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Bradshaw Gillian - Artus 02

Bradshaw Gillian - Artus 02

Titel: Bradshaw Gillian - Artus 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Koenigreich des Sommers
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damals, wie schön es war, lebendig zu sein und jung und einer von Artus’ Kriegern – das letztere war noch immer neu für mich. Um Bran und Llys Ebrauc machte ich mir keine großen Gedanken. Im Herzen konnte ich einfach nicht einsehen, wie irgendein Mann in Britannien ein Gegner von Artus und seiner Familie sein konnte. Es gibt niemanden wie meinen Herrn Artus, den Hohen König, und kein Feldherr ist so groß in ganz Britannien.
Aber als wir Caer Ebrauc erreichten, begann ich einzusehen, daß Bran am Ende vielleicht doch eine Gefahr darstellen konnte. Seine Stadt gehört zu denen, die die Römer für ihre Legionen erbauten, und sie hat eine gewaltige Mauer, die noch immer stark befestigt ist. Außerdem gibt es sehr viel Platz für Krieger, und das Land um sie herum ist reich und gut bevölkert. Die Stadt hinter der Mauer ist mehr als halb verlassen, wie jede andere Stadt in unserer Zeit, aber sie ist reich genug. Das Heer des Königs wohnt in einer der alten römischen Kasernen, und nicht in einer Festhalle oder in eigenen Häusern. Es ist eine große Gruppe. Die meisten sind Krieger zu Fuß; seine Reiterei ist nicht so gewaltig. Aber es sind doch so fünfhundert ausgebildete, gutbewaffnete Krieger. Und Ebrauc könnte auch bei den Clans, die ihm untenan sind, eine Armee ausheben, während Artus sich dabei auf seine Unterkönige verlassen mußte. Und es ist nicht einfach, sich auf die zu verlassen. Ich ritt also mit größerer Vorsicht in Caer Ebrauc ein, als ich auf dem Weg dorthin gezeigt hatte.
Bran lebte in dem Palast irgendeines längst vergessenen römischen Kommandeurs. Das Gebäude war zum letztenmal vor ungefähr hundert Jahren repariert worden. Ich und die anderen, wir sollten bei Bran wohnen, wie das unserem Rang zukam. Wir hielten vor dem Palast, übergaben unsere Pferde den Stallknechten und versuchten, unser Gepäck irgendwo unterzubringen, ehe wir hineingingen, um mit Bran zu sprechen. Während wir damit beschäftigt waren, uns mit den Dienern zu streiten, kam ein Mädchen aus dem Palast und ging hinüber zu den Pferdeknechten, um dafür zu sorgen, daß die Pferde in die Ställe kamen.«
Er schwieg einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf. »Das Sonnenlicht war so klar wie Frühlingswasser über sauberem Sand, und die Tauben gurrten auf den zerbrochenen Ziegeln des Daches. Sie hatte einen Gang wie der Schatten eines Vogels über einem klaren Fluß. Ihr Haar war von der Farbe des Gestirns. Als sie bei den Pferden ankam, spürte sie, daß mein Blick auf ihr lag, und sie drehte sich herum und errötete, als sie sah, daß ich sie betrachtete. Dann packten die Diener sich das Gepäck auf, und man führte uns nach drinnen zum König.
Ich fühlte mich wie eine Harfensaite, die gezupft worden ist. Ich hatte den Wunsch, ein Lied über die Art zu machen, wie sie sich bewegte. Ich glaube, mein Blut sang. Aber ich mußte mich zusammennehmen und mit Bran sprechen.«
»War sie sehr schön?« fragte Morfudd eifrig. Meine Mutter warf ihr einen drohenden Blick zu. Gawain starrte einen Augenblick hin, wandte dann den Blick ab und zuckte die Achseln. »Mir schien sie so. Andere haben mir gesagt, sie sei nicht schön.« Er hielt inne und fügte dann rauh hinzu: »Ihre Nase war zu lang, ihre Zähne zu groß, und sie war so dünn wie ein Zaunpfahl.«
»Aber du hast doch gesagt…«
»Ich habe es gesagt! Denn da war immer noch die Art, wie sie sich bewegte, wie sie ihre Röcke hob, um ein Stückchen zu rennen, wie sie dann den Kopf umwandte – und wie das Licht über ihr Gesicht glitt, wenn sie lächelte. Wenn sie stillsteht, könnte man sie unscheinbar nennen, aber wenn sie sich bewegte oder sprach, dann war sie wie eine Lerche über den Hügeln. Sie wirkte schön durch sich selbst, nicht durch die Schönheit, die die Natur schenkt.«
Er schaute wieder ins Feuer, ballte die Fäuste und sprach weiter, als ob es ihm weh täte – und bei einem Mann wie ihm stimmte das ohne Zweifel auch. »Das war alles. Ich wollte sie wiedersehen, und ich glaubte, ich begehrte sie, aber ich war nicht besonders wild darauf, ihren Namen zu erfahren. So sprechen wir über solche Dinge. Ich hatte noch nie… Nun, sie gab mir ein großes Gefühl, aber ich hatte nicht daran gedacht, daß auch sie fühlen konnte. Gott verzeih mir, aber ich wollte nur selbst genießen und nichts geben.«
Gawain warf meinem Vater einen geraden, wilden Blick zu, streckte dann seine Hände wieder, rieb sie zusammen und fuhr fort. »Ich ging hinein und redete

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