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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Cas mit ihr zusammen betrunken war … »Ich hätte schrecklich gern noch mehr davon, mein Lieber. Lass uns wieder hineingehen.«
Zurück in meine Gemächer mit der gedämpften Beleuchtung und zu meinem gemütlichen Sofa.
    »Nun gut, auf einen letzten Schluck«, murmelte er und wandte sich ihrer Sitzecke zu.
    Alle zwölf Räume in ihrem Turm waren mit importierten Seidenstoffen und Antiquitäten eingerichtet und mit Kronleuchtern aus dem feinsten Kristall ausgestattet. Überall nur reiner Luxus und glänzende Pracht.
    Na ja, bis auf die kleine, verbeulte Kupferklingel auf ihrem Beistelltischchen …
    Nachdem er ihnen noch einmal eingeschenkt hatte, ließ sich Cas auf das Sofa sinken und fuhr sich mit den Fingern durch sein lockiges Haar.
    Sie gesellte sich zu ihm und blickte mit einem Seufzer der Bewunderung auf sein gut aussehendes Gesicht und seine muskulöse Gestalt.
    Wenn er stand, war er über zwei Meter groß und ragte weit über ihre zierlichen ein Meter fünfundsechzig hinaus. Seine Augen leuchteten in einem hypnotisierenden Blau, das sich in stürmisches Schwarz verwandelte, wenn er starke Emotionen durchmachte. Seine stolzen Hörner hatten genau die ideale Größe und bogen sich wie ein Lorbeerkranz um seinen blonden Kopf herum nach hinten. Er achtete darauf, dass sie stets poliert waren, und so glänzten sie im Kerzenschein wie Bernstein.
    Seine Gesichtszüge waren von vollendeter Schönheit: ein starkes Kinn, breite Wangenknochen und volle Lippen, die zum Küssen einluden. Sie konnte sich nur vorstellen, wie unglaublich sich diese Lippen auf ihren eigenen anfühlen würden, denn sie hatten einander nie geküsst, hatten einander nie berührt, abgesehen von der ein oder anderen Umarmung.
    Sie hatte sich gleich in Caspion verliebt, als sie ihn vor zehn Jahren zum ersten Mal gesehen hatte, auch wenn sie gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen war. Ihr geliebter Vater, König Mathar, war eben erst gestorben, und Raum und sie hatten dem königlichen Hof Abaddons vorgestanden. Oder zumindest Raum hatte dies getan, wenn auch nur widerwillig.
    Da war Cas in den Saal marschiert, so schneidig in seiner Rüstung, auch wenn er nur drei Jahre älter als Bettina war. Sämtliche Gespräche waren verstummt, und die Menge hatte sich vor ihm geteilt, als er mit einem Geschenk auf sie zugekommen war – er hatten ihnen einen der meistgefürchteten Feinde des Reiches gebracht, in Fesseln gelegt.
    Cas hatte ihn nicht etwa Raum dargeboten, sondern ihr.
    Sie war zu diesem Zeitpunkt immer noch tief in ihre Trauer versunken gewesen, hatte sich einsam gefühlt, wie eine Sorceri-Hochstaplerin, die niemals vollkommen zu den kriegerischen Abaddonae gehören würde. Doch dann war ein Sonnenstrahl auf Caspion gefallen und hatte ihre Aufmerksamkeit auf diese blonden Locken gelenkt und auf seine leuchtenden Augen. Es war wie ein Zeichen gewesen.
    Sie hatte gewusst, dass ihr Leben nie wieder dasselbe sein würde.
    Abgesehen von der Tatsache, dass sie beide Waisen waren, hatten sie wenig gemeinsam. Sie gehörte einer reichen Königsfamilie an, wurde wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe behandelt, während man ihn als Knirps mit flaumigen Hörnern in einer schmutzigen Gasse fand, wo er sein Leben als Betteljunge gefristet hatte. Sie war voller Selbstzweifel gewesen, hatte sich gefragt, wie ein merkwürdiger Halbling wie sie je Königin werden könnte. Er hingegen war frech und dreist gewesen, fest entschlossen, sich einen Namen zu machen und den Respekt der Abaddonae zu verdienen.
    Und doch war zwischen ihnen eine mehr als unwahrscheinliche Freundschaft erblüht. Nach jenem ersten Tag war sie Caspion überallhin gefolgt.
    In den darauf folgenden Jahren hatte er sich regelmäßig zusammen mit ihr heimlich auf die Ebene der Sterblichen teleportiert, damit sie all diese unbekannten Länder gemeinsam erkunden konnten. Irgendwann hatte er sie auch auf seine weniger gefährlichen Kopfgeldjagden mitgenommen, während der sie bewundern konnte, mit welchem Talent er seine Beute aufspürte.
    Sie hatten stets ihre Geheimnisse miteinander geteilt: seine ständigen sexuellen Abenteuer, ihre modernen Ideale und ihre Angst vor der Zeit, in der ihr die Krone zufallen würde, wenn sie volljährig und verheiratet sein würde.
    Doch nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten, hielt Cas sie immer noch für seine beste Freundin und sonst nichts. Vielleicht lag das daran, dass sie ihm in puncto Aussehen nicht ebenbürtig war – oder auch nur im Mindesten

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