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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Gesicht: »Hören Sie mir zu, Dan. Was soll daran falsch sein, Geld zu verdienen. Sie vermögen die Welt nicht zu retten. Niemand vermag das. Da liegt es doch nahe, dass wir uns wenigstens selbst bequem einrichten und…«
    »Ich muss es zumindest versuchen«, unterbrach Dan ihn. »Ich kann nicht einfach hier herumsitzen und zusehen, wie die Menschen ertrinken, verhungern oder in die Barbarei zurückfallen.«
    »Schon gut, schon gut.« Humphries hob beschwichtigend die Hände. »Dann rennen Sie eben mit dem Kopf gegen die Wand, wenn Sie unbedingt wollen. Vielleicht sind die Asteroiden die Antwort. Vielleicht werden Sie die Welt auf die eine oder andere Art doch retten. Und bis dahin können wir einen hübschen kleinen Gewinn einstreichen.«
    »Ja.«
    »Wenn wir aber keinen Gewinn machen, Dan, können wir auch niemandem helfen. Wir müssen bei dieser Sache einen Gewinn erzielen, oder wir sind aus dem Geschäft. Sie wissen das ganz genau. Wir können diese Mission nicht zum Selbstkostenpreis durchführen. Wir müssen einen Gewinn ausweisen.«

    »Oder zumindest ein Gewinnpotential«, entgegnete Dan.
    Humphries dachte für einen Moment darüber nach und stimmte dann zu: »Ein Gewinnpotential. In Ordnung, damit bin ich einverstanden. Wir müssen der Finanzwelt zeigen…«
    »Was davon übrig ist.«
    Das entlockte Humphries tatsächlich ein Lachen. »Ach, machen Sie sich wegen der Finanzwelt mal keine Sorgen. Leute wie mein Vater werden immer obenauf sein, was auch immer geschieht.
    Selbst wenn die ganze Welt ertränke, würde er dick und zufrieden auf irgendeinem Berggipfel sitzen und warten, bis das Wasser wieder fällt.«
    Dan vermochte seine Abscheu kaum zu verbergen. »Kommen Sie, lassen Sie uns wieder an die Arbeit gehen. Für diesen Morgen haben wir genug philosophiert.«
    Humphries pflichtete ihm mit einem Lächeln und einem Kopfnicken bei.
    Stunden später, als Dan den Konferenzraum verlassen hatte, ging Humphries in sein Büro zurück und ließ sich in den hochlehnigen Drehsessel sinken. Während er sich zurücklehnte und zur getäfelten Decke emporschaute, passte der Sessel sich an die Konturen seines Körpers an. Humphries entspannte sich mit einem breiten Grinsen.
    Er hat es übersehen, sagte er sich. Die Zahlen stehen deutlich im Budget, und Randolph hat über sie hinweg gelesen, als ob sie mit unsichtbarer Tinte geschrieben seien.
    Es war so leicht, Randolph abzulenken. Man musste ihn nur auf seinen idiotischen Kreuzzug ansprechen, und er vergaß alles andere.
    Er will zum Gürtel fliegen, um die Welt zu retten. Klingt so, wie wenn Kolumbus China hätte erreichen wollen, indem er in die falsche Richtung gesegelt wäre.
    Humphries lachte auf. Es steht klar und deutlich im Budget, und es ist ihm gar nicht aufgefallen. Vielleicht hält er es auch nur für eine Absicherungslinie. Schließlich handelt es sich um keine allzu große Summe. Wenn die Nanos erst einmal ein Fusionssystem gebaut haben, dann ist das zweite für ein Taschengeld zu haben. Die eigentlichen Kosten werden durch die Konstruktion und die Programmierung verursacht, wobei die sich aber schon beim ersten Modell amortisieren. Und die Absicherungslinie ist nur für die Rohstoffe und die paar Mannstunden für die Prozessüberwachung erforderlich. Die Nanos selbst arbeiten gratis.
    Er lachte wieder. Randolph hält sich für sehr gewitzt, weil er Panchos Schwester aus den Katakomben entführt hat. Ob er befürchtet, dass ich sie umbringen würde? Oder will er Pancho unter Kontrolle halten? Ich hätte eh keine Verwendung mehr für sie.
    Also was soll’s? Sie hat ausgedient. Ich werde ein zweites Fusionstriebwerk bauen, ohne dass er etwas davon erfährt!

Raumhafen Armstrong
    Pancho ließ den Blick über das tote, von Triebwerksflammen vernarbte Gelände des Startzentrums schweifen und rümpfte die Nase. »Das Ding sieht wirklich aus wie eine Schrottskulptur.«
    Dan, der neben ihr in der kleinen Beobachtungskammer stand, musste ihr beipflichten. Der Fusionsantrieb sah aus wie die Arbeit eines betrunkenen Klempners: bauchige Behälter aus Diamant, die im harten ungefilterten, die Mondoberfläche durchglühenden Sonnenlicht funkelten, die bizarre Form des MHD-Kanals, die Pumpen, die den Brennstoff zur Reaktorkammer leiteten, Kühlerflächen und die gebündelten Raketendüsen, die durch ein surrealistisches Gewirr aus Rohren und Leitungen miteinander verbunden waren. Die ganze Vorrichtung war auf dem plattformartigen Deck eines plumpen und gedrungenen

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