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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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es Aufsehen erregen würde, wenn jemand einen Burger in der Luft schweben sah. Also entsorgte sie ihn im Recycler am Ende der Theke, bevor sie sich verdächtig machte.
    Am Nachmittag kehrte Pancho kurz in ihr Quartier zurück, legte den Anzug ab und ging ›offiziell‹ Essen. Sie stand kurz vorm Verhungern. Die Unsichtbarkeit macht hungrig, sagte sie sich. Als Amanda von ihrem Tagewerk zurückkehrte und sich zum Abendessen mit Martin Humphries umzog, steckte Pancho wieder im Tarnanzug. Sie stellte sich in die Ecke des Schlafzimmers und beobachtete, wie Amanda sich aufdonnerte und die Wohnung verließ.
    Ein Mäntelchen der Unsichtbarkeit, sagte Pancho sich, während sie ein paar Schritte vor Amanda auf der Rolltreppe zur untersten Ebene von Selene fuhr. Wie hießen doch gleich noch diese bunten Kostüme, die die Stierkämpfer trugen? Ein Anzug der Lichter, erinnerte sie sich. Nun, ich trage einen Anzug der Dunkelheit. Einen Mantel der Unsichtbarkeit.

    Sie musste von den anderen Leuten Abstand halten. Wenn jemand in sie hineinlief, würde er wissen, dass sie da war - unsichtbar oder nicht. Pancho war froh, dass in Selene keine Haustiere erlaubt waren. Ein Hund hätte sie wahrscheinlich schnell erschnüffelt.
    Die Rolltreppen wurden mit jeder Etage immer leerer. Als sie zur untersten Ebene hinunterfuhr, waren sie und Amanda allein auf den beweglichen Stufen. Unten angekommen wartete sie auf Amanda und heftete sich dann an ihre Fersen. Mandy hatte sich zu einem kleinen privaten Dinner mit Humphries verabredet. Die beiden ganz allein - aber das glaubten sie auch nur. Pancho lächelte. Falls der Stecher etwas versucht, das Mandy nicht gefällt, kastriere ich ihn.
    Ich werde ihr Schutzengel sein. Dann fragte sie sich, wie weit Mandy wohl mit Humphries zu gehen bereit wäre - und wie sehr sie ihn anzuspitzen vermochte, ohne sich selbst in größere Schwierigkeiten zu bringen. Sie zuckte die Achseln - Mandy ist erwachsen und weiß, was sie tut, sagte sie sich. Oder sie müsste es eigentlich wissen.
    Mandy sah aus wie eine Märchenprinzessin. Sie trug ein babyblaues Bolerojäckchen mit einem knielangen Kleid. Relativ keusch, sagte Pancho sich, obwohl an Mandy im Grunde gar nichts keusch wirkte. Jedenfalls nicht in den Augen eines Mannes wie Humphries. Pancho erinnerte sich nicht, das Kleid schon einmal gesehen zu haben; Mandy musste es in einem von Selenes Geschäften gekauft haben. Hier kostete alles ein Vermögen, außer den Dingen, die auf dem Mond selbst hergestellt wurden. Ob Humphries ihr Klamotten kauft?, fragte sich Pancho. Schmuck hatte er Mandy zumindest nicht geschenkt, dessen war sie sich sicher.
    Mandy hätte ihn ihr sonst gezeigt.
    Amanda ging zielstrebig den Gang entlang und betrat die Höhle, die den botanischen Garten und das Haus des Humphries Trust beherbergte. Humphries stand schon an der Eingangstür und begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. Pancho zwängte sich hinter ihr durch den Eingang und hätte dabei fast Humphries’ Hand gestreift, als der die Tür schloss. Pancho war jedenfalls im Haus, und er wusste es nicht.
    Während Humphries Amanda zur Bar geleitete, stand Pancho stocksteif im Foyer. Ein Mann wie Humphries würde wohl die modernste Alarmanlage installiert haben, sagte sie sich. Auch wenn das Haus sich in Selene befand, würde Humphries keine Kompromisse bei der Sicherheit machen. Wahrscheinlich würde er der Dienerschaft abends freigeben, wenn er eine Verabredung hatte, aber die Alarmanlage würde er bestimmt nicht abschalten.
    Bewegungsmelder bereiteten ihr das meiste Kopfzerbrechen. Im Wohntrakt würde Humphries sicher keine installiert haben. Bei den Büros sah die Sache aber schon ganz anders aus. Vorm geistigen Auge sah sie das lange, geräumige Wohnzimmer, den Korridor, der zum Esszimmer führte und dahinter die Bibliothek/Bar. Das war die Richtung, die Humphries und Amanda eingeschlagen hatten.
    An der anderen Seite des Foyers war eine einzelne geschlossene Tür. Pancho vermutete, dass sie zu dem Flügel mit den Büros und Laboratorien führte, in denen die Ökologen arbeiteten. Ob er dort Bewegungsmelder installiert hatte? Wahrscheinlich nicht, sagte sie sich - aber sie hatte eben keine völlige Gewissheit.
    Es musste auch einen zentralen Kontrollraum für das Sicherheitssystem geben. Mit größter Wahrscheinlichkeit in Humphries’ Schlafzimmer oder im Büro. Sein Schlafzimmer?
    Pancho grinste bei dieser Vorstellung. Wenn es im ganzen Haus einen Raum gab, in dem keine

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