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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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und ich winkte pflichtschuldig zurück.
    Als ich nach hinten kam, war jeder Zentimeter Boden vollgestopft, nicht nur in Eileens Garten, sondern auch in den beiden nebenan. Ein Baldachin stand in der Mitte, Bobbys Name prangte in Leuchtschrift darüber. Ich sah weder die Dudelsackpfeifer noch jemanden, den ich kannte. Ich stand linkisch am Rand, bis Eileen plötzlich aus dem Nichts auftauchte und mich an ihre großen weichen Brüste zog.
    »Oh, Vicki, oh, wie schön, daß du da bist. Hab herzlichen Dank, daß du gekommen bist. Ich hatte befürchtet … jedenfalls, Bobby ist dort drüben. Er wird so froh sein … er hat nichts gesagt, aber du weißt …« Tränen glitzerten auf ihren langen schwarzen Wimpern. Sie nahm meine Hand und bahnte sich einen Weg mitten durch das Gewühl, wo Bobby stand. Neben ihm spielte ein Dudelsackpfeifer, und die Menge bat ihn zu tanzen.
    Eileen wartete, bis das Geheul vorbei war, ehe sie mich nach vorn schob. »Bobby. Schau, wer gekommen ist.«
    Als Bobby mich sah, erstarb das Lächeln auf seinem Gesicht. Er schaute mich mit einer Mischung aus Verlegenheit und Strenge an.
    »Ihr müßt mich entschuldigen, Leute«, sagte er unvermittelt zu der Gruppe um ihn herum. »Ich muß mich kurz mit dieser jungen Lady unterhalten.«
    Er brachte mich ins Haus, ein langsamer Weg durchs Gedränge fröhlicher Nachbarn, Polizeikollegen – ich sah sogar Officer Neely mit erhitztem Gesicht in einem fuchsienroten Kleid – und schreienden Enkelkindern.
    Im Haus setzten zwei von Bobbys Töchtern eine Riesentorte zusammen. Sie kreischten, als sie ihn sahen. »Daddy! Du weißt doch, daß du nicht hereinkommen sollst.«
    »Schon in Ordnung, Mädels – ich habe nichts gesehen. Ich gehe nur kurz mit Vicki nach unten. Sorgt dafür, daß alle anderen draußen bleiben, okay?«
    »Klar, Daddy, aber geh weiter, ehe du was siehst!« Sie scheuchten uns die Treppe hinunter.
    Bobby hat den Keller selbst ausgebaut, ein Bad installiert, Böden und Decken eingezogen, Stockbetten für seine zwei Söhne gebaut, als in den sieben Zimmern oben sechs Kinder lebten. Jetzt waren nur noch zwei Töchter zu Hause, aber er hatte die Betten stehenlassen, damit die Enkel darin schlafen konnten – er hatte es gern, wenn sie hier übernachteten.
    Er schaltete eine Lampe ein und setzte sich auf die rote Plaidcouch neben den Stockbetten. Ich setzte mich in den schäbigen Sessel ihm gegenüber, neben dem unechten Kamin. Er bewegte unbehaglich die großen Hände, überlegte, was er sagen sollte. Ich half ihm nicht.
    »Ich habe nicht damit gerechnet, daß du kommst«, sagte er schließlich.
    »Ich wollte nicht kommen. Eileen hat mich überredet.«
    Er schaute auf den Boden und murmelte: »Letzte Woche habe ich eine Menge Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Es tut mir leid.«
    »Du hast mich sehr verletzt, Bobby.« Ich konnte nicht verhindern, daß mir die Stimme brach. »Dein Goldjunge hätte mich um ein Haar umgebracht, und du hast mit mir gesprochen, als sei ich Abschaum von der Straße.«
    Er rieb sich das Gesicht. »Ich – Vicki, ich habe mit Eileen darüber gesprochen, sie hat versucht, für mich etwas Sinn hineinzubringen. Ich weiß nicht, warum ich es getan habe, das ist die Wahrheit, bei Gott. Frau Doktor Herschel hat mich angerufen. So habe ich erfahren, daß du in Gefahr bist. Über diesen Teil weißt du Bescheid, nicht wahr?«
    Ich nickte wortlos.
    »Da wußte ich, daß es Mickey war. Gut, du hast versucht, es mir zu sagen, aber erst, als sie mir sagte, daß er auf den alten Mann geschossen hatte, habe ich – schau mich nicht so an, Vicki, du machst es mir schwer, das zu sagen, und es ist schon schwer genug.«
    Ich wandte den Kopf und schaute die Cowboyüberwürfe auf den Stockbetten an.
    »Ich habe John und Finch angerufen. Sie waren nicht so durcheinander wie ich – sie wußten, daß Mickey sich seit dem Tag, an dem du das verfluchte Armband angeschleppt hast, seltsam benommen hatte. Und andere Dinge kamen ihnen auch komisch vor. Natürlich hätten sie mir das nie gesagt – ich war der Lieutenant, und er war mein blonder Liebling.« Er lachte rauh auf. »Was war das für eine Geschichte mit dem Armband? Warum ist er deshalb durchgedreht?«
    Ich erklärte es. »Ich habe am Mittwoch versucht, dir das zu sagen. Ich habe es nicht erkannt – ich glaube nicht, daß er es mehr als zweimal in meiner Gegenwart getragen hat. Er glaubte – weißt du, solange Elena am Leben war, konnte sie ihn damit in Verbindung bringen.

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