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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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vorgeschoben. Er rechnet mit einem Kampf, sagte Malik sich.
    Hinter Randolph kamen noch zwei weitere Personen. Einer war ein gnomenhafter dunkelhaariger Mann, Randolphs Technik-Experte. Malik warf einen Blick auf die Informationen, die der im Tisch eingebaute Computerbildschirm parat hatte: Es handelte sich um Lyall Duncan, einen Ingenieur. Die andere Person war eine große blonde Frau, die zu jung aussah, um eine Expertin in irgendetwas zu sein - außer vielleicht als Betthäschen für Randolph.
    Er drückte ein paar Tasten, und der Bildschirm identifizierte sie als eine Elektronik-Ingenieurin aus Kalifornien.
    Maliks und Randolphs Blicke trafen sich, als der Amerikaner am Zeugentisch Platz nahm. Ein leichter Abdruck im Gesicht zeigte, dass er einen Mundschutz getragen hatte. Das übliche freche Grinsen hatte Randolph diesmal aber nicht aufgesetzt. Er wirkte entschlossen und todernst.
    Malik unterdrückte ein Stöhnen und rief die Versammlung zur Ordnung.
    Sie gingen zuerst die üblichen Tagesordnungspunkte durch, derweil Randolph angespannt dasaß und sie beobachtete wie ein Leopard, der eine Antilopenherde ins Visier genommen hat.
    Schließlich kamen sie zu Randolphs Anliegen: Antrag auf die Finanzierung eines neuen Raketenantriebssystems.
    Malik stellte Randolph formell den anderen Mitgliedern des Gremiums vor, obwohl die meisten Dan bereits kannten. Dann - wobei er sich ganz weit weg wünschte - bat Malik Dan, seinen Antrag zu begründen.
    Randolph schaute zum Gremium hinüber und ließ den Blick über die ganze Länge des Tischs schweifen. Er hatte weder Notizen vor sich liegen noch Dias oder Videos. Es befand sich nichts auf dem kleinen Tisch außer einer Silberkaraffe und einem Kristallglas.
    Langsam stand er auf.
    »Seit dem Eintritt des Klimakollaps«, hob er an, »als das Erdklima sich auf so dramatische Art und Weise veränderte - nein, sogar schon vor dem Klimakollaps -, steht fest, dass die Menschen der Erde die Ressourcen des Weltalls brauchen. Energie, Rohstoffe, Mineralien: Alle Ressourcen, die die Erde braucht, um die daniederliegende Wirtschaft wieder auf die Beine zu stellen, sind im Überfluss im interplanetaren Raum vorhanden.«
    Er legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort: »Und nicht nur das; wenn es uns überhaupt gelingen soll, das globale Klima zu stabilisieren und ein weitere Zunahme der ohnehin schon katastrophalen Erwärmung zu verhindern, dann muss ein großer Anteil der irdischen Schwerindustrie ins All verlegt werden.«
    »Das ist unmöglich«, blaffte der Vertreter Nordamerikas, ein teiggesichtiger weißhaariger Professor in der für Akademiker typischen Tweedjacke.
    Randolph schaute ihn verdrießlich an. Früher hatte Jane Scaldwell Nordamerika im Gremium vertreten.
    »Heute ist es wirtschaftlich nicht durchführbar«, sagte er leise.

    »Wenn Sie aber die Finanzierung bewilligen, wird es in einem Jahr möglich sein.«
    »In einem Jahr?«
    »Unmöglich!«
    »Wie können Sie…«
    Malik tippte mit dem Notebook-Griffel leicht auf den Tisch, und die Stimmen verstummten.
    Randolph lächelte ihm angespannt zu. »Ich danke Ihnen, Herr Vorsitzender.«
    »Bitte erläutern Sie das näher«, sagte Malik.
    »Das Problem bei der wirtschaftlichen Erschließung des Alls sind die Kosten, die für die Rohstoffgewinnung im Asteroidengürtel anfallen. Mit den Metallen und organischen Mineralien von den Asteroiden werden die Menschen Zugang zu einem Pool von natürlichen Ressourcen bekommen, der die Reserven des Planeten Erde bei weitem übersteigt.«
    »Die Menschen der Erde«, fragte der Vertreter von Pan-Asien.
    »Oder die Firmen, die zu den Asteroiden fliegen und sie ausbeuten?«
    »Die Menschen«, sagte Randolph ungerührt. »Wenn Sie die hierfür erforderlichen Geldmittel bereitstellen, wird meine Firma die Arbeit zum Selbstkostenpreis ausführen.«
    »Zum Selbstkostenpreis?«
    »Ohne irgendwelche Aufschläge?«
    »Zum Selbstkostenpreis«, wiederholte Randolph.
    »Vorher würden wir Ihre Kostenrechnung aber von unseren Sachverständigen überprüfen lassen«, sagte die Frau, die Schwarzafrika vertrat, mit ernster Miene.
    »Natürlich«, erwiderte Randolph mit einem angedeuteten Lächeln.
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Malik. »Was genau würden wir mit unserem Geld finanzieren? Sie haben uns noch nicht einmal gesagt, was Sie überhaupt vorhaben.«
    Randolph atmete tief durch und sagte dann: »Wir müssen ein Fusionsraketen-System entwickeln.«
    Wieder redete das Gremium lautstark

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