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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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unangenehme Wahrheit aussprechen: dass Sie nämlich BREATHE und dem Ministerium nicht trauen dürfen. Niemals.«
    Ich halte mir die Hände vors Gesicht und blinzele zwischen meinen Fingern hindurch. Das Ordnungspersonal hat sich keinen Zentimeter vom Fleck gerührt. Cain Knavery nimmt einen weiteren Schluck aus seinem Flachmann.
    »Mein Sohn …«, sagt er.
    »Wir sind alle Gefangene!«, unterbricht ihn Quinn. Er schreit jetzt und klingt atemlos. »Sie pumpen uns voll mit viel zu großen Mengen an Sauerstoff. Dabei könnten wir schon längst wieder außerhalb der Kuppel leben, wir müssen nur lernen, wie. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass es geht. Die RATTEN sind keine Terroristen, sie wollen uns befreien!«
    »Sehen Sie, was sie ihm angetan haben?« Der Präsident springt auf, schiebt sich durch die Reihe der übrigen Podiumsgäste bis zur Mitte der Bühne. Als er schließlichneben Quinn steht, legt er ihm einen Arm um die Schultern. Quinn zuckt zusammen.
    Und vor dem Bildschirm zucke ich ebenfalls zusammen.
    »Seit wir ihn gefunden haben, befindet er sich im Delirium. Ich hatte gehofft, dass er in der Lage sein würde, sich hier zu äußern, aber leider … schade, sehr schade!«
    Der Justizminister nickt mit schweren Augenlidern.
    Einen Moment lang rührt sich niemand, dann ertönt eine Stimme aus der Menge: »Also stimmt es nicht, dass Sie uns mit zu viel Sauerstoff vollpumpen?« Und jemand anders ruft: »Ja, was meint er dann damit? Zahlen wir etwa für Extrasauerstoff, den wir gar nicht brauchen?«
    »Sie mit Sauerstoff vollpumpen? Glauben Sie das wirklich? Ha!«
    In der Menge erhebt sich Gemurmel, als es Quinn gelingt, sich dem Griff des Präsidenten zu entziehen und bis an die Bühnenkante vorzutreten.
    Cain Knavery macht ebenfalls einen Schritt vorwärts und bleibt dann abrupt stehen. »Schaltet dieses Mikro aus!«, kreischt er, an niemanden Bestimmtes gewandt.
    »Ich habe keinen Grund zu lügen. Und es ist wahr: Sie töten die Bäume. Damit wir hier nie rauskommen.«
    »Wie? Sie töten Bäume? Wovon redet er?«
    »Sie halten uns hier gefangen! Dauerhaft!«, fährt Quinn fort.
    Der Präsident reibt sich mit dem Handrücken über den Mund und blitzt die Menschenmenge an: »Wer die Kuppel verlassen will, kann das jederzeit tun. Niemandhält euch auf. Geht nur«, brüllt der Präsident. »Los, öffnet die Türen, lasst sie alle raus!«
    Die Kameras zoomen Quinns Gesicht heran, der jetzt geradewegs in die Linse zu schauen scheint. Und mir direkt in die Augen.
    »Wir können hier nicht raus, das weiß er ganz genau. Sie haben uns von ihrem Sauerstoff abhängig gemacht.«
    »So, das Interview ist beendet. Quinn Caffrey ist eindeutig geistesgestört«, stellt der Präsident fest.
    Er nickt den Ordnern zu, die aufgereiht vor dem Podium stehen, und als hätten diese nur auf das Zeichen gewartet, beginnen sie sich zu regen, drängen die Menge zurück und zwingen sie, sich zu zerstreuen.
    »Lasst euch nicht gefangen halten!«, brüllt Quinn.
    »Das Mikrofon!«, mahnt der Präsident. Sein Gesicht ist jetzt purpurrot und seine Lippen sind nass vom Speichel. »Ich sagte, dass wir hier fertig sind. Es ist Zeit für den Protestmarsch.«
    »Wovor haben Sie Angst?«, schreit Quinn.
    Der Präsident lächelt und tritt ebenfalls vor bis zum Rand des Podiums. Instinktiv rücke ich vom Bildschirm ab.
    »Ich – habe – vor – gar – nichts – Angst«, flüstert er.
    In dem Moment fliegt etwas, das wie eine Flasche aussieht, auf die Bühne und verfehlt ihn nur knapp. Für ein paar Sekunden scheint alles wie eingefroren. Dann höre ich Quinns Stimme.
    »Tja, vielleicht sollten Sie sich doch ein bisschen fürchten«, sagt er.
    »Nun schalte doch mal jemand dieses Mikro aus!« Cain Knaverys Stimme überschlägt sich fast, während er mit dem Finger wütend in die Luft pikst, als wolle er Quinn aufspießen.
    Da wird ein weiterer Gegenstand auf die Bühne geschleudert. Und dann noch einer. Und wenige Sekunden später ist Cain Knavery gezwungen, sich zu ducken und auszuweichen, so viele Geschosse fliegen ihm um die Ohren. Er sieht so aus, als wolle er sich am liebsten in die Menge stürzen und sich die Störenfriede höchstpersönlich vorknöpfen. Doch dann bemerkt er plötzlich, dass Quinn im Begriff ist, vom Podium zu springen und zu fliehen. Da zieht es der Präsident vor, sich auf Quinn zu werfen und ihn zu Boden zu ringen.
    Sofort ertönen Stimmen aus der Menge: »Hey, lassen Sie ihn gehen!«; »Wir wollen die

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