Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)
aber am Anblick des schwarzen Trümmerhaufens ändert das nichts. Ich finde eine Stelle, wo ich mich hinsetzen und meine Trinkflasche hervorholenkann. Gerade will ich sie an die Lippen führen, als ich eine Stimme höre.
»Bea.«
Und dann ist es wieder so gespenstisch still, dass ich unwillkürlich die Augen schließe. Ich habe Angst.
»Bea.«
Ich drehe mich um und lasse die Flasche fallen.
Und dann hält er mich im Arm und weint an meiner Schulter und zerrt an unseren Masken herum, damit er mich küssen kann.
»Quinn«, flüstere ich.
Er hält mein Gesicht in seinen Händen.
»Deine Eltern …«
»Ich weiß«, sage ich.
Und dann drückt Quinn mich noch fester an sich, nimmt mich mit unter seinen dicken Mantel, um mich vor dem Schnee zu schützen. Langsam wiegt er sich mit mir vor und zurück.
»Es tut mir so leid«, murmelt er.
Später laufen wir gemeinsam über das ehemalige Stadiongelände, wobei wir die herumliegenden Leichen zu ignorieren versuchen. Und plötzlich sehe ich inmitten eines Trümmerhaufens ein Gesicht aufblitzen. Unwillkürlich wende ich den Blick ab, überzeugt, dass mir meine Einbildung einen Streich gespielt hat. Doch dann höre ich ein Stöhnen und bemerke, wie sich der schwarze Baum, der quer über dem Trümmerhaufen liegt, leicht bewegt.
»Ein Überlebender!«, schreit Quinn und arbeitet sichbis zu dem Haufen vor. Als er wieder auftaucht, hält er ein kleines schmutziges Mädchen an der Hand, das auf wackligen Beinen auf mich zustolpert.
»Sie sind nach Westen gezogen. Nach Sequoia«, flüstert die Kleine. Es ist Jazz. Sie lebt. Sie ist von Kopf bis Fuß dreckverkrustet, aber sie lebt. Und wir leben auch.
»Dann gehen wir da auch hin«, sage ich.
Quinn blickt mich an und nickt. »Okay, lasst uns aufbrechen.«
Danksagung
Das Schreiben eines Romans ist über weite Strecken eine einsame Sache, aber trotzdem entsteht ein Buch niemals ohne das Zutun anderer. Deshalb möchte ich zunächst meinen großartigen Agentinnen Julia Churchill und Sarah Davies danken sowie dem gesamten Greenwillow-Team, und hier besonders Martha Mihalick, die unzählige Stunden an dem Manuskript gearbeitet hat, damit es genau so wird, wie es jetzt ist.
Herzlich danken möchte ich auch Lisa Wu und Felicity Williams, die dafür gesorgt haben, dass die Welt, die ich beschreibe, auch aus wissenschaftlicher Sicht stimmig ist.
Und zuletzt ein großes Dankeschön an meine Freunde und meine Familie, vor allem an meinen Mann für seine unermüdliche Geduld.
Informationen zum Buch
»ATME, SOLANGE DU NOCH KANNST!«
Eine Welt ohne Sauerstoff, eine streng hierarchische Zweiklassengesellschaft. Bea und Quinn sind hier aufgewachsen – er als Premium-Bürger, sie als zweitklassige »Second« – und haben ihr Leben nie infrage gestellt. Doch alles ändert sich, als Bea und Quinn mit zwei Flaschen voll Sauerstoff einen Ausflug raus aus der Kuppel machen wollen. Im luftlosen Ödland treffen sie auf die gleichaltrige Alina, verhelfen ihr zur Flucht vor Soldaten – und geraten unversehens mitten in den Konflikt zwischen den Widerständlern und »Breathe« ...
Spannend, aufwühlend und erschreckend plausibel. Eine im wahrsten Sinne atemberaubende Zukunftsvision!
Informationen zur Autorin
Sarah Crossan wurde in Irland geboren und verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in England, wo sie u. a. an der Cambridge University unterrichtete. Mittlerweile lebt sie in den USA, hat ihren Job als Englischlehrerin aufgegeben und widmet sich ganz dem Schreiben.
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