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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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fuhr Humphries fort.
    »Strom ist doch aber billig hier, oder?«
    Humphries nahm einen großen Schluck Champagner und sagte:
    »Er wird billig werden, wenn die große Sonnenenergie-Farm an der Oberfläche erst einmal fertig gestellt ist… und die supraleitenden Akkus, die die elektrische Energie nachts speichern. Das bedingt aber hohe Kapitalkosten.«
    »Ja, aber wenn die Ausrüstung erst einmal in Betrieb genommen wurde, sind die Betriebskosten doch minimal.«
    »Außer der Wartung.«
    »Sie meinen, die Solarfarmen auf der Oberfläche sauber zu halten.
    Ja, ich schätze, das ist nicht billig.«
    »Überhaupt jede Arbeit an der Oberfläche ist verdammt teuer«, knurrte er.
    »Wie reich sind Sie eigentlich?«, fragte sie unverblümt.
    Humphries spie zwar nicht den Champagner aus, aber er musste doch schwer schlucken.
    »Ich meine, gehört Ihnen ein Teil dieses Anwesens oder wohnen Sie nur hier?«, präzisierte Pancho.
    Er ließ sich mit der Antwort einen Moment Zeit. »Mein Großvater hat sein Vermögen beim großen ›Dot-com‹-Boom um die Jahrhundertwende gemacht«, sagte er dann. »Gramps war so schlau, bei steigenden Kursen zu kaufen und auszusteigen, ehe die Blase platzte.«
    »Was ist ein ›Dot-com‹?«, fragte Pancho.

    »Mein Vater hat einen Hochschulabschluss in Biologie und Rechtswissenschaft gemacht«, fuhr Humphries fort, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Er hat sich in einem halben Dutzend Biotech-Firmen eingekauft und eins der größten Vermögen auf der Erde angehäuft.«
    »Und welchen Abschluss haben Sie?«
    »Ich habe einen MBA von Wharton und einen JD von Yale.«
    »Dann sind Sie also ein Rechtsanwalt?«
    »Ich habe nie als Anwalt praktiziert.«
    Vor Panchos geistigem Auge leuchtete eine rote Warnlampe auf.
    Er hat ausweichend geantwortet, sagte sie sich. Aber was soll man von einem Anwalt auch anderes erwarten? Sie erinnerte sich an den alten Ausspruch: Woran erkennt man, dass ein Anwalt lügt? Indem man ihm auf den Mund schaut.
    »Was praktizieren Sie denn?«, fragte sie, wobei sie betont nonchalant zu klingen versuchte.
    Er lächelte wieder, und diesmal wirkte das Lächeln sogar warmherzig. »Ach… hauptsächlich Geld verdienen. Das scheint mir am besten zu gelingen.«
    Pancho ließ den Blick durch die luxuriös ausgestattete Bibliothek schweifen und sagte: »Im Geldausgeben scheinen Sie auch recht bewandert zu sein.«
    Humphries lachte laut. »Ja, das ist gut möglich. Ich gebe aber auch viel für Frauen aus.«
    Wie aufs Stichwort erschien eine dralle Rothaarige in einem hautengen Metallise-Body in der Tür zum Esszimmer, ein schlankes Aperitif-Glas in der manikürten Hand. »Sag, Humpy, wann wird endlich das Essen serviert?«, fragte sie mit einem Schmollmund.
    »Ich sterbe vor Hunger.«
    Er wurde vor Zorn blass im Gesicht. »Ich habe dir doch gesagt«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, »dass ich in einer geschäftlichen Besprechung bin. Ich komme zu dir, wenn ich hier fertig bin.«
    »Aber ich sterbe vor Hunger«, quengelte die Rothaarige.
    Humphries warf Pancho einen Blick zu und sagte mit leiser Stimme: »Ich bin in ein paar Minuten bei dir.«
    Der Rotschopf musterte Pancho von Kopf bis Fuß, grinste und trollte sich.
    »Ich bitte wegen der Störung um Verzeihung«, sagte der sichtlich um Beherrschung ringende Humphries.
    Pancho zuckte die Achseln. Dann bin ich also nicht zum Essen eingeladen, sagte sie sich. Hätte ich mir auch denken können.
    »Ist das Ihre Frau?«, fragte sie cool.
    »Nein.«
    »Aber Sie sind doch verheiratet, oder?«
    »Zweimal.«
    »Sind Sie jetzt verheiratet?«
    »Ja, aber nur auf dem Papier. Unsere Anwälte arbeiten gerade eine Scheidungsvereinbarung aus.«
    Pancho schaute ihm geradewegs in die eisigen grauen Augen. Der Zorn loderte noch immer in ihm, aber er hatte ihn nun unter Kontrolle. Er wirkte geradezu unheimlich ruhig.
    »In Ordnung«, sagte sie, »bringen wir die Geschäftsbesprechung hinter uns, damit Sie zu Abend essen können.«
    Humphries griff wieder zum Glas, leerte es und stellte es vorsichtig auf die Bar. »In Ordnung«, sagte er und schaute Pancho an. »Ich will Sie einstellen.«
    »Ich habe aber schon einen Job«, sagte sie.
    »Ich weiß, als Pilot für Astro Manufacturing. Sie arbeiten seit über sechs Jahren für diese Firma.«
    »Wirklich?«
    »Sie müssen auch gar nicht bei Astro kündigen. Ich möchte sogar, dass Sie dort bleiben. Die Aufgabe, die ich für Sie vorgesehen habe, erfordert es nämlich, dass Sie Ihre Stelle bei Astro

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