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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Dan.«
    »Ich weiß, aber es ist ein großer Teil.«
    »Die andere Hälfte besteht darin, den Menschen den Umgang mit fossilen Brennstoffen abzugewöhnen. Sie müssen damit aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre zu pumpen, wenn sie überhaupt eine Chance haben wollen, die Erderwärmung zu stoppen.«
    »Und Fusion würde diese Möglichkeit eröffnen«, murmelte Dan.
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, sagte Stavenger mit Nachdruck.
    »Eure Sonnenenergie-Satelliten vermögen nur einen Bruchteil der Energie zu liefern, die die Erde benötigt. Mit Fusion wäre der gesamte Bedarf gedeckt.«
    »Falls es uns gelingt, genügend Helium-Drei zu gewinnen.«
    »Es gibt noch andere Fusionsprozesse als die Verschmelzung von Deuterium zu Helium-Drei, die außerdem effizienter sind. Aber sie alle hängen von Isotopen ab, die auf der Erde nur in verschwindend geringen Mengen vorkommen.«
    »Dafür umso reichlicher auf dem Jupiter«, sagte Dan.
    »Das ist richtig.«
    Dan nickte. Er hat Recht, sagte er sich. Fusion war vielleicht die Antwort. Wenn es uns gelänge, die mit fossilen Brennstoffen befeuerten irdischen Kraftwerke durch Fusionskraftwerke zu ersetzen, dann würden die Treibhaus-Emissionen fast auf Null reduziert. Mit Fusionskraftwerken vermochte man den Strom für Elektroautos zu erzeugen. Damit würde eine weitere große Treibhausgasquelle versiegen.
    Er schaute Stavenger mit neuem Respekt an. Der Mann wurde von der Erde verbannt, und trotzdem will er ihr helfen. Und er ist weitsichtiger als ich.

    »In Ordnung«, sagte er. »Nach dem Flug zum Gürtel nehmen wir den Jupiter in Angriff. Ich werde sofort die Planungsphase einleiten.«
    »Gut«, sagte Stavenger. »Wird das ein Starpower -Projekt, oder ist die Astro Corporation federführend?«
    Für einen Moment war Dan baff. Als er die Sprache wiederfand, reichte es nur zu einem schockierten Flüstern: »Sie wollen Humphries ausbooten?«
    »Er ist offensichtlich bestrebt, die alleinige Kontrolle über die Ressourcen der Asteroiden zu erlangen«, sagte Stavenger kalt wie Stahl. »Deshalb hielte ich es nicht für klug, ihm auch noch die Kontrolle über den Fusionsbrennstoff zu überlassen.«
    Bei allen Göttern im Götterhimmel - dieser Mann ist doch wirklich bereit, gegen Humphries in den Krieg zu ziehen, sagte sich Dan.

Vorstandssitzung
    Die Filter in der Nase verursachten Dan Kopfschmerzen; sie kamen ihm wie Schrotpatronen vor. Zur vierteljährlichen Vorstandssitzung seines Unternehmens war er widerstrebend zur Erde geflogen. Dan hatte den Eindruck, dass bei Astro Manufacturing alles prima liefe, wenn er sich nicht immer mit diesem verdammten Vorstand herumschlagen müsste. Aber die Vorstandsmitglieder mussten immer die Nase in die geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens stecken, dieses bekritteln, zu jenem Fragen stellen und darauf bestehen, dass er jeden hirnrissigen Vorschlag befolgte, mit dem sie aufwarteten.
    Das alles war völlig unnötig. Dan hielt eine Mehrheit der ausstehenden Aktien des Unternehmens; er hatte zwar nicht die absolute Aktienmehrheit, doch vermochte er die anderen Vorstandsmitglieder zu überstimmen, wenn es darauf ankam. Der Vorstand war jedenfalls nicht in der Lage, ihn als Präsidenten des Unternehmens und als Vorstandsvorsitzenden abzusetzen. Sie hatten nur die Möglichkeit, eine Taktik der kleinen Nadelstiche zu betreiben.

    Als Krönung war Martin Humphries zur Sitzung erschienen.
    Lächelnd pflegte er Konversation mit den anderen Vorstands-Mitgliedern, während sie sich an der Anrichte mit Drinks und Kanapees bedienten und dann ihre Plätze am Konferenztisch einnahmen. Humphries strebte eine absolute Mehrheit an, das war für Dan so klar wie Kloßbrühe.
    Durchs Panoramafenster, das eine ganze Wand des Vorstands-Zimmers einnahm, fiel Dans Blick auf die steigenden Fluten der Karibik, die in der Morgensonne glitzerten. Das Meer schien ruhig, doch Dan wusste, dass es immer höher stieg und das Land langsam, aber unaufhaltsam verschlang. Humphries saß mit dem Rücken zum Fenster und war in eine angeregte Unterhaltung mit drei älteren Direktoren vertieft.
    Dan war eigens zu dieser Besprechung nach La Guaira zurückgeflogen. Es hätte auch die Möglichkeit bestanden, in Selene zu bleiben und die Konferenz elektronisch zu leiten, aber diese drei Sekunden dauernde Verzögerung hätte ihn wahnsinnig gemacht. Er vermochte nachzuvollziehen, wie Kris Cardenas sich fühlte, wenn sie jeden Tag vom Mond aus mit John Duncan und seinem Team in

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