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Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Titel: Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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habe die Absicht, mein neues Buch hier zu schreiben. Vielleicht kannst du mir Anregungen geben!«
    »Wunderbar, Tante Edda! Ich wünsche, du könntest drei Jahre bleiben, und nicht bloß drei Monate! Und jetzt steht es jedenfalls bombenfest, daß ich nicht allein bin!« Ich ahnte noch nicht, wie wenig allein!
    »Tante Edda, so geht es nicht«, sagte ich. »Du bist hergekommen um zu dichten, nicht um zu waschen.«
    »Nennst du dies waschen?« fragte sie. Wir standen beide, die Hände in den Schürzentaschen, und starrten andächtig auf die neue Waschmaschine, in deren Innerem Vatis Hemden und Unterwäsche rotierten. Seine Reise war vorverlegt worden, und jetzt hieß es, seine Sachen so bald wie möglich in Ordnung zu bringen. »Nein, aber dichten nenne ich es schon gar nicht!«
    »Wie oft soll ich dir sagen, daß ich mich zwischendurch mit anderen Dingen beschäftigen muß, um Ideen zu kriegen?« fragte Tante Edda. »Ich kann nicht den ganzen Tag an der Schreibmaschine sitzen und mir die Fingerkuppen wundtippen.«
    »Na, also gut. Und du verlangst von mir, daß ich dir glauben soll, Abwaschen und Besorgungen und Tischdecken und Staubwischen wären notwendig, damit die Schwingen des Genius deine Stirn berühren?«
    »Du bist eine Quengelliese, Britta. Aber hör zu: Wenn ich dir hoch und heilig verspreche, mich zu Schreibmaschine und Dichtkunst zurückzuziehen, sobald mich die Inspiration überkommt.«
    »... und dort zu bleiben, solange sie anhält«, unterbrach ich. »Ja, wenn ich das also verspreche, willst du dann endlich mit deinem Quengeln aufhören? Ich liebe die Hausarbeit. Diese Freude kannst du mir doch gönnen!«
    »Wenn du bloß nicht von mir verlangst, daß ich krank werde, damit du dich als Krankenschwester betätigen darfst!« sagte ich. »Weißt du noch - unsere Bekanntschaft fing damit an, daß du mich wie ein Baby waschen mußtest.«
    »O ja. So, Britta, nun schalte deine Höllenmaschine aus, jetzt müssen wir den Schalter dort auf S stellen, das bedeutet Schleudern.« Mit der Betriebsanleitung in der Hand drehten wir am Schalter und stellten den Zeiger ein. Vatis Hemden wurden sauberer als je zuvor. »Willst du deinem Vater wirklich nicht erzählen, daß Frau Grather kommt?« fragte Tante Edda, als die Hemden aufgehängt waren und wir mit dem Essenkochen angefangen hatten. »Ich wollte es ja eigentlich«, sagte ich. »Aber du siehst, wie Vati ist: Er steckt bis über die Ohren in Kunstgeschichte und Reisevorbereitungen. Außerdem geht er gewöhnlich hoch, wenn ich hinter seinem Rücken handle. Warum soll ich ihn beunruhigen? Du und ich, wir haben ihn schon einmal hinters Licht geführt, Tante Edda!«
    »Du hast es getan, du garstiges Kind! Ich mußte gute Miene zum bösen Spiel machen!«
    »Kannst du das nicht noch einmal tun, Tante Edda?«
    Sie lächelte.
    »O doch. Wenn es sich nicht um schlimmere Dinge handelt, als eine nette junge Dame und ein süßes kleines Kind als zahlende Gäste aufzunehmen, dann kann ich den Mund halten!«
    Es kam der Tag, an dem ich wieder den Ponywagen auslieh und Vati zum Schiff fuhr, mit Staffelei, Koffer und Malkasten.
    »Laßt es euch gutgehen, alle beide«, sagte Vati. »Schreib mir mindestens jeden zweiten Tag eine Karte, Britta, damit ich weiß, daß es dir gutgeht und daß du keinen Unfug machst.«
    »Danke, gleichfalls, Paps!«
    »Du schreckliches Kind«, murmelte Vati. »Frau Callies, können Sie nicht versuchen, meine freche Göre ein wenig zu erziehen?«
    »Mit Strenge oder mit Liebe?« lächelte Tante Edda.
    Vati kam nicht dazu, diese Frage zu beantworten, denn jetzt machten sich die Leute daran, den Landungssteg wegzuschaffen. Im letzten Augenblick lief Vati an Bord.
    Langsam legte das Schiff ab. Vati stand an der Reling, winkte und lächelte.
    »Frau Callies!« rief er, die Hände wie einen Trichter vor dem Mund.
    »Ja!?« schrie Tante Edda zurück.
    »Sie brauchen es doch nicht! Britta ist in Ordnung, so wie sie ist!«
    Vati lächelte übers ganze Gesicht und winkte mit einem großen, karierten Taschentuch. Dann drehte das Schiff, und wir konnten Vati nicht mehr sehen.

3.
    »Eines prophezeie ich dir, Britta«, sagte Tante Edda. »Falls diese Frau Grather keine ausgesprochene Tierfreundin ist, wird sie mit dem nächsten Schiff zurückfahren!«
    »Was hat meine arme Katze schon wieder ausgefressen?« erkundigte ich mich.
    »Ihre Jungen in mein Bett gelegt.«
    »Welche Ehre für dich!« Ich mußte lachen.
    »Du bist unmöglich«, seufzte Tante Edda. »Kann

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