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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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strahlendes Lächeln.
    Sie machten alle einen engagierten Eindruck und waren aufgeregt, weil Dan Randolph persönlich gekommen war, um ihre Arbeit zu begutachten. Dennoch spürte Dan, dass sie von einer unterschwelligen Angst ergriffen waren. Was, wenn es heute nicht funktioniert? Was, wenn etwas schief läuft? Was, wenn Randolph den Wert und die Bedeutung der Sache nicht begreift? Dan hatte diese Unterströmung in Forschungslabors auf der ganzen Welt und auf dem Mond gespürt.
    Der eine ältere Mann wirkte professoral. Er trug eine ausgebeulte Tweed-Hose und eine dazu passende Tweed-Weste, die er nicht zugeknöpft hatte. Sein langes Gesicht wurde von einem gestutzten Backenbart gerahmt. Duncan stellte ihn als ›Dr. Vertientes‹ vor.
    »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir«, sagte Dan reflexartig auf Spanisch, als er dem Mann die Hand gab.
    Vertientes runzelte überrascht die Stirn. »Sie sprechen sehr gut Spanisch, Sir.«
    »Mein Firmen-Hauptquartier befindet sich in Venezuela.« Fast hätte Dan noch hinzugefügt, dass er mit einer Venezolanerin verheiratet gewesen war, aber das war eine zu kurze und schmerzliche Episode gewesen, als dass er sie hätte erwähnen wollen.
    »Wir sind eine multinationale Gruppe«, sagte Vertientes und verfiel in ein britisches Englisch, das von einem spanischen Akzent überlagert wurde. »Unter uns sprechen wir Englisch.«
    »Fluchen tun wir aber in unserer Muttersprache«, sagte die Asiatin.
    Alle lachten.
    Zu Dans Überraschung war Duncan der Leiter der kleinen Gruppe. Der große, distinguierte Vertientes erwies sich als der Plasma-Spezialist der Gruppe. Duncan war der Antriebsingenieur und quasi die treibende Kraft.
    »Sie kennen das Prinzip der Kernfusion«, sagte der Schotte und führte die gesamte Mannschaft aus dem Büroschuppen zu dem etwas größeren Schuppen, der ihnen als Labor diente.
    Dan nickte und sagte: »Vier Wasserstoffatome verschmelzen zu einem Heliumatom, wobei Energie freigesetzt wird.«
    »Atomkerne«, korrigierte Duncan. »Keine Atome, sondern die Kerne. Das Plasma ist vollständig ionisiert.«
    »Ja, stimmt.«
    »Sieben Zehntel Prozent der Masse der vier ursprünglichen Protonen werden in Energie umgewandelt. Die Sonne und alle Sterne werden seit Jahrmilliarden von diesen sieben Zehntel Prozent gespeist.«
    »Solang sie Wasserstoff zu Helium verschmelzen«, sagte Dan. »Im weiteren Verlauf wird Helium zu schwereren Elementen verschmolzen«, fügte er hinzu, um ein wenig mit seinem Wissen zu glänzen.
    Duncan warf ihm unter den buschigen schwarzen Augenbrauen einen Blick zu und sagte: »Richtig, aber wir interessieren uns nur für die Wasserstofffusion.«
    »Schon klar«, murmelte Dan.
    Der Laborschuppen war zwar nicht groß, aber die darin befindliche Ausrüstung schien auf dem neusten Stand zu sein. Für Dans geschultes Auge wirkte die Einrichtung eher wie eine Beobachtungsstation als ein Forschungslabor. Dahinter stand ein größeres Gebäude, das vom Parkplatz aus nicht zu sehen war. Die Gruppe durchquerte mit flüchtigen Blicken auf die Ausrüstung das Labor und ging zum anderen Gebäude.
    »Hier wird die Drecksarbeit erledigt«, sagte Duncan mit seinem teuflischen Grinsen.
    Dan schaute sich um und nickte. Es war ein Werkstatt-Schuppen, das stand fest, ausgerüstet mit Werkzeugmaschinen und einer Laufkatze an der Decke. Ein intensiver Geruch nach Maschinenöl lag in der Luft, und der Boden war mit Drahtstücken und Metallspänen übersät. Ja, hier drin wurde gearbeitet.
    »Und da draußen«, sagte Duncan mit einem Fingerzeig auf ein staubverkrustetes Fenster, »ist das Ergebnis.«
    Sehr eindrucksvoll wirkte es nicht gerade. Auch als sie nach draußen gingen und zum Gerüst marschierten, sah Dan nur eine zwei Meter durchmessende Metallkugel, die in ein Gewirr aus Schläuchen und Kabeln eingebettet war. Das Metall war jedoch spiegelblank poliert.

    Dan tippte mit den Fingerknöcheln dagegen. »Edelstahl?«
    Duncan nickte. »Für den äußeren Druckbehälter«, sagte er. »Die kugelförmige Druckhülle besteht aus einer Beryllium-Legierung.«
    »Beryllium?«
    »Die Legierung ist geschützt. Wir haben darauf ein internationales Patent angemeldet, aber Sie wissen ja, wie lang so etwas dauert.«
    Dan pflichtete ihm bei. »Ist das alles?«, fragte er dann.
    »Die besten Häppchen sind immer die kleinsten«, sagte Duncan mit einem diabolischen Grinsen.
    Sie gingen ins Labor zurück, und ohne ein Wort besetzten die sechs Männer und Frauen ihre

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