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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Price
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Schlammschnorcheln, die alljährlich auf einer speziell dafür abgesteckten Strecke auf dem Gelände eines Bauernhofs außerhalb von Llanwrtyd Wells in Wales stattfindet.
    Die Umgebung dieses Ortes ist ausgesprochen malerisch und steht wegen ihrer seltenen Flora und Fauna unter Naturschutz. Im Gegensatz dazu ist das von der Tourismusbehörde ins Leben gerufene Schlammschnorcheln alles andere als hübsch. Es findet in zwei eigens zu diesem Zweck ausgehobenen 55 Meter langen Gräben in einem Torfmoor statt. Die geschützte Flora und Fauna teilt sich diesen Ort mit Hunderten von Teilnehmern sowie den Zuschauern, die vom Ufer aus beobachten, wie sich die Schlammschnorchler durch das moorige Wasser wühlen. Die Kleiderordnung beim Schlammschnorcheln ist eher locker, erlaubt ist alles, was gefällt – vom herkömmlichen Badeanzug bis hin zum aufblasbaren Sumoringerkostüm.
    Wie es sich für einen ernst zu nehmenden Wettbewerb gehört, gibt es strenge Regeln. So darf jeder Teilnehmer sein Rennen nur in einem der beiden Gräben austragen, die Zulassung zum Wettbewerb ist nicht übertragbar, der Schwimmermuss ohne Einsatz der Arme tauchen und darf den Kopf lediglich zu Orientierungszwecken über Wasser heben.
    Und wenn Ihnen das noch nicht genug ist: Es gibt auch einen Schlammtauch-Triathlon.

86. Der Campus der von Ihnen besuchten Universität vier Monate nach Ihrem Abschluss

    D as ist doch jetzt nicht Ihr Ernst, oder?

87. Ein nordkoreanischer Gulag

    D er Begriff »Gulag« war ursprünglich eine Abkürzung für eine bürokratische Institution in der ehemaligen Sowjetunion namens Glawnoje uprawlenije isprawitelno-trudowych lagerej i kolonij (die Oberste Behörde für korrektive Gefangenenlager). Wie alle sowjetischen Behörden waren diese ursprünglichen Gulags keine angenehmen Orte. Inzwischen hat sich die Definition des Wortes ausgeweitet und wird auf Arbeitslager im Allgemeinen angewendet. Auch heute noch ist es also die Bezeichnung für einen Ort, den man nicht unbedingt näher kennenlernen will.
    Nordkorea hält hierfür eine Fülle an anschaulichen Beispielen parat. Menschenrechtsorganisationen prangern die Umerziehungslager des Landes an, ihre Insassen auszuhungern, zu foltern und zu misshandeln; das gilt auch für Gefangene, deren Verbrechen lediglich darin bestand, einen ausländischen Radiosender zu hören. Das Wall Street Journal berichtet, dass manche Gefangene während ihrer gesamten Strafzeit die Kleidung tragen, die sie bei ihrer Festnahme anhatten – eine Frau musste ihre Füße in Lumpen hüllen, weil sie in Schuhen mit hohen Absätzen verhaftet worden war.
    Auch wenn die Vorstellung schwer fällt, sollen Nordkoreas kwan-li-so- Straflager noch schlimmer sein als die Arbeitslager. In kwan-li-so- Lagern werden politische Gefangene festgehalten, Schätzungen gehen von einer Zahl zwischen 150 000 und200 000 Insassen aus – einige dieser sogenannten »politischen Gefangenen« wurden lediglich verhaftet, weil sie auf einer Zeitung mit dem Bildnis Kim Jong Ils gesessen hatten. Und was noch schlimmer ist: Nordkorea verhängt Kollektivstrafen. Das bedeutet: Wenn ein einzelnes Mitglied Ihrer Familie etwas Unrechtes getan hat, kann die Familie generationenübergreifend bis ins dritte Glied bestraft werden. Das Land ist zweifelsohne wunderschön, doch wenn Sie es besuchen, sollten Sie sich lieber genau an die dort herrschenden Regeln halten.

88. Disaster City

    S ollten Sie an einem ansonsten sehr schönen Samstagmorgen durch Disaster City spazieren, werden Sie möglicherweise von einer blutenden, schreienden Frau angesprochen, die Sie lautstark anfleht, ihre Kinder aus einer eingestürzten Mall zu retten. Vielleicht entdecken Sie auch ein Paar zerquetschte Füße, die aus einem Holzstoß ragen.
    Keine Sorge – es ist niemand wirklich verletzt. Disaster City ist ein einundzwanzig Hektar großes Übungsgelände für Rettungskräfte, das zur texanischen A&M-Universität gehört. Wollen Sie Ihr Verhalten im Fall eines Erdbebens trainieren? Haben Sie Angst vor Terroristen? Brauchen Sie Übung für den Fall, dass Sie hundert Quadratmeter Betonschutt nach Opfern durchsuchen müssen? All das können Sie hier. Disaster City ist ein Gemischtwarenladen für simulierte Katastrophen. Hier bekommen Sie eingestürzte Häuser, entgleiste Personenzüge und sogar den Nachbau einer kompletten Regierungsbehörde nach dem Vorbild des bombardierten Murrah Federal Building in Oklahoma City, eigens konstruiert für eine

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