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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gebäudefront entlang verlief. Sie sah Danny draußen auf der Veranda, wo er sich eben eine Zigarette angezündet hatte. Viele Leute kamen zu ihm. Er hörte ihnen zu, schüttelte Hände und nahm offenbar im Namen der Familie Beileidsbekundungen entgegen. Sie sah genauer hin, als eine grauhaarige Frau mittleren Alters mit einem Päckchen unter dem Arm zu ihm trat. Er beugte sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, offenbar, um ihr für ihr Erscheinen zu danken.
    Als die Frau weiterging, hatte sie das Päckchen nicht mehr.
    „Geht es dir gut?“ Michael war zu ihr gekommen und begann, ihren Nacken zu massieren.
    „Ja, es geht mir gut.“
    „Wir müssen uns bald auf den Weg zum Pub machen.“
    Sie sah, dass Danny ins Beerdigungsinstitut zurückkehrte. Überrascht nahm sie zur Kenntnis, dass er sich in einen der Räume zurückzog, die für Totenwachen vorgesehen waren, zur Zeit jedoch leer standen.
    „Moira?“
    „O ja, wir müssen los. Ein paar Minuten noch, Michael. Wenn du mich entschuldigen würdest, ich muss noch mal zu meinem Vater.“
    Sie mischte sich unter die Trauergäste. Aus einem unerklärlichen Grund wollte sie nicht, dass Michael mitbekam, wohin sie wirklich ging. Sie fragte Siobhan, ob sie Danny gesehen habe.
    „Nein, schon seit einer Weile nicht mehr.“
    „Ich meine, ich hätte ihn vorhin in den Raum dort drüben gehen sehen. Kannst du bitte nachsehen, ob er dort ist? Ich muss noch mit Danny reden. Sag ihm, er soll uns helfen, etwas Schweres zu tragen.“
    Als Danny zusammen mit Siobhan das Trauerzimmer verließ, hatte er das Päckchen nicht mehr. Moira ging ihnen aus dem Weg, eilte in den Raum und durchsuchte ihn. Keine Spur von einem Päckchen. Dann sah sie das Gerüst, auf dem man einen leeren Sarg platziert hatte. Es war mit Stoffbahnen verkleidet. Rasch durchquerte sie den Raum, hob die Draperien und fand auf Anhieb das Päckchen. Zum Glück keine Waffe. Sie atmete erleichtert auf. Stattdessen befanden sich mehrere Umschläge darin.
    Sie hörte Stimmen vor der Tür.
    „Und
was
wollte sie?“ Das war Danny.
    „Sie sprach davon, dass etwas Schweres getragen werden müsste“, antwortete Siobhan.
    „Wo zum Teufel steckt sie, wenn sie nicht bei Eamon ist?“
    „Vielleicht wartet sie draußen?“ überlegte Siobhan.
    Moira hörte, dass die beiden sich entfernten. Sie griff einige der Umschläge und schob das Päckchen zurück unter die Stoffbahnen. Die Umschläge steckte sie unter ihre Jacke und eilte dann zurück zu Michael.
    „Moira, da bist du ja. Alle suchen dich. Irgendwas soll getragen werden?“
    „Oh, das hat sich schon erledigt. Es ging um einen Kranz“, sagte sie gezielt beiläufig, als hätte sie es fast schon wieder vergessen. „So, dann lass uns gehen.“
    Auf der Fahrt zum Pub war sie schweigsam. Michael legte seine Hand auf ihre. „Ich liebe dich.“
    Sie lächelte ihn schwach an.
    „Du wirkst so distanziert.“
    „Es ist fast vorüber.“
    „Ja.“
    Im Pub ging es ruhig zu. Die Ersatzband baute noch auf, und Patrick stand hinter dem Tresen. Auf einem Hocker saß ein einziger Mann, der ein Bier trank. Kein Tisch war besetzt.
    „So, wir sind da, Patrick. Du kannst jetzt Siobhan abholen. Ich glaube, sie möchte mit den Kindern nicht noch viel länger bleiben.“
    „O. k.“, sagte Patrick und rieb sich den Nacken. „Dann mache ich mich mal auf den Weg.“ Er blieb stehen und sah seine Schwester an. „Mit dir ist alles in Ordnung? Aber du hast ja Michael.“
    „Ich schlage jedem eine Flasche auf den Schädel, der reinkommt und sie erschrecken will“, gab Michael zurück.
    Patrick nickte. „Gute Idee.“ Dann nahm er seinen Mantel und verließ den Pub.
    „Michael, kannst du für ein paar Minuten die Bar übernehmen? Ich will mich nur schnell frisch machen. Dannys Bad liegt am nächsten“, sagte Moira, die die Gelegenheit für ideal hielt.
    „Klar.“
    Schnell ging sie in Dannys Zimmer und begann, den Schrank zu durchsuchen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welches Durcheinander sie verursachte.
    Nichts.
    Er hatte sie aufgehalten, als sie unter das Bett hatte sehen wollen. Sie kniete sich hin, dann stockte ihr der Atem.
    Unter dem Bett befand sich ein Gewehr. Sie kannte sich nicht mit Waffen aus, aber das Ding sah allein durch das Zielfernrohr aus wie das Gewehr eines Scharfschützen. Es war an der Unterseite des Betts festgezurrt worden. Sie erhob sich. Tränen schossen ihr in die Augen. Jetzt musste sie die Polizei anrufen.
    Als sie

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