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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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finde, das sollten wir verhindern«, sagt Alina.
    »Bitte, hör auf, so was zu sagen«, flehe ich, während die alte Frau mit krächzender Stimme lamentiert. »Das ist Mord«, füge ich leise hinzu. Ich weiß nicht, warum ich es nicht laut herausschreie, warum ich die beiden nicht energischer bestürme, sich ihre krude Idee aus dem Kopf zu schlagen. Und genauso wenig weiß ich, was ich tun werde, wenn sie es einfach durchziehen.
    »In der Kuppel wäre es Mord, das stimmt. Aber hier draußen gelten andere Gesetze. Und ich kämpfe nun mal im Untergrund. Mein Anliegen ist es, den Widerstand zu schützen«, sagt Alina.
    »Es geht mir nicht ums Gesetz. Es geht mir darum, was richtig ist und was falsch«, erwidere ich.
    »Ach ja? Und woher willst du wissen, was richtig ist? Woher willst du wissen, ob das, was sie uns andauernd eintrichtern, stimmt? Das ist doch alles Lüge. Du hast überhaupt keine Ahnung.«
    »Was ich weiß oder nicht weiß, spielt hier keine Rolle. Es geht darum, was ich fühle «, präzisiere ich.
    Alina starrt mich an.
    »Na, was kannste da jetzt noch sagen, häh?«, nuschelt Maude.
    »Halt die Klappe!«, schreit Alina.
    Angespannt beobachtet Quinn jede ihrer Regungen. Insgeheim hofft er, dass sie ihre Meinung ändert, das weiß ich. Aber warum sagt er nichts? Wird er echt vor ihr kuschen, anstatt sich für ein Menschenleben einzusetzen?
    »Vielleicht sollten wir erst mal mit ihr reden?«, schlägt er schließlich vor.
    Alina reibt sich nachdenklich das Kinn. Dann wandert ihr Blick zu Quinn und sie schaut ihn einfach nur an. Und er starrt zurück. Sie gucken sich in die Augen und ich bin völlig außen vor.
    »Okay, Maude Blue …« Alina tritt auf die alte Frau zu, die in ihrer Ecke kauert und sich in der Leistengegend kratzt. »Dann erzähl mir mal, warum du auf mich losgegangenbist. Ich kann nur hoffen, dass du einen triftigen Grund hattest. In deinem eigenen Interesse.«
    Doch Maude steckt sich nur eine Strähne ihres verfilzten Haares in den Mund, beginnt darauf herumzukauen und schweigt beharrlich.
    »Maude Blue, ich rede mit dir!«, brüllt Alina, und ich habe den Eindruck, dass sie kurz davor ist, zuzutreten. Aber dann trampelt sie nur auf einem kaputten Teller herum, der neben ihr auf dem Boden liegt.
    Maude hebt den Kopf. »Hab mir extra ’n Haus mit großen Erkerfenstern gesucht. Und in dem Haus hab ich mir ’n Raum gesucht, in den die Sonne reinscheint. Als ich euch kommen sah, hab ich zum ersten Mal überhaupt die Gardinen zugezogen.«
    Ich habe keine Ahnung, was sie damit sagen will. Jetzt klopft sie auf ihr Atemgerät.
    »Ja, ich weiß, das ist solarbetrieben.« Alina nickt ungeduldig. »Warum hast du also versucht, mir meine Luft zu stehlen? Es reicht doch, wenn du mit deinem Ding in der Sonne bleibst. Damit bist du bis in alle Ewigkeit versorgt.«
    »Vielleicht, weil ich dachte, dass du mich umbringen willst, du kleine Rotzgöre?« Maude hustet in ihre Hand und wischt diese an einer dreckigen Decke ab.
    »Tue ich vielleicht ja noch.«
    »Die vom Ministerium stelln dich vor die Wahl: entweder die Einheit für Geisteskranke oder’s Ödland. Na ja, und da ham wir natürlich ’s Ödland gewählt. Is allemal besser als so’n Beklopptenheim, dachten wir. Bis sie uns diese Dinger hier in die Hand gedrückt ham.« Wiederklopft sie auf das Atemgerät. »Solarbetrieben und tragbar, is ja schön und gut, wenn du jung bist. Aber schaut mich an. Ich bin viel zu abgehalftert, um das Ding hinter mir herzuzerren, wenn ich nach Fressalien gucke. Ich hätt’s keine Woche länger geschafft, wenn ihr nich hier reingestolpert wärt.«
    »Und wieso haben sie dich ausgestoßen?« Quinn geht vor Maude in die Hocke, sodass er auf Augenhöhe mit ihr ist. Seine Stimme klingt jetzt etwas weicher.
    »Wir wissen zu viel. Is gefährlich für sie. Am Ende schmeißen sie dich raus, genau wie alle andern, aber das erzähln’se dir natürlich nich, wenn du den Vertrag unterschreibst. Wenn du nich ’n ganz dicker Bonze bist, entkommste dem Fallbeil nich. Keine Chance. Und dann tun’se noch so, als wär’s ’ne großzügige Geste, dass sie dich leben lassen, ’n Dankeschön für all die Dienste, die du ihnen erwiesen hast.«
    »Wen meinst du mit ›sie‹?«, will Quinn wissen.
    »Weißte doch ganz genau. Bist ja einer von denen. Sieht man doch am schicken lila Kreis auf deim Ohrläppchen.«
    Als ich Maude genauer betrachte, sehe ich, dass auch sie das kreisrunde Tattoo auf ihrem Ohrläppchen hat.
    »Du warst

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