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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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bloß keinen Unsinn ein, Bea«, sagt sie mit einem Seufzer, obwohl sie doch diejenige ist, die gerade geschwärmt hat. »Alles in allem ist es traurig da draußen. Einsam. Das Land und das Meer.«
    Sie will mich aufheitern, stellt es aber nicht sonderlich geschickt an. Im Gegenteil, jetzt fühle ich mich noch elender. Hätte mich vorhin im Flur doch bloß Dad in Empfang genommen, der hätte einfach nur Witze gemacht.
    Wir stehen auf und schlendern den Fußweg entlang, der einmal um die Kuppel herumführt. Ein paar Jogger mit Atemmasken, allesamt Premiums, laufen an uns vorbei. Sie haben kleine Sauerstoffflaschen mit gelbem »BREATHE«-Aufdruck um die Taille geschnallt. Obwohl sie keuchen, schwitzen und ziemlich hässlich aussehen, schaut Mom ihnen lächelnd und mit tellergroßen Augen hinterher.
    »Woher haben diese Leute nur all das Geld?«, wundert sie sich. »Vermutlich hat jeder von ihnen auch noch zwölf Kinder.« Ich versuche, ihre Bemerkung zu ignorieren und den Ausblick zu genießen.
    »Ich bin übrigens zum Campen eingeladen«, bemerke ich.
    »Zum Campen?« Sie berührt das leicht gewölbte, dicke Glas der Kuppel.
    »Von Quinn.«
    »Aber es ist Januar und wir haben keine warme Kleidung. Es gibt dort draußen doch keine Klimakontrolle, Liebling. Und dann die Sauerstofftanks. Das können wir uns einfach nicht leisten.«
    »Den Sauerstoff würde Quinn mir schenken. Und er hat ’ne Menge Sachen, die ich tragen kann.«
    »Das glaube ich gern«, sagt sie und wendet den Blick ab. Sie mag Quinn, aber sie hasst seine Eltern. Sie hält sie für hochnäsig, was sie auch wirklich sind, und sie macht seinen Vater höchstpersönlich für die meisten ihrer Probleme verantwortlich, besonders dann, wenn sie die Sauerstoffrechnung bekommt.
    »Du solltest ihn heiraten«, sagt sie unvermittelt.
    »Wie bitte? Was?« Ich muss mich verhört haben.
    »Wenn du Quinn heiratest, bekommst du einen formvollendeten violetten Kreis auf dein Ohrläppchen, und alles ändert sich. Dann bist du eine von diesen Ehefrauen, die mit Reinlufttanks durch die Gegend spazieren.«
    Mom neckt mich manchmal mit Quinn, und vielleicht ahnt sie sogar, was ich für ihn empfinde, aber bislangist sie mir nie mit so absurden Vorschlägen gekommen. Deshalb hoffe ich, dass sie anfängt zu kichern, mich mit dem Ellbogen anstupst und das Ganze ins Lustige zieht. Aber das tut sie nicht. Nein, sie bleibt stehen und dreht sich zu mir.
    »Bea, du bist brillant, und ich weiß, dass du alles erreichen kannst, was du dir vornimmst. Aber Quinn hat es sehr viel leichter im Leben – und an seiner Seite hättest du das auch. Dann müssten wir uns nie wieder Sorgen machen.« Sie klingt ernst. »Wenn Quinn Caffrey mit dir verheiratet wäre, glaubst du, dass sein Vater dann zulassen würde, dass man dir einen Platz im Führungskräfteprogramm verweigert?«
    Ich kann nicht glauben, dass sie das ernst meint. Weiß sie überhaupt, was sie da sagt? Ich gehe noch zur Schule und sie plant bereits meine Hochzeit!
    »Quinn hat auch an der Prüfung teilgenommen, Mom. Und ich war besser. Wenn ich nicht durchgekommen bin, dann hat er auch nicht bestanden«, sage ich, einfach nur, um etwas gegen ihre Behauptung zu setzen. Aber vermutlich hat Quinn tatsächlich bestanden, so unfair das auch sein mag.
    »Wir werden sehen«, sagt sie. »Ich möchte nur, dass du, wenn du willst, Kinder bekommen kannst. Viele Kinder. Ohne dich sorgen zu müssen, ob du ihre Sauerstoffsteuer bezahlen kannst. Ohne sie als Babys an der Wiege festbinden zu müssen, damit sie nicht überall herumkrabbeln und zu viel Sauerstoff verbrauchen. Außerdem weiß ich, wie gerne du tanzt. Wie sehr würde ich mich für dich freuen, wenn du ab und zu mal tanzenkönntest. Aber wir können es uns einfach nicht leisten. Quinn hingegen, der könnte das.«
    Tja, die Frage ist nur: Würde er es auch wollen? Klar, von außen betrachtet sieht es ganz danach aus – so viel, wie wir zusammenkleben, und so, wie er mich behandelt. So oft, wie er mir schon mit einer Ersatzsauerstoffflasche ausgeholfen oder mich besucht hat, wenn ich krank war. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass meine Mutter ihm Gefühle unterstellt  – Gefühle für mich –, die er gar nicht hat. Selbst weniger romantische Menschen würden das tun.
    Nur ein Beispiel: Letzte Woche hatte ich Material in der Schule vergessen, das ich für meine Technologie-Hausaufgaben brauchte; als ich Quinn davon via Pad erzählte, ging er unter irgendeinem Vorwand offline,

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