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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Price
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Bahnschwellen.
    Es ist durchaus möglich, dass Menschen zu seinem Beuteschema gehören. Zeugen berichten übereinstimmend von einem riesenhaften Krokodil mit einer dunklen Narbe auf dem Kopf, die von einer früheren Schussverletzung rühren könnte. Patrice Faye – ein Forscher (und jähzorniger Franzose!), der mehr als zwanzig Jahre lang die Reptilienwelt Burundis studiert hat – behauptet, Gustave mit Menschen im Maul gesehen zu haben. Im Jahr 2004 tötete das Tier angeblich innerhalb einer Woche vier Schwimmer.
    Abgesehen von seiner erstaunlichen Magenkapazität istGustave offenbar auch ein Meister des Versteckspiels. Faye hat mehrfach versucht, seiner habhaft zu werden, unter anderem mit einem zehn Meter langen Käfig, in dem er dem Krokodil eine lebende Ziege, Hühner und in einem Fall sogar den überflüssigen Hund eines Zauberers als Köder anbot. Doch Gustave beschränkte sich auf das Herumlungern im Wasser; Infrarotkameras fotografierten seine reflektierenden Augen.
    Faye fand heraus, dass Gustave sich am liebsten in einem Gebiet zwischen dem Rusizi Nationalpark und den Ufern des Tanganjika-Sees aufhält – dem zweitgrößten Süßwassersee der Erde. Was seine Ernährungsgewohnheiten angeht, so scheint er mehr Wert auf Quantität denn auf Qualität zu legen. So frisst er lieber leicht per Biss abzutrennende Körperteile wie Köpfe und Gliedmaßen; die Torsi lässt er liegen. Ist er einmal gesättigt, zieht er sich bis zu einen Monat lang zurück. Doch lassen Sie sich von dieser zeitweiligen Abwesenheit nicht täuschen. Krokodile können ihre Magensäureproduktion einschränken und bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben. Das ist lange genug, um selbst den vorsichtigsten Schwimmer leichtsinnig werden zu lassen.

83. Das alte Rom am oder um den 18. Juli des Jahres 64 n.Chr.

    D ie Nacht auf den 18. Juli 64 n. Chr. war für Rom alles andere als angenehm. An jenem Abend nämlich brach auf einem Markt in der Nähe des Circus Maximus ein Feuer aus, das sich in Windeseile in der gesamten Stadt ausbreitete. Der Brand zerstörte oder beschädigte zehn der vierzehn Stadtbezirke, bevor er nach mehr als einer Woche gelöscht werden konnte.
    Die Ursache für das »Große Feuer von Rom«, wie es in der Folge genannt wurde, ist bis heute unklar. Möglicherweise war es ein Unfall – Schätzungen zufolge brachen im alten Rom täglich etwa zehn Feuer aus. Es könnte aber auch sein, dass Kaiser Nero den Brand legen ließ, um ein Stadtviertel zu räumen, in dem er sich einen neuen Palast bauen lassen wollte. Nero selbst behauptete, die Christen hätten das Feuer gelegt. Es gibt Beweise für die Annahme der römischen Christen zu jener Zeit, es sei Roms Schicksal, durch einen Brand im Jahr 64 n. Chr. zerstört zu werden; es ist also durchaus möglich, dass jemand ganz sichergehen wollte, dass sich die Prophezeiungen auch bewahrheiten. Andererseits war Nero in Bezug auf religiöse Minderheiten nicht unbedingt die verlässlichste Quelle: Vor den Gladiatorenkämpfen verfütterte er gern einige Christen an die Löwen.
    Abgesehen von der Brandursache hatte das Feuer nachhaltige Wirkung. Nero baute den Palast seiner Träume, und derCircus Maximus, der legendäre Veranstaltungsort für Wagenrennen, wurde komplett renoviert. Im Zirkus wurden bis etwa 550 n. Chr. Wagenrennen gefahren, doch abgesehen von zahlreichen Unfällen gab es keine weiteren größeren Katastrophen. Bis auf eine, bei der man ebenfalls besser nicht anwesend gewesen wäre: 140 n. Chr. brach einer der oberen Ränge zusammen und tötete mehr als eintausend Menschen – die geopferten Christen nicht mitgerechnet.

84. Nevada

    L iebe 2,6 Millionen Einwohner von Nevada,
    es ist nicht meine Schuld. Als ich Freunde und Familienmitglieder bat, mir Orte vorzuschlagen, die man vor seinem Tod nicht unbedingt gesehen haben muss, sprachen sich sechs Personen unabhängig voneinander für einen Eintrag des Bundesstaates Nevada aus. »Aber was ist mit den Salzebenen?«, protestierte ich. »Oder dem Red Rock Canyon? Oder den Nevada State Mining Championships, die jedes Jahr in Tonopah ausgetragen werden? Es gibt nette Dinge in Nevada. Und außerdem kaufen die Leute in Nevada Reiseführer.«
    Doch meine Freunde wollten davon nichts wissen. Sie wollten über die Hitze, die Leere, den hässlichen Lake Las Vegas, den Atommüll, die Ufo-Sichtungen und die Tatsache berichten, dass Criss Angel in Nevada beheimatet ist. Für sie und für alle, die Nevada nicht mögen, füge

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