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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Konkurrenten.«
    »Yamagata Industries betreibt keine Aktivitäten mehr im Weltraum«, sagte der Japaner langsam. »Wir stecken unsere gesamten Energien in terrestrische Entwicklungsprojekte.«
    »Das habe ich vernommen.«
    »Aber ich stimme Dan zu. Die Ressourcen des Alls wären von größter Bedeutung für unsere Wiederaufbauanstrengungen.«
    »Der Ansicht bin ich auch.«
    Yamagata schaute Humphries prüfend in die Augen, als ob er seine geheimsten Gedanken zu ergründen versuchte. »Wieso bestehen Sie dann darauf, dass ich ihm meine Hilfe versage?«
    »Sie haben mich missverstanden«, sagte Humphries und machte ein Gesicht wie jemand, der zu Unrecht beschuldigt wird. »Ich will, dass Randolph Erfolg hat. Ich beabsichtige, seine Fusionsraketen-Unternehmung selbst zu finanzieren.«
    »Ja, das habe ich verstanden«, sagte Yamagata, nachdem Humphries’ Antwort ihn erreicht hatte. »Was ich aber nicht verstehe ist, wieso Sie mich gedrängt haben, Dan nicht zu helfen.«
    »Wären Sie zu dieser Hilfeleistung überhaupt imstande, Ihre Bereitschaft einmal vorausgesetzt?«
    Yamagata zögerte. »Ich könnte zwei Milliarden für ihn auftreiben«, sagte er schließlich.
    »Ohne die Wiederaufbau-Projekte zu beeinträchtigen?«
    Diesmal ließ der Japaner sich mit der Antwort länger Zeit. »Es würde zu… Engpässen kommen.«
    »Wenn ich die Finanzierung übernehme, müssten Sie keinen Penny aus den laufenden Projekten abziehen.«
    Yamagata schwieg für eine Weile. »Sie haben starken Druck auf die Banken ausgeübt«, sagte er dann, »um zu verhindern, dass ich Dan Randolph finanziere. Ich möchte den Grund dafür wissen.«
    »Weil ich der gleichen Ansicht bin wie Sie«, erwiderte Humphries treuherzig, »dass Japan nämlich alle finanziellen Ressourcen und seine ganze Arbeitskraft in den Wiederaufbau ihrer Nation investieren sollte. Diese Unternehmung mit der Fusionsrakete ist sehr spekulativ. Angenommen, das Projekt scheitert? Das Geld wäre futsch.«
    »Aber Sie sind bereit, Ihr Geld zu riskieren.«
    »Ich kann mir dieses Risiko freilich auch leisten«, sagte Humphries.
    »Sie könnten die zwei Milliarden doch auch in Japan investieren«, sagte Yamagata nach der bisher längsten Pause in diesem Gespräch.
    »Sie könnten den Obdachlosen zu einem Dach über dem Kopf verhelfen und die Hungrigen speisen. Sie könnten uns beim Wiederaufbau der Städte helfen.«
    Humphries musste mit aller Macht ein Grinsen unterdrücken.
    Nun habe ich das kleine Arschloch, sagte er sich. »Ja, Sie haben Recht«, wandte er sich an Yamagata. »Ich sage Ihnen, was ich tun werde: Ich gebe Randolph nur eine Milliarde und investiere die andere in Yamagata Industries. Na, was sagen Sie dazu?«
    Der Blick des japanischen Industriellen flackerte, als er Humphries’ Worte vernahm. Er sog die Luft ein.
    »Wären Sie bereit, Ihre Milliarde in den Nippon-Aufbau-Fonds zu investieren?«
    »Das ist doch ein karitativer Fonds, oder?«
    »Es ist eine nicht gewinnorientierte Organisation, die den Menschen hilft, die durch Naturkatastrophen ihre Zuhause verloren haben.«
    Diesmal gab Humphries sich zögerlich und legte eine Pause ein, um bei Yamagata den Eindruck zu erwecken, dass er erst gründlich nachdenken müsse, ehe er eine Entscheidung traf. Der verdammte Narr. Er hält sich für oberschlau und will mich daran hindern, Geld in sein Unternehmen zu investieren. Gut, sperr mich nur aus deiner Firma aus. Aber früher oder später krieg ich dich doch.
    Mit dem größtmöglichen Ausdruck von Betroffenheit, zu dem er fähig war, sagte Humphries: »Mr. Yamagata, wenn Sie der Ansicht sind, dass ich Japan so am besten helfen könnte, dann will ich das auch gern tun. Eine Milliarde für Randolph, und eine Milliarde für den Nippon-Aufbau-Fonds.«
    Yamagata lächelte sogar, als sie das Gespräch beendeten.
    Nachdem er das Telefon ausgeschaltet hatte, brach Humphries in ein schallendes, zufriedenes Gelächter aus.
    Die haben doch alle ein Brett vorm Kopf. Null Durchblick.
    Yamagata will Japan wiederaufbauen. Randolph will die ganze verdammte Welt retten. Verdammte Narren! Begreifen sie denn nicht, dass die Erde am Ende ist. Eine Rettung ist völlig unmöglich.
    Der einzige Ausweg besteht darin, im All eine neue Zivilisation zu errichten. Eine neue Gesellschaft zu erschaffen, die vor allen Gefahren geschützt ist und in der nur eine Elite leben darf. Und ihr Schöpfer wird zugleich auch ihr Herrscher sein…

London
    Das Leitungsgremium des Globalen Wirtschaftsrats tagte

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