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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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in einem fort, während sie in einem staubigen alten Volkswagen durch die sonnendurchglühte Landschaft fuhren, vorbei an schachbrettartig angelegten Bauernhöfen und terrassierten Hügeln und auf die entfernten kahlen Gipfel der Sierras zuhielten. Das Land wirkte trocken und karg, und doch wurde es schon seit Tausenden von Jahren kultiviert. Wenigstens ist es weit genug vom Meer entfernt, um nicht überschwemmt zu werden, sagte Dan sich. Aber es hat den Anschein, als ob es sich in eine braune staubige Wüste verwandelte.
    »…versuchen seit Jahren, jemanden – irgend jemanden - für unsere Arbeit zu interessieren«, sagte Duncan gerade. »Die Universitäten sind vollauf mit ihren großen Reaktorprojekten beschäftigt und versuchen, von der Regierung Subventionen zu ergattern. Die privaten Gesellschaften wollen nicht einmal mit uns sprechen, solange wir keine Renommier-Universität im Rücken haben.«
    Dan nickte und versuchte sich wach zu halten. Der weiche schottische Akzent des Manns wirkte hypnotisierend, und die monotone Fahrt auf der Serpentinenstraße in die Berge hinauf tat ihr Übriges. Es waren kaum Fahrzeuge unterwegs, und das Abrollgeräusch der Reifen auf dem Asphalt machte Dan schläfrig.
    Elektromotoren arbeiteten fast lautlos, sagte er sich und kämpfte gegen die Nachwirkungen des Jetlag an. Er erinnerte sich, dass Fahrzeughersteller wie GM und Toyota versucht hatten, Soundsysteme zu installieren, die das Geräusch eines kraftvollen Verbrennungsmotors simulierten, um die männliche Kundschaft anzusprechen. Der GEC hatte das jedoch unterbunden: Elektroautos sollten leise, sparsam und umweltfreundlich sein und nicht ein Abklatsch von Krawallschleudern.
    »…niemand wollte zur Kenntnis nehmen, dass ein kompakter, leichter Fusionsgenerator, den man obendrein zu entsorgen vermag, ebenso gut funktionieren würde wie die Kavenzmänner, die sie bauen«, echauffierte Duncan sich. »Niemand hat Notiz von uns genommen, bis wir die Aufmerksamkeit von Mr. Martin Humphries erweckt haben.«
    Dan wurde hellhörig, als Humphries’ Name fiel. »Wie sind Sie überhaupt an ihn herangekommen? Er steht doch ziemlich weit oben in der Unternehmenshierarchie.«
    Duncan lächelte verschmitzt. »Durch eine Frau, wie sonst? Er kam nach Glasgow, um eine Rede zu halten. Sein Vater hatte nämlich das neue Biologiegebäude gestiftet, und es war der Jahrestag dieser Stiftung oder so was in der Art. Dabei vergaffte er sich in eine gewisse junge Dame aus der Studentenschaft. Sie studierte Biologie im Hauptfach und war auch sonst in biologischer Hinsicht prächtig ausgestattet.«
    »Dann hat sie ihn quasi für Sie angefüttert«, sagte Dan lachend.
    »Ein Mitarbeiter an unserem Projekt kannte sie - aber nur vom Sehen. Er fragte sie, ob sie sich für die Belange der Wissenschaft engagieren wolle.«
    »Und sie war damit einverstanden?«
    »Sie war begeistert. Ein Mädchen aus der Arbeiterklasse bekommt nämlich nicht alle Tage die Gelegenheit, ins Bett eines Milliardärs zu schlüpfen.«
    »Ach, sie war Engländerin?«
    »Logo. Einem Schottenmädchen hätten wir so was wohl kaum zumuten können.«
    Darüber lachten die beiden noch, als das Fahrzeug auf den Parkplatz des Testgeländes fuhr.
    Soll das alles sein?, fragte Dan sich, als er aus dem Auto stieg. Das Testgelände war nur ein flaches, offenes Terrain mit ein paar Wellblechhütten und wacklig wirkenden Gerüsten dahinter.
    Zerklüftete Hügel ragten ringsum auf, und in der Ferne schimmerten die Sierras geisterhaft in der flirrenden Hitze. Er spürte die Wärme der Sonne angenehm auf den Schultern. Der Himmel war strahlend blau und praktisch wolkenlos. Dan sog die reine Gebirgsluft tief ein; sie war kühl und hatte einen holzigen Geruch, den er sogar durch die Nasenfilter wahrnahm. Dan spielte mit dem Gedanken, sie herauszunehmen; es wäre eine Erleichterung, frei zu atmen. Aber er ließ sie doch stecken.
    Es waren sechs Personen in der Büro-Baracke. Zwei von ihnen waren Frauen, und mit einer Ausnahme handelte es sich um junge Leute. Sie waren mit schäbigen Sweatshirts, Tuchhosen oder Jeans bekleidet, die schon seit Jahren kein Bügeleisen mehr gesehen hatten. Eine der Frauen war groß und hatte langes blondes Haar, das ihr über die breiten Schultern fiel. Sie wirkte auf Dan wie eine kalifornische Surferin. Oder vielleicht war sie auch Skandinavierin.
    Die andere stammte offensichtlich aus dem Fernen Osten, aus Japan oder Korea. Sie war klein und korpulent und hatte ein

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