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Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Titel: Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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zwei Tage hierbleiben. Dann ist es wohl besser, daß du dich nach Hause trollst und den Elektriker bestellst, damit unser Waschwunder so bald wie möglich aufgestellt wird.«
    »Wann kommst du denn, du unsolider Wandschmierer?«
    »Britta! Hüte deinen Mund, sonst.«
    »Unsinn, ich bin zu alt, um Haue zu kriegen. Also, wann kommst du?«
    »Mit dem Abendschiff Sonnabend, du Frechling. Ich möchte Beefsteak zum Abendessen. Reichlich, wenn ich bitten darf. Und nachher Obstsalat.«
    »So, das möchtest du. Nun ja, ich werde mal sehen, was sich machen läßt - da du mir die Waschmaschine spendiert hast. Du bist trotz allem ganz sympathisch, Paps!«
    Zu Hause ging ich sofort ans Saubermachen. Das Haus sollte blitzen, wenn Frau Grather kam. Falls sie kam! Am folgenden Tag erhielt ich ein Telegramm: »Herzlichen Dank für Brief. Mit Bedingungen einverstanden. Ankunft achten Mai. Gruß Bernadette Grather.« Ja - nun würde sich zeigen, was Vati zu meiner eigenmächtigen Handlungsweise sagte!
    Ich putzte die Fenster des Südzimmers, bis sie vor Sauberkeit strahlten, bohnerte den Fußboden und suchte die hübscheste Bettwäsche aus. Dann fiel mir etwas ein: Mein altes Puppenhaus stand noch auf dem Boden. Das holte ich runter, machte es gründlich sauber und stellte es auf einen Hocker ins Fremdenzimmer. Plötzlich blieb ich stehen.
    Ich hatte gepfiffen! Ich ging rum und pfiff beim Arbeiten! Das war das erste Mal seit Omis Tod. Als mir das klar wurde, mußte ich plötzlich eine Träne wegwischen. Aber kurz danach pfiff ich wieder.
    Ich lief zum Kaufmann und holte Fleisch. Heute abend wollte ja Vati kommen, und er hatte reichlich Beefsteaks verlangt. Gut, gut, er sollte seine Steaks haben.
    Dann stand ich an diesem Frühlingsabend auf dem Kai und sah das Schiff immer näher kommen. Dort - ja, da stand Paps. Ich winkte und winkte. Wie schön, daß er nach Hause kam! Wenn ich auch die Kunst des Alleinseins beherrsche und sogar Gefallen daran finde, so ist es auf die Dauer doch netter, Gesellschaft zu haben.
    Ich war sehr froh, daß Frau Grather kommen würde. Heute abend wollte ich Vati beichten, daß ich hinter seinem Rücken gehandelt hatte.
    Vati drehte sich um - zu einer Dame, die neben ihm an der Reling stand. Als das Schiff näher kam, fing mein Herz an zu klopfen. Die Figur kannte ich doch - und den Mantel mit dem Nutriakragen - und vor allem kannte ich die Augen und das Lächeln.
    Ich winkte mit beiden Armen, ich schrie so laut, daß die Leute auf dem Kai sich umdrehten und lachten:
    »Tante Edda! Tante Edda!«
    Nicht Vati bekam die erste Umarmung, als sie über den Landungssteg kamen, sondern Tante Edda.
    »Britta, mein Mädchen, wie geht es dir?«
    »Gut, Tante Edda, prima! Und du? Was in aller Welt willst du auf dem Seehundsrücken?«
    »Mit dir und deinem Vater Beefsteak essen.«
    »Und was noch?«
    Vati lachte. »Ja, was glaubst du?«
    Ich guckte ihm in sein verschmitztes Gesicht.
    »O Paps, du alter Schlauberger! Das war dein Telefonat! Deshalb hast du verschwiegen, daß ich allein sein müßte, wenn du ins Saarland fährst! Du hast Tante Edda als Kindermädchen für mich angestellt!«
    »Genau das.«
    »Paps, du hast ab und zu gute Einfälle. Komm, Tante Edda, ich habe mir Inkens Ponywagen geborgt - ich werde euch standesgemäß nach Hause fahren.«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Frau Callies«, sagte Vati. »Das Pony kennt den Weg. Es geht trotz Brittas Fahrkünsten richtig.«
    »Du verdienst gar nicht, daß ich so lieb zu dir bin, Paps«, lachte ich.
    Dann fuhren wir nach Hause.
    »Warum in aller Welt hast du Frau Callies nicht das große Zimmer gegeben?« fragte Vati. Ich hatte in Windeseile das Ostzimmerchen gerichtet.
    »Paps, das kleine Zimmer ist sauber und alles in Ordnung. Wenn du, ohne einen Piep zu sagen, Gäste mitbringst, kannst du nicht erwarten, daß alles tipptopp ist.«
    »Ich schlafe sehr gern im kleinen Zimmer«, lächelte Tante Edda. »Ich liebe doch die Morgensonne!«
    Damit war diese Schwierigkeit überwunden. Noch ahnte Vati nicht, daß das große Zimmer für drei Monate vermietet war. Vorerst kam er auch nicht dazu, es zu ahnen. Jetzt beichten, da Tante Edda gekommen war? Bei Vati konnte man nie wissen. Als Tante Edda und ich allein waren, erzählte ich es ihr. »Ja«, sagte Tante Edda, »das wird aber viel Arbeit für dich, Kind. Dein Vater hat mich beschworen, drei Monate hierzubleiben, und ich habe meine Wohnung an zwei Studenten vermietet und meine Schreibmaschine mitgebracht. Ich

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