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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Einsatzgruppe darauf angesetzt, die Sowjetagenten aufzuspüren, die hinter den Morden, der Brandstiftung und dem Datenraub stecken. Unglücklicherweise scheinen die Sowjets freiberufliche Hintermänner außerhalb ihres eigenen Netzes eingesetzt zu haben, und wir haben deshalb keine Ahnung, wo wir suchen sollen. Dieser Teil der Ermittlungen ist weitestgehend zum Stillstand gekommen.«

    »Das Feuer, das ein oder zwei Tage darauf in Banodyne ausbrach?« fragte Walt.

    »Eindeutig Brandstiftung. Eine weitere Aktion der Sowjets. Dabei sind sämtliche Aufzeichnungen über das Francis-Projekt  - auf Papier und in den elektronischen Anlagen - zerstört worden. Natürlich hat es an einem anderen Ort noch Computer-Disketten gegeben ... aber die Daten auf diesen Disketten sind irgendwie gelöscht worden.«

    »Wieder die Sowjets?«

    »Das nehmen wir an. Die führenden Köpfe des Francis-Projekts und deren sämtliche Aufzeichnungen sind ausgelöscht, wir tappen daher völlig im dunkeln, wenn es darum geht, uns eine Meinung darüber zu bilden, wie der Hund oder der Outsider etwa denken, wohin sie gehen könnten und wie man sie wieder einfangen kann.«
    Walt schüttelte den Kopf.
    »Ich hätte nie gedacht, ich könnte einmal auf der Seite der Russen stehen. Aber dieses Projekt zum Stillstand zu bringen scheint mit eine gute Idee.«

    »Die sind weit davon entfernt, eine weiße Weste zu haben. Nach allem, was ich höre, haben sie in einem Labor in der Ukraine ein ähnliches Projekt laufen. Ich bezweifle nicht, daß wir eifrig daran arbeiten, ihre Aufzeichnungen und ihre Leute genauso zu vernichten. Jedenfalls wäre den Sowjets nichts lieber, als den Outsider in irgendeiner netten, friedlichen Vorstadt Amok laufen zu lassen, Hausfrauen den Bauch aufzuschlitzen und kleinen Kindern den Kopf abzubeißen. Wenn  das nämlich ein paarmal passiert... nun, dann fliegt uns die ganze Chose ins Gesicht.«
    Kleinen Kindern den Kopf abzubeißen? Herrgott im Him mel! Walt schauderte und sagte:
    »Könnte es dazu kommen?«

    »Das glauben wir nicht. Der Outsider ist höllisch aggressiv  - schließlich ist er dafür konstruiert, aggressiv zu sein - und ist von besonderem Haß auf seine Schöpfer erfüllt. Yarbeck hatte damit nicht gerechnet und gehofft, das in künftigen Generationen korrigieren zu können. Dem Outsider bereitet es großes Vergnügen, uns hinzumetzeln. Aber er ist auch raffiniert und weiß, daß er uns mit jeder Mordtat wieder einen Hinweis darauf gibt, wo er gerade ist. Also wird er seinem Haß nicht so oft nachgeben. Er wird sich die meiste Zeit von den Menschen fernhalten und sich vorwiegend nachts bewegen. Hier und da könnte er aus reiner Neugierde an der östlichen Flanke des Bezirks in Wohngegcnden hineinschnuppern ...«

    »So, wie er das bei den Keeshans getan hat?«

    »Ja. Aber ich wette, daß er nicht dorthin gegangen ist, um iemanden zu töten. Reine Neugierde, behaupte ich. Er will sich nicht fangen lassen, ehe er sein Hauptziel erreicht hat.«

    »Und was für ein Ziel ist das?«

    »Den Hund finden und töten«, sagte Lem.
    Walt war überrascht.
    »Warum sollte der Hund ihm so wichtig sein?«

    »Das wissen wir wirklich nicht«, sagte Lem.
    »Aber bei Banodyne war er von ungeheurem Haß auf den Hund erfüllt, einem Haß, der viel schlimmer war als der auf die Menschen. Als Yarbeck mit dem Outsider arbeitete und eine Zeichensprache entwickelte, um komplizierte Gedanken übermitteln zu können, brachte er einige Male den Wunsch zum Ausdruck, den Hund zu töten und zu verstümmeln. Aber den Grund dafür hat er nie erklärt. Er war von dem Hund förmlich besessen.«

    »Du meinst also, daß er jetzt hinter dem Retriever her ist?«
    »Ja. Die Spuren deuten darauf hin, daß der Hund in jener Mainacht als erster aus den Labors ausbrach und seine Flucht den Outsider rasend machte. Der Outsider wurde in einem großen Gehege im Labor von Dr. Yarbeck gehalten, und alles, was dazugehörte - die Schlafstelle, viele Erziehungsgeräte, Spielsachen -wurde zerfetzt und in Stücke gerissen. Als er dann begriff, daß der Hund seinem Zugriff für immer entzogen war, falls er nicht seinerseits floh, setzte der Outsider seinen Verstand ein, um das Problem zu lösen, und fand tatsächlich seinen eigenen Weg in die Freiheit.«

    »Aber der Hund hat doch einen guten Vorsprung ...«

    »Es gibt eine Verbindung zwischen dem Hund und dem Outsider, die niemand versteht -eine geistige Brücke. Instinktive Wahrnehmung. Wir wissen nicht,

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