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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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nicht bekommen.«

    »Wir haben das zuvor schon versucht«, sagte Dan. »Und wir versuchen es noch. Aber es ist nicht genug.«
    Humphries nickte. »Und zwar aus dem Grund, weil Sie sich auf die Ressourcen beschränken, die Sie vom Mond erhalten.«
    »Und von den erdnahen Asteroiden«, ergänzte Dan.
    »Ja, den NEA’s.« Humphries nickte, als ob er diese Antwort erwartet hätte.
    »Was schlagen Sie also vor?«
    Humphries blickte über die Schulter, als ob er irgendwo einen heimlichen Lauscher befürchtete. »Der Gürtel«, sagte er fast im Flüsterton.
    Dan schaute Humphries für eine Weile wortlos an. Dann legte er den Kopf zurück und wollte sich vor Lachen schier ausschütten.

Raumstation Galileo
    Sie waren hinter ihr her.
    Pancho Lane steckte noch immer im Raumanzug. Sie jagte schwerelos durchs Labormodul und erschreckte die japanischen Techniker bei ihrem Flug durch den zentralen Korridor, wobei sie sich alle paar Meter mit kräftigen Händen an der Labor-Ausrüstung abstieß. Hinter sich hörte sie die zornigen Rufe der Männer.
    Wenn einer von diesen Hirnis auf den Trichter kommt, in den Anzug zu steigen und mich auf einer EVA (EVA = Extravehicular Acticity: Weltraumspaziergang - Antn. d. Übers. ) abzufangen, bin ich erledigt, sagte sie sich.
    Es hatte als Spiel angefangen, als Wettstreit. Welcher von den Piloten, die sich an Bord der Station befanden, hielt es am längsten im Vakuum aus? Es waren sechs ›Raketenjockeys‹ der Astro Corporation, die auf den Rücktransport nach Selene City warteten: vier Männer, Pancho und das neue Mädchen, Amanda Cunningham.
    Pancho hatte sie natürlich angestachelt. Das war Teil des Plans.
    Sie hatten sich alle in der Bordküche versammelt und wären buchstäblich abgehoben, wenn sie sich nicht in den Fußschlaufen verankert hätten, die am Boden unterm Tisch und ums einzige Tischbein befestigt waren. Die Unterhaltung hatte sich schließlich nur noch ums Vakuum-Atmen gedreht: Wie lang vermag man im Weltraum den Atem anzuhalten, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen?
    »Der Rekord liegt bei vier Minuten«, hatte einer der Männer gesagt. »Er wird von Harry Kirschbaum gehalten.«
    »Harry Kirschbaum? Wer, zum Teufel, ist das? Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Er ist jung gestorben.«
    Darüber hatten alle gelacht.
    Amanda, die gerade erst von der Technischen Universität in London zum Team gestoßen war, hatte das engelsgleiche Gesicht eines Schulmädchens mit weichem blondem Lockenhaar und großen, unschuldigen blauen Augen - aber ihre Kurven raubten den Männern den Atem. »Bei einer Übung im Vakuum-Tank musste ich den Helm einmal verstellen«, sagte sie.
    »Wie lang hat das gedauert?«
    Sie zuckte die Achseln, und nicht einmal Pancho entging, wie ihr Overall sich über den Rundungen spannte. »Etwa zehn Sekunden.
    Vielleicht fünfzehn.«
    Pancho mochte Amanda nicht. Sie hielt sie für eine kleine Schlampe, die sich mit einem britischen Oberklasse-Akzent schmückte. Nur ein Blick auf sie, und die Männer vergaßen Pancho.
    Das war schade, denn ein paar von den Typen waren wirklich nett.
    Pancho war dünn und sehnig und hatte die langen schlanken Beine ihrer afrikanischen Vorfahren. Ihre Haut war nicht dunkler als eine schöne Bräune, die man sich unter der Sonne von Texas holte, aber sie hatte ein Allerweltsgesicht mit einem spitzen Kinn, das sie als Pferdegebiss bezeichnete und kleine, schielende braune Augen.
    Das Haar trug sie immer so kurz, dass das Gerücht kursiert hatte, sie sei lesbisch. Das stimmte nicht. Aber sie hatte die Kraft eines Manns in den langen, muskulösen Armen und Beinen und ließ sich in keiner Disziplin von einem Mann besiegen - es sei denn, sie legte es darauf an.
    Das Zubringer-Fahrzeug, das sie nach Selene zurückbringen sollte, verspätete sich. Die Düse an einem der Triebwerke hatte einen Riss, und die Flugsicherung wollte auf keinen Fall riskieren, dass die sechs Astronauten in einem maroden Raumfahrzeug transportiert wurden. Sie würden das Vehikel in den Weiten des Alls reparieren, während sie dem Mond entgegen fielen.
    Also warteten die sechs in der Bordküche und unterhielten sich über Vakuum-Ahnen. Einer der Männer behauptete, er habe es eine ganze Minute lang im Vakuum durchgehalten.
    »Das erklärt auch deinen niedrigen IQ«, sagte sein Kumpel.
    »Niemand hat es bisher eine ganze Minute geschafft.«
    »Sechzig Sekunden«, beharrte der Mann auf seiner Version.
    »Das hätte die Lunge doch gar nicht

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