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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asteroidenfeuer
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in seinem Gesicht, das Dorn bisher nicht gezeigt hatte.
    Sie hielt im Schatten zwischen zwei Lampen an. Dorn drehte sich zu ihr um – zur Hälfte Maschine stand er im Tunnel aus nacktem Fels.
    »Sie haben selbst eine Begegnung damit gehabt«, sagte er. »Sie wissen nun, wie es Sie verändern kann.«
    »Ja«, sagte Elverda. »Das weiß ich.«
    »Nach ein paar Besuchen in der Höhle wurde mir bewusst, dass Tausende meiner Söldner-Kameraden in Kämpfen im Asteroidengürtel getötet wurden und noch immer dort draußen umherdriften. Auch Bergarbeiter und Prospektoren. Sie driften für immer im All: einsam, vergessen und ohne dass jemand um sie trauert.«
    »Tausende von Söldnern?«
    » Das Chrysallis -Massaker war nicht der einzige Aderlass im Gürtel«, sagte Dorn. »Es hat viele Schlachten hier gegeben. Kriege, für die wir mit unserem Blut bezahlten.«
    »Tausende?«, wiederholte Elverda. »Tausende Tote. War es wirklich so grausam?«
    »Männer wie Humphries wissen das. Sie fangen die Kriege an, und Leute wie ich tragen sie aus. Exilanten, die nie mehr zur Erde zurückkehren dürfen, sobald sie den Söldnerlohn empfangen.«
    »All diese Männer – getötet.«
    Dorn nickte. »Und Frauen. Das Artefakt öffnete mir die Augen, dass es meine Aufgabe war, jede dieser vergessenen Leichen zu finden und jeder zu einem anständigen Begräbnis zu verhelfen. Das Artefakt schien mir sagen zu wollen, dass das mein Weg der Sühne ist.«

    »Ihre Erlösung«, murmelte sie.
    »Nun weiß ich aber, dass ich die Situation falsch eingeschätzt habe.«
    »Inwiefern?«
    »Humphries. Während ich dort draußen nach den Leichen der Gefallenen suche, wird er mich töten lassen.«
    »Nein! Das ist nicht richtig!«
    In Dorns tiefer Stimme lag kein Bedauern. »Es wird leicht für ihn sein, ein Team auf mich anzusetzen. In den Tiefen des dunklen Raums werden sie mich ermorden. Was ich selbst nicht zu tun vermochte, wird Humphries für mich tun. Er wird meine letzte Sühne sein.«
    »Niemals!«, sagte Elverda wutentbrannt. »Das werde ich nicht zulassen.«
    »Ihr Leben ist auch in Gefahr«, sagte Dorn.
    »Und wenn schon? Ich bin eine alte Frau und bereit zu sterben.«
    »Wirklich?«
    »Zumindest war ich es … bis ich das Artefakt sah.«
    »Und nun ist das Leben Ihnen wieder wichtiger, nicht wahr?«
    »Ich will nicht, dass Sie sterben«, sagte Elverda. »Sie haben für Ihre Sünden gebüßt. Sie haben genug Schmerz erlitten.«
    Er schaute weg und setzte den Marsch durch den Tunnel fort.
    »Sie vergessen einen wichtigen Punkt«, rief Elverda ihm hinterher.
    Dorn blieb stehen, wandte ihr aber den Rücken zu. Sie wurde sich bewusst, dass die Kleidung, die er trug, seine Uniform war. Er hatte nur alle Rangabzeichen und Taschen abgerissen.
    »Das Artefakt. Wer hat es erschaffen? Und wieso?«
    »Außerirdische Besucher unseres Sonnensystems haben es vor Äonen erschaffen«, sagte Dorn und drehte sich zu ihr um. »Und was das ›wieso‹ betrifft – sagen Sie’s mir: Wieso erschafft jemand ein Kunstwerk?«
    »Wieso sollten Aliens aber ein Kunstwerk erschaffen, das das menschliche Bewusstsein beeinflusst?«
    Dorns menschliches Auge blinkte. Er machte einen Schritt zurück.
    »Wie vermochten sie ein Kunstwerk zu erschaffen, das ein Spiegel unserer Seele ist?«, fragte Elverda und ging zu ihm hin. »Sie müssen uns gekannt haben. Sie müssen hier gewesen sein, als es schon Menschen auf der Erde gab.«
    Dorn betrachtete sie schweigend.
    »Vielleicht sind sie erst viel später hier gewesen, als Sie glauben«, fuhr Elverda fort und kam ihm immer näher. »Sie könnten das Artefakt hier platziert haben, um mit uns zu kommunizieren.«
    »Kommunizieren?«
    »Vielleicht ist es ein sehr subtiles und sehr mächtiges Kommunikationsgerät.«
    »Also kein Kunstwerk.«
    »Doch, natürlich ist es ein Kunstwerk. Alle Kunstwerke sind Kommunikationsgeräte für diejenigen, die eine Antenne dafür haben.«
    Dorn schien für eine Weile darüber nachzudenken. Elverda betrachtete sein feierliches Gesicht und suchte nach einer menschlichen Regung.
    »Selbst wenn das wahr ist«, sagte er schließlich, »ändert das nichts an meiner Mission.«
    »Tut es doch«, sagte Elverda im Bestreben, ihn zu retten. »Ihre Mission besteht darin, dieses Kunstwerk zu bewahren und vor Humphries und jedem zu schützen, der es zerstören will – oder für eigene Zwecke zu missbrauchen.«
    »Die Toten rufen mich«, sagte Dorn feierlich. »Ich höre sie nun in meinen Träumen.«
    » Aber wieso

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