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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Namen nach Kalifornien zurückzubringen und durch die Einwanderungsbehörde und den Zoll zu schleusen, um Ihnen ein Wiedersehen mit Ihren Kindern und Enkelkindern zu ermöglichen. Sie haben sogar die Möglichkeit, Ihren Ex-Mann zu besuchen.«
    »Er hat wieder geheiratet«, sagte sie bitter. »Es hat keinen Sinn, sein Leben noch mehr zu komplizieren, als ich es ohnehin schon getan habe.«
    Humphries lächelte beinahe. Sie ist wirklich voll auf dem Schuld-Trip, sagte er sich.
    »Aber Ihre Enkelkinder«, lockte er. »Sie wollen sie doch sehen, nicht wahr? Wenn Sie es vorziehen, könnte ich es auch arrangieren, dass sie hierher kommen.«
    »Ich habe sie schon gefragt, ob sie zu Besuch kommen wollen. Angefleht habe ich sie«, sagte Cardenas. »Aber sie wollten nicht. Sie befürchten, dass ihnen die Wiedereinreise auf die Erde verweigert wird. Dass sie hier im Exil leben müssten wie ich.«
    »Ich kann einen Besuch arrangieren«, sagte Humphries.
    »Außerhalb der normalen Kanäle. Ich garantiere Ihnen, dass sie nach Hause zurückkehren dürfen.«
    Er sah neue Hoffnung in ihren Augen aufflackern. »Sie könnten das wirklich tun?«
    »Kein Problem.«
    Sie saß schweigend da, während das Eis, das es als Dessert gab, langsam schmolz. Humphries löffelte seins und schaute sie erwartungsvoll an.
    »Aber Sie wissen doch, wie gefährlich das ist«, platzte sie schließlich heraus. »Sie fliegen am Mars vorbei, um Gottes willen. Dort gibt es keine Rettung für sie.«
    »Randolph ist doch kein Narr«, sagte er scharf. »Wenn die Systeme des Schiffs ausfallen, wird er umkehren und hierher zurückfliegen. Ruckzuck.«

    »Ich weiß nicht…«
    »Und seine Pilotin ist eine Expertin. Sie wird kein Risiko eingehen.«
    Cardenas hörte ihm entweder nicht zu, oder sie hatte ihn überhaupt nicht gehört. »Wenn diese Nanos erst einmal aktiv werden«, sagte sie, »dann gibt es kein Halten mehr. Sie werden den Strahlungsschild auseinander nehmen, Atom für Atom, und dann…«
    »Dazu werden sie gar keine Zeit haben«, sagte Humphries. »Sie vergessen nämlich, wie schnell die Starpower ist. Sie werden in ein paar Tagen wieder hier sein.«
    »Trotzdem…« Cardenas schien alles andere als überzeugt.
    »Schauen Sie, ich weiß, dass ich ein schmutziges Spiel mit Randolph treibe«, sagte Humphries betont cool. »Aber so läuft das eben in der Geschäftswelt. Ich will, dass seine Mission scheitert, um seine Firma billig aufzukaufen. Ich will ihn aber nicht umbringen!
    Ich bin schließlich kein Mörder.«
    Noch nicht, sagte er sich. Aber ich werde zum Mörder werden.
    Und ich werde auch diese Frau zum Schweigen bringen müssen, bevor ihre Schuldgefühle sie dazu treiben, Randolph zu warnen.
    Urplötzlich schoss der Gedanke an Amanda ihm durch den Kopf.
    Doch das bestärkte ihn nur in seiner Entschlossenheit. Er treibt mich dazu, sie zu töten. Randolph verdient es zu sterben. Er zwingt mich dazu, auch Amanda zu töten.
    Er blickte über den Tisch auf Kris Cardenas, die wie ein Häufchen Elend dasaß. Wenn ich sie gehen lasse, wird sie Randolph warnen.
    Sie wird alles ruinieren. Das darf ich nicht zulassen.

Sonnensturm
    Bei der Planung der Apollo-Missionen zum Mond, die in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts stattgefunden hatten, waren die Perioden ausgeklammert worden, in denen die Sonne mit größter Wahrscheinlichkeit Protuberanzen ins All geschleudert und das Sonnensystem mit tödlichen Dosen harter Strahlung durchdrungen hätte.

    Später gingen Raumschiffe, die zwischen der Erde und dem Mond pendelten, bei einem Sonnensturm einfach in ›Deckung‹. Sie flohen entweder in den Schutz, den das Erdmagnetfeld gegen den Protonen- und Elektronenhagel des Sturms bot, oder sie landeten auf dem Mond, und die Besatzungen suchten unter der Oberfläche Schutz.
    Die ersten Raumschiffe, die Menschen aus dem Erde-Mond-System hinaustrugen, mussten sich aber anders behelfen, denn die Flugdauer zum Mars war so lang, dass sie unweigerlich in einen Sonnensturm gerieten - Wochen oder Monate von einem rettenden Hafen entfernt. Deshalb waren sie mit Sturmbunkern ausgestattet, speziellen Abteilen, in denen die Besatzung vor der starken Strahlung aus den Protuberanzen geschützt war. Die ersten Forscher, die zum Mars flogen, verbrachten viele Tage im beengten
    ›Sturmkeller‹ ihres Raumschiffs, bis die hochenergetischen Teilchen der Plasmawolke des Sturms sich endlich zerstreut hatten.
    Die Starpower I hatte keinen Sturmkeller. Vielmehr war das

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