wegen Michael. Ich habe ihn gestern beobachtet, wie er dich angesehen hat …“
    „Colleen, im Augenblick möchte ich nur den morgigen Tag hinter mich bringen.“
    „Ich weiß. Ich verstehe dich auch. Es ist nur … na, ich glaube, allmählich vermutet er, dass zwischen dir und Danny etwas läuft. Er sagt nichts, aber wenn ich seine Blicke sehe … Er ist nun mal ein Mann, er hat seinen Stolz und natürlich auch seine Gefühle.“
    „Ich muss den heutigen Abend und den morgigen Tag überstehen. Dann wird es besser werden. Bloß …“
    „Bloß was?“ fragte Siobhan, die in dem Moment in die Küche kam und Moiras letzte Bemerkung gehört hatte.
    „Ich weiß nicht. In letzter Zeit kommt mir alles irgendwie … sehr seltsam vor.“
    „Wieso?“ fragte Colleen. „Was ist denn noch geschehen?“
    „Geschehen?“ Sie sah ihre Schwester an und hoffte, dass man ihr die Schuldgefühle nicht ansehen konnte, von denen sie geplagt wurde. Sie fragte sich, ob Colleen auch wusste, dass im Pub irgendetwas lief und dass Kyle Browne ein FBI-Mann war, der nach einem möglichen Attentäter Ausschau hielt.
    „Was ist denn seltsam?“
    Sie überlegte, was sie antworten sollte, ohne etwas zu verraten. Dann fiel ihr etwas ein: „Gestern Abend war eine junge Frau im Pub. Hübsch, gut angezogen … aber ich bin sicher, sie war eine Prostituierte.“
    „Eine Nutte? Bei uns?“ rief Colleen erstaunt. „Dad wird toben, wenn er das hört.“
    „Sie war nicht hier, um anzuschaffen. Sie wollte nur etwas trinken. Und sie hatte Angst, allein unterwegs zu sein, solange der Killer frei herumläuft.“
    „Und was war so seltsam?“ hakte Colleen nach.
    „Sie erzählte mir, sie habe eines der Opfer gesehen, vielleicht sogar den Mörder. Aber sie könne nicht zur Polizei gehen, weil ihr Vater angeblich mit Drogen handelt.“
    „Und?“ fragte Siobhan.
    „Sie sah an mir vorbei in den Spiegel und wurde blass. Als ich mich kurz umgedreht habe, war sie verschwunden.“
    „Dann hat sie wohl etwas gesehen, das ihr Angst gemacht hat“, folgerte Siobhan.
    „Zum Beispiel den Cop, der jeden Abend am Ecktisch sitzt und einen Blackbird nach dem anderen bestellt“, überlegte Colleen.
    „Du weißt, dass er ein Cop ist? Woher?“ fragte Moira.
    „Jeff hat mir gesagt, dass er das so gut wie sicher weiß.“
    „Hör mal, wenn wir das alles hier hinter uns haben und du immer noch besorgt bist“, schlug Siobhan vor, „gehe ich mit dir zum Polizeirevier und du kannst zu Protokoll geben, was die Frau dir erzählt hat. Vielleicht fühlst du dich dann besser.“
    „Viel helfen wird es allerdings nicht“, wandte Colleen ein. „Erstens müssten sie sie finden, und wir sind hier in einer großen Stadt. Zweitens müssten sie sie zum Reden bringen. Und vielleicht hat sie ja

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