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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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erwiderte er, doch sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass sie ihn bald so weit hatte.
    »Bitte sprich mit mir, Cas.« Sie spielte mit den Enden ihrer Miederschnüre, um seine Aufmerksamkeit auf ihre winzigen, aber meisterlich zur Schau gestellten Brüste zu lenken. »Lenk mich von meinem Schicksal ab.«
    »Das ist eine weitere Sorge, mit der ich mich herumschlagen muss.« Seine Hand umklammerte den Krug mit solcher Gewalt, dass sich der Henkel verbog. »Wie können deine Paten dir nur so etwas antun?«
    Obwohl Raum und Morgana, die Königin der Sorceri, Feinde auf Lebenszeit waren, waren sie sich doch in einer Sache einig: Bettina brauchte einen Ehemann/Beschützer/König. Nachdem sie sich aber nicht auf einen bestimmten Mann – oder auch nur eine bestimmte Spezies – einigen konnten, hatten sie beschlossen, dieses Turnier zu veranstalten.
    Da sie auf der Suche nach dem stärksten Helden der Mythenwelt waren, stand der Wettkampf für sämtliche Kreaturen offen.
    Die alten Sitten.
Abaddon war einstmals für seinen blutigen Sport im berühmt-berüchtigten Eisernen Ring bekannt gewesen. Und auf den Sieger wartete als Preis eine Jungfrau.
    Bettina wusste, dass ihre beiden Vormunde sie liebten; sie meinten es gut. Sie wusste auch, welches Glück sie hatte, sie überhaupt zu haben. Halblinge, die zwei verfeindeten Spezies angehörten, wurden häufig von beiden geächtet.
    »Ich habe all ihren Bedingungen zugestimmt, Cas.«
    Sie erinnerte sich nur zu gut an jene verhängnisvolle Unterhaltung. Sie hatte laut geschluchzt. »Ja, ja, ich tue alles! Hauptsache, ihr holt mir meine Fähigkeit zurück!«, hatte sie ihnen versichert. So düster und zerstörerisch die Aussichten nun auch waren.
    Cas schnaubte verächtlich. »Zugestimmt? Du meinst wohl, du hast dich von ihnen manipulieren lassen.«
    Sollte Bettina je berühmt genug werden, um sich einen Beinamen zu verdienen – wie Maksimilia die Schlächterin oder Lothaire der Erzfeind –, dann würde dieser vermutlich Bettina der Schwächling lauten. Oder vielleicht Bettina das wehrlose Opfer.
    »Immer machen sie mit dir, was sie wollen!«
    Nicht immer. Letztes Jahr hatte sie alle – einschließlich sich selbst – in Erstaunen versetzt, als sie ihren Vormunden die Stirn geboten hatte, um ein College für Design in der Welt der Sterblichen zu besuchen. Seit frühester Jugend war sie von Mode und der Herstellung von Schmuck fasziniert gewesen; offenbar war die den Sorceri angeborene Liebe für Gold und Kleidung tief in ihr verwurzelt. Sie hatte jedes Buch zu diesem Thema verschlungen und war begierig gewesen, noch mehr zu lernen und ihre Fähigkeiten zu vervollständigen.
    Weit entfernt von den neugierigen Blicken auf Burg Rune hatte Bettina ein sorgenfreies Leben geführt. Sie hatte sich den Menschen angepasst und ihre Freiheit, neue Freunde und sogar ihre eigene Wohnung mit Strom und allen modernen Einrichtungen genossen! Sie war nicht länger ein seltsamer Halbling unter tollkühnen Dämonen, sondern sie war ein Designfreak gewesen, der zu einer ganzen Gruppe von Designfreaks gehörte.
    Doch nur eine Nacht hatte ihr ganzes Leben verändert. Sie schluckte und bemühte sich, diese Erinnerung zu verdrängen. »Ich war in diesem Moment nicht unbedingt in der Lage, mich meinen Vormunden erneut zu widersetzen.«
    Als sie sich ihnen zum ersten – und letzten – Mal widersetzt hatte, wäre sie um ein Haar mit dem Tod dafür bestraft worden.
    Sie hatte zwei Monate gebraucht, um sich davon zu erholen. Da sie zum Teil eine Sorcera war und sich an der Schwelle zur Unsterblichkeit befand, war sie vollständig gesundet – aber langsam. Sie hatte diese Zeit nur aus einem Grund durchgestanden.
    Caspion.
    Er hatte jeden Tag an ihrem Bett gesessen und sie mit Geschichten über seine verkommenen Kumpane unterhalten, eine Meute junger, geiler Dämonen.
    Und jede Nacht hatte er unerbittlich ihre Angreifer gejagt. Sechzig Tage, in denen er kaum gegessen oder geschlafen hatte.
    Doch vor einem Monat hatte Raum dem völlig erschöpften Cas befohlen, die Suche aufzugeben, ihm aber versprochen, dass eine Gruppe Soldaten die Jagd übernehmen würde. Bitter enttäuscht war Cas verschwunden und erst letzte Nacht zurückgekehrt.
    Jetzt nahm er einen weiteren Schluck. »Warum im Namen der Götter hast du nicht gewartet, bis ich zurückkomme, ehe du so einer Sache wie diesem Turnier zugestimmt hast?«
    Weil mich meine Paten dermaßen bedrängt haben. Weil ich mich ohne meine Fähigkeit

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