Breach of trust - Vertrautes Begehren
darauf noch die Polizei.
Nach endlosen Minuten vernahm ich endlich das Geräusch des Krankenwagens. Ein Notarzt und zwei Rettungshelfer stürmten ins Schlafzimmer. Emmet zog mich von Logan, ich schmiegte meinen Kopf an seine Brust und weinte nun hemmungslos.
»Bitte sag mir dass alles wieder gut wird«, schluchzte ich.
»Es wird alles wieder gut, Prue.«
Der Notarztuntersuchte Logans Kopf und hielt sein Ohr an seinen Mund.
»Große Platzwunde am Hinterkopf und unregelmäßige Atmung. Wir müssen ihn mitnehmen um mögliche innere Verletzungen auszuschließen«, sagte der Notarzt und nickte den beiden Rettungshelfern zu, die sofort mit der Trage zur Stelle waren. Endlich traf auch die Polizei ein und befreite uns von dem Gift namens Alison. Jes fuhr uns in Klinik und ging selbst zur Polizei um seine Aussage zu machen.
+++
Logan wurde nach einer Woche entlassen, zum Glück hatte wirklich nur die Platzwunde die mit mehreren Stichen genäht wurde. In seinem Blut fanden sie noch Spuren von einem verschreibungspflichtigem Beruhigungsmittel, das in hoher Dosis tödlich sein konnte. Doch Gott sei Dank hatte die Menge nicht ausgereicht um schlimmeren Schaden anzurichten. Nachdem die Polizei Ally mitgenommen und in die geschlossene psychiatrische Klinik gebracht hatte, war es Jordan, der sich um sie kümmerte. Er sorgte dafür, dass sie eine stationäre Therapie machte, überredete sie regelrecht dazu. Er hatte mich gebeten bei der ersten Sitzung in Reichweite zu sein. Logans Begeisterung hielt sich in Grenzen, da er nicht an einen Erfolg der Therapie glaubte, und es auch nicht sonderlich guthieß, dass ich Ally unterstützten sollte. Aber er akzeptierte es.
Das Taxi hielt in der Auffahrt. Ich bezahlte den Fahrer und trat in die kalte Herbstluft. Bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, öffnete sich schon die Tür.
»Hi Süße, und wie war‘s?«, fragte Jen. In ihren Augen stand pure Neugier. »Lass mich erst mal rein«, antwortete ich. Ich machte uns in der Küche erst mal einen Tee, dann machten wir es uns im Wohnzimmer bequem. Während ich Jen alles berichtete, schien sie genauso skeptisch zu sein, wie Logan es war. Sie schüttelte ungläubig den Kopf, ließ zischend die Luft entweichen und verzog das Gesicht zu Grimassen.
»Oje, Prue, du glaubst doch nicht wirklich, das sie sich ändert? Sie hätte beinahe Logan umgebracht.«, sagte sie dann, als ich fertig war.
»Ich weiß es nicht, aber ich vertraue da auf Jordan. Und bitte erinnere mich nicht, daran. Ich werde diese Bilder nie mehr aus meinem Kopf bekommen.«
»Das glaube ich dir. Ich bewundere wie Stark ihr damit umgeht. Ich könnte das nicht. Aber jetzt habe ich eine kleine Überraschung für dich«, meinte Jen und sprang auf. Kurz darauf war sie zurück und hielt ein großes Geschenk in der Hand. »Jes hat mir gesagt, ich soll dir das geben, wenn du kommst. Ein Bote hat das für dich gebracht.« Sie stellte es vor mir auf dem Boden ab. Meine Finger wanderten über das glatte seidige Geschenkpapier, es war wunderschön.
»Jetzt mach schon auf. Ich sterbe bald vor Neugier«, nölte Jen ungeduldig. Meine Finger wanderten zu der Schleife und zogen daran, dann öffnete ich mit höchster Vorsicht das Geschenkpapier. Darunter befand sich ein roter Karton, den ich ebenfalls aufmachte. Ich sah lauter Styroporkugeln und ließ meine Hände langsam hinein gleiten. Ich ertastete einen quadratischen harten Gegenstand und fischte ihn heraus.
»Wow«, war alles was ich hervorbrachte. Es war ein wunderschönes Fotoalbum, das von außen schon beeindruckend war. Wer sollte mir so was schenken? Es war beige mit lauter weißen Lilien darauf. Meine Lieblingsblumen. Konnte Logan es geschickt haben? Nein. Oder doch?
»Mach es auf«, sagte Jen erneut.
»Ist ja gut.«
Ich zog an dem hellen Band, welches das Album schloss und schlug die erste Seite auf. Mir stockte der Atem und ich hielt mir die Hand vor den Mund. Da befanden sich lauter Kinderbilder von mir und … Logan. Sogar kleine Sprüche standen dabei wie: »Die kleine Prue wollte schon immer hoch hinaus« , als ich gerade dabei war auf einen Baum zu klettern. Ich blätterte Seite für Seite durch, mir liefen die Tränen, weil es so rührend war. Wie viele Stunden hatte er mit der Gestaltung verbracht? Nicht nur, das er alles nach unserem Alter sortiert hatte und die passenden Sprüche dazu gesetzt hatte. Er musste Tage gebraucht haben diese Bilder zu suchen und zu sortieren.
»Das ist so schön,
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