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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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als Raumschiffpilotin ihre Zeit. Sie wären eine verdammt gute Spionin, Mädchen.«
    »Fliegen liegt mir mehr als spionieren«, sagte sie.
    Randolph schaute sie an. Er hat wirklich schöne Augen, sagte sie sich. Grau, aber nicht kalt. Tief. Mit goldenen Einsprengseln. Schöne Augen.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt in Humphries’ Dateien herumschnüffeln will«, sagte er.
    »Nicht?«
    »Ein Mann namens Stimson war vor etwa hundert Jahren Außenminister der USA«, sagte Randolph. »Als er herausfand, dass das Außenministerium routinemäßig die Post der ausländischen Botschaften in Washington abfing, unterband er diese Praktiken. ›Gentlemen lesen nicht anderer Leute Post‹, sagte er. Oder etwas in der Art.«
    Pancho schnaubte. »Sie sind vielleicht ein Gentleman, aber Humphries ist bestimmt keiner.«
    »Ich glaube, zur Hälfte haben Sie Recht.«
    »Zu welcher Hälfte?«
    Anstelle einer Antwort drückte Randolph eine Taste der Telefonanlage. Der große Australier kam fast sofort vom Vorzimmer durch die Tür.
    »Ihr beiden kennt euch?«, fragte Randolph und sagte, ohne eine Erwiderung von den beiden abzuwarten: »George Ambrose, Pancho Lane.«
    »Angenehm«, sagte Big George. Pancho erwiderte mit einem flüchtigen Lächeln.
    »George, wen haben wir, der fähig wäre, einen kompletten Festplatten-Download durchzuführen, ohne dass der Besitzer der Festplatte etwas davon merkt?«
    Big George warf einen Blick auf Pancho. »Du willst, dass das möglichst geräuschlos über die Bühne geht, stimmt’s?«, fragte er dann.
    »Stimmt genau.«
    »Dann werde ich es selbst erledigen.«
    »Du?«
    »Mach nicht so ein Gesicht, als ob du Bauklötze staunen würdest«, sagte George. »Ich war Ingenieur, bevor ich bei dir eingestiegen bin.«
    »Du warst ein Justizflüchtling, bevor du bei mir eingestiegen bist«, konterte Randolph.
    »Ja, ja, aber ich meine doch vorher. Ich bin zum Mond geflogen, um auf der Oberfläche Zugmaschinen fernzusteuern. Ich habe einen Abschluss in Software-Architektur, meine Güte.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte Randolph.
    »Und nun weißt du’s. Was liegt also an?«
    »Ich möchte, dass du mit Pancho zusammenarbeitest. Sie wird dir das Problem erläutern.«
    George schaute zu ihr auf. »In Ordnung. Wann sollen wir anfangen?«
    »Sofort«, sagte Randolph und wandte sich an Pancho: »Sie können George alles sagen, was Sie auch mir gesagt haben.«
    »Sicher«, entgegnete Pancho. Vielleicht, sagte sie sich insgeheim.

Werk Nr. 4
    »Das haut schon eher hin«, sagte Dan.
    Er hörte Kris Cardenas’ nervöses Lachen in den Helmlautsprechern.
    Sie standen zu fünft auf dem Boden der Fabrik. Bekleidet waren sie mit weißen Raumanzügen, in denen sie wie ein Team von Astronauten oder eine Touristengruppe wirkten, die zu einem Ausflug auf die Mondoberfläche aufbrechen wollten. Vor ihnen standen auf dem Boden der sonst leeren Fabrik ein paar sphärische Brennstofftanks, die kleinere Kugel einer Fusionsreaktorkammer und der noch unfertige Kanal eines MHD-Generators. Diese Komponenten waren durch dicke Röhren verbunden und wurden von Kisten mit diversen Metallpulvern und Containern umgeben, die reinen Kohlenstaub enthielten. Dan, Cardenas und drei ihrer Nanotechniker standen in Raumanzüge gehüllt in einer Gruppe beisammen und verfolgten die Arbeitsergebnisse der emsigen Nanomaschinen.
    Dan wusste, dass es draußen Tag war. Durch die offenen Seiten der Fabrik sah er, wie das gleißende Sonnenlicht auf die öde Mondlandschaft fiel. Doch im Innern der Fabrik, deren gewölbtes Dach das Licht der Sonne und der Erde ausblendete, wirkten die Komponenten des Fusionssystems dunkel und matt wie ein ungeschliffener Diamant, der sie in gewissem Sinn auch waren.
    »Wir machen als Nächstes mit den Pumpen weiter«, sagte Cardenas, »sobald der MHD-Kanal fertig ist. Und dann kommen die Raketendüsen dran.«
    Dan hörte eine Dissonanz in ihrer Stimme mitschwingen. Sie war nur sehr ungern draußen auf der Oberfläche. Trotz der vielen Jahre, die sie schon auf dem Mond lebte - oder vielleicht gerade deswegen
    - verursachte der Aufenthalt an der Oberfläche ihr Unbehagen.
    Selenes Fabriken waren draußen auf der Oberfläche im Vakuum des Alls errichtet worden. Sie waren fast vollständig automatisiert oder wurden von Personal ferngesteuert, das in sicheren Kontrollzentren in der Tiefe des Mondes saß.
    »Sind Sie in Ordnung, Kris?«, fragte er.
    »Unten würde ich mich wohler fühlen«, sagte sie

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