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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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neues Tattoo: ein Bündel orangefarbener Blumen direkt über der Augenbraue.
    Unvermittelt hört Petra auf zu summen, öffnet ein Auge und nickt mir zu. Dann erhebt sie sich und steht plötzlich vor mir, so dicht, dass mich ihre Haare im Gesicht kitzeln. Ich trete einen Schritt zurück.
    »Alina.« Petra ergreift meine Hände und drückt sie. »In der Kuppel muss eine Flamme des Widerstands auflodern, sonst würden sie keine Zips aussenden. Wir haben auch Panzer gehört. Was bringst du für Neuigkeiten? Ehrlich gesagt haben wir noch gar nicht mit dir gerechnet. Hast du die Setzlinge besorgt?« Sie schaut mich gespannt an.
    »Ja, habe ich, Petra.«
    »Gut.« Sie lässt meine Hände los, dreht sich um und nimmt ihren bodenlangen braunen Mantel von einem behelfsmäßigen Kleiderhaken an der Wand. Er ist abgetragen und an vielen Stellen geflickt – ein Relikt vergangener Zeiten. Sorgfältig knöpft sie ihn zu.
    »Mehrere unserer Leute sind in Gefahr.«
    »Was ist passiert?« Petra flüstert, damit niemand mithören kann.
    »Männer vom Sicherheitsdienst sind gekommen, um mich zu holen. Sie waren bewaffnet, und es war völlig offensichtlich, dass sie mich verhaften wollten. Zwar bin ich ihnen in letzter Sekunde entkommen, aber Silas war auch da. Und meine Tante und mein Onkel ebenfalls. Sie sind jetzt womöglich in ernsthaften Schwierigkeiten. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte.« Ich bin nervös und haspele herum, wie immer, wenn ich Petra gegenüberstehe. »Vielleicht hätte ich besser nicht herkommen sollen.«
    »Warum nicht? Wieso sagst du das?«, fragt Petra ruhig.
    »Ich weiß nicht.«
    »Nein, du hast völlig richtig entschieden, Alina.« Sie küsst mich auf die Stirn und legt ihre Hand unter mein Kinn. Ihre Haut ist kalt und trocken. Für Sekundenbruchteile schweift ihr Blick zu Jazz, und es sieht fast so aus, als würde sie lächeln.
    »Danke, Petra«, sage ich und stelle mich ein winziges bisschen aufrechter hin. »Aber es gibt einen Toten. Einer der neu Rekrutierten. Abel.«
    »Abel? Du meinst Aaron.«
    »Nein, nicht Aaron. Aaron geht es gut, glaube ich. Nein, es war Abel. Er war Mitglied der Sektion ›Kuppel‹.«
    »Der Name sagt mir nichts. Dir, Jazz?«
    Jazz öffnet die Augen, schaut kurz zur Decke und dann zu Petra. »Noch nie was von ihm gehört.«
    »Bist du sicher, dass es nicht Aaron war?«
    Ich nicke. »Silas meinte, du hättest ihn autorisiert«, sage ich, aber jetzt, wo Petras scharfsinnige Augen auf mir ruhen, bin ich mir da auf einmal nicht mehr so sicher.War es wirklich Silas, der mir das gesagt hat? Oder hat Abel mir erzählt, dass Silas die Autorisierung von Petra bekommen hätte? »Ja, ich denke, dass Silas es gesagt hat.«
    »Du denkst?«, hakt Petra nach.
    »Doch, doch, Silas hat es mir definitiv gesagt.«
    Wenn Silas es mir nicht gesagt hat und wenn Petra noch nie von Abel gehört hat wer zum Teufel war Abel dann? Und warum hätte er sich in den Widerstand einschmuggeln sollen, indem er mich anlog – nur um kurz darauf für die Sache zu sterben?
    »Na, wenn dieser Abel jetzt tot ist, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr zu machen, Petra«, meldet sich Jazz wieder zu Wort. Und Petra nickt. Ich schlucke und beiße die Zähne zusammen.
    »Aber erzähl doch mal, wie du die Sicherheitsschleusen passiert hast, wenn sie dich im Visier hatten«, fordert Petra mich auf.
    »Äh … ich …« Ich hab keine Ahnung, wie ich ihr von Bea und Quinn erzählen soll.
    »Du brauchst dich nicht zu schämen. Wir alle hier haben schon höchst kreative Wege gefunden, unsere Haut zu retten«, sagt sie.
    Um durch die Grenzkontrolle zu kommen und zu fliehen, haben viele Rebellen, besonders Frauen, den Grenzsoldaten ihren Körper angeboten. Andere haben ihre eigenen Freunde verraten und wieder andere, wie Petra, haben für ihre Freiheit getötet.
    »Ich hab mich mit einem Premium angefreundet«, beginne ich.
    Petra nickt. »Hat er dir wehgetan?«
    »Nein, nichts in der Art. Wir haben nicht …« Ich halte inne, um meine Gedanken zu sortieren. »Er war mit einer Second unterwegs. Und sie haben eine Möglichkeit gefunden, mich rauszuschmuggeln. Dann sind sie mir gefolgt …« Wieder mache ich eine Pause. »Und ein paar Stunden später haben sie mir noch einmal das Leben gerettet. Da ging nämlich eine Ausgestoßene auf mich los … Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Auf jeden Fall sind sie mir gefolgt und haben mir das Leben gerettet. Und, na ja, weil es uns nicht wohl war bei der Sache, die

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