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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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handgreiflich wird, trete ich ihm so kräftig in die Eier, dass er für eine Woche keinen mehr hochkriegt, sagte Pancho sich. Sie wünschte sich, sie hätte Elly dabei, aber im Tarnanzug wäre es für die Schlange zu eng gewesen. Deshalb hatte sie Elly in ihrer Unterkunft zurückgelassen.
    Humphries schloss die Schmuckschatulle mit einem Klicken, das wie ein Schuss hallte.
    »In Ordnung«, sagte er gepresst. »Ich werde warten. Ich wünschte, ich hätte mich nie auf diese Fusionsgeschichte eingelassen.«
    Amanda rang sich ein trauriges Lächeln ab. »Dann hätten wir uns aber doch nie kennen gelernt, nicht wahr?«
    Er quittierte das mit einem hilflosen Achselzucken. Dann stand er auf und führte Amanda zur Haustür.
    »Werde ich Sie wiedersehen?«, fragte er sie, während er ihr die Tür aufhielt.
    »Es wäre das Beste, wenn wir uns nicht mehr sehen, Martin. Nicht vor meiner Rückkehr.«
    Er nickte grimmig. Dann fasste er sie an den Handgelenken und sagte: »Ich liebe Sie, Amanda. Das ist mein Ernst.«
    »Ich weiß«, sagte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Dann eilte sie den Gartenweg entlang und floh so schnell vor ihm, dass Pancho gerade noch durch die Tür zu schlüpfen vermochte, bevor Humphries sie zuschlug.

Wohnquartier
    Pancho musste die Aufzüge hinaufeilen, um noch vor Mandy in der gemeinsamen Wohnung einzutreffen. Zweimal wäre sie fast gestolpert und gestürzt; es war ziemlich riskant, sich auf einer Rolltreppe zu bewegen, wenn man nicht einmal die eigenen Füße sah.
    Es war schon ziemlich spät, so dass die Korridore nicht mehr überfüllt waren. Pancho lief im Slalom um die paar Leute herum, die noch unterwegs waren und streifte dabei ein Pärchen. Die beiden waren verdutzt; sie waren sich nämlich sicher, dass gerade jemand an ihnen vorbeigelaufen war, obwohl sie niemanden gesehen hatten. Sie erreichte die Unterkunft noch vor Amanda, schloss die Tür und deaktivierte den Tarnanzug. Dann zog sie ihn aus und stopfte ihn unters Bett. Elly schlummerte friedlich in ihrem Plastikkäfig, bei dem es sich eigentlich um eine Obstkiste handelte, in der Erdbeeren von China nach Selene transportiert worden waren. Pancho hatte den Boden mit ein paar Zentimetern Regolith-Streu ausgelegt, mit einem Plastikkaktus dekoriert und Elly ein Schälchen Wasser hingestellt.
    Sie kniete gerade neben dem Käfig und füllte frisches Wasser ins Schälchen, als Amanda eintrat.
    Pancho schaute zu ihrer Zimmergenossin auf. Mandys Augen waren gerötet, als ob sie geweint hätte.
    »Wie war deine Verabredung?«, fragte sie scheinheilig.
    »Ach, Pancho, ich glaube, er will mich heiraten«, sagte Amanda mit betrübter Miene.
    Pancho stand auf. »Ich habe aber nicht den Eindruck, dass er überhaupt ein Mann zum Heiraten ist.«
    »Er ist aber schon verheiratet gewesen. Sogar zweimal.«
    »Sag ich’s doch.«
    Amanda setzte sich auf ihr Bett. »Er… er ist so ganz anders als die anderen Männer, die ich bisher kennen gelernt habe.«
    »Klar. Er hat mehr Geld.«
    »Nein, das ist es nicht«, erwiderte Amanda. »Er ist…« Sie suchte nach dem treffenden Wort.
    »Geil?«, schlug Pancho vor.
    Amanda schaute sie mit gerunzelter Stirn an. »Er ist mächtig. Da ist etwas in seinen Augen… er macht mir beinahe Angst.«
    Pancho erinnerte sich an Humphries’ ›Heimkino‹ und nickte.
    »Ich will ihn nicht wieder sehen. Ich kann einfach nicht.«
    Für Pancho klang das so, als ob sie sich selbst davon überzeugen müsse.
    »Er ist es gewöhnt, alles zu bekommen, was er will«, sagte Amanda mehr zu sich selbst als zu Pancho. »Er mag es nicht, wenn man ihm etwas abschlägt oder ihn zurückweist.«
    »Wer mag das schon, Mandy.«
    »Aber er…« Wieder fehlten ihr die Worte. »Pancho, mit jedem anderen Mann könnte ich Spaß haben und flirten, und das wäre es dann gewesen. Aber Martin gibt sich damit nicht zufrieden. Er weiß genau, was er will, und wenn er es nicht bekommt, kann er… Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber er macht mir einfach Angst.«
    »Du glaubst, dass er dich heiraten will?«
    »Er sagt, dass er mich liebt.«
    »Ach, zum Teufel, Mandy, zu mir haben das auch schon ein paar Typen gesagt. Aber sie wollten alle nur das eine.«

    »Er scheint aber wirklich zu glauben, dass er mich liebt.«
    »Das ist aber eine komische Aussage.«
    »Pancho, ich kann ihn nicht wieder sehen. Ich weiß nicht, auf was für Ideen er sonst noch kommt. Ich muss mich von ihm fern halten.«
    Amanda machte auf Pancho einen ängstlichen

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