Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt
Simulation der Folgen einer Explosion eines dreigeschossigen Bürogebäudes samt Parkhaus, geboten.
Disaster City ist die größte und umfassendste Anlage dieser Art weltweit und damit für Rettungskräfte ein Trainingsgelände von unschätzbarem Wert. Hierher reisen Teams aus aller Welt, um zu trainieren. Aber Achtung: Seien Sie auf der Hut, falls Sie an einem Trainingswochenende in Disaster City spazieren gehen wollen. An diesen Tagen nämlich kommen dieOpfer – ein nicht enden wollender Strom Freiwilliger, zu deren Vorstellung von einem gelungenen Wochenende es gehört, sich von Maskenbildnern Brandwunden, tiefe Schnitte und offene Brüche schminken oder sich von Stahlstäben durchbohren zu lassen. Sobald die Maske perfekt ist, werden die geschminkten Probanden ins Gelände geschickt, wo sie vor Schmerzen schreien und um Hilfe betteln sollen, um dem Training die nötige Authentizität zu verleihen. Auf diese Art wird Disaster City zu einem der besten Übungsterrains der Welt – aber auch zu einem der unangenehmsten Orte, wenn man unvorbereitet hineinstolpert.
89. Das Innere des Geburtskanals einer Tüpfelhyäne
D ie meisten Säugetiere urinieren und gebären durch getrennte Öffnungen. Nicht so die Tüpfelhyäne. Eines der am weitesten verbreiteten Raubtiere der afrikanischen Savanne gebiert und uriniert durch etwas, das man Pseudo-Penis nennt, ein etwa fünfzehn Zentimeter langes Organ, das gleichzeitig die Klitoris des Tieres ist. Wenn man bedenkt, dass weibliche Tüpfelhyänen zudem ein Skrotum sowie eine Art Testikel besitzen, ist es verständlich, dass Forscher zu Beginn ein wenig verwirrt reagierten, als sie feststellen mussten, dass eine vermeintlich männliche Hyäne plötzlich Junge warf. Der Titel dieses Beitrags jedoch verweist auf die Perspektive des Ungeborenen im Geburtskanal. Stellen Sie sich vor – wenn Sie mögen –, sie müssten einen über einen Kilogramm schweren Hyänenwelpen durch einen Penis gebären. Und dann stellen Sie sich vor, Sie wären das Junge, das herauszukommen versucht.
90. Grapscherabend in der U-Bahn von Tokio
F ür einen eher konfliktscheuen Menschen habe ich manchmal recht aggressive Tagträume. Wenn ich zum Beispiel in einem überfüllten Bus oder einer voll besetzten U-Bahn stehe, stelle ich mir vor, was ich tun würde, wenn jemand mir an den Po grapscht. In meiner Fantasie würde ich seine Hand ergreifen, sie hochhalten und rufen: »Wessen Hand ist das? Etwa Ihre? Sie lag nämlich gerade auf meinem Hintern.« Der Missetäter würde vor Scham vergehen und die Mitpassagiere mich für meinen Mut und meine Geistesgegenwart loben.
Leicht gesagt, zumal es noch nie passiert ist.
Meine Chancen zur Umsetzung in die Tat würden allerdings steigen, sollte ich eines Tages in Tokio während der bonenkai -Saison einen überfüllten Abendzug nehmen müssen. Bonenkai bedeutet »Vergiss-das-Jahr–Fest«, und die Feiern finden, ähnlich unseren Betriebsweihnachtsfeiern, traditionell im Dezember statt. Genau genommen handelt es sich um einen betrieblich sanktionierten Vorwand, sich hemmungslos zu besaufen. Zum Bedauern weiblicher Pendler sind die Spätzüge an solchen Abenden mit einer Fülle von betrunkenen Männern besetzt. Bar jeglicher Hemmungen, beschließen diese Herren, dass das neue Jahr am allerbesten zu feiern ist, indem man einer Mitfahrerin an den Allerwertesten grapscht.
Das passiert allerdings nicht nur zu den Feiertagen. Eine Umfrage der Regierung des Großraums Tokio und des größten Schienenverkehrsbetreibers der Region ergab, dass 64 Prozent der weiblichen Fahrgäste zwischen zwanzig und dreißig schon einmal im Zug begrapscht worden sind. Das Verhalten der Männer erwies sich als derart problematisch, dass die Tokio Keio Electric Railway Co. im Jahr 2000 in ihren Zügen Waggons zur ausschließlichen Nutzung von Frauen deklarierte.
Zwar umgeht man in reinen Lady-Waggons das Problem, von wildfremden Männern am Hinterteil begrapscht zu werden, doch aus der Maßnahme resultiert ein ganz anderes Problem: Die Herren setzen voraus, dass Frauen, die nicht in den Damen-Abteilen sitzen, begrapscht werden wollen . Kritiker schlagen vor, dass man, anstatt Frauen abzusondern, lieber Grapscher-Waggons einführen sollte, in denen sich gleichgesinnte Männer zusammenfinden können.
Natürlich wird eine derartige Idee niemals umgesetzt, denn wo läge der Sinn für einen Grapscher, wenn er nichts anzufassen hat? Man sollte versuchen, entsprechend veranlagten Herren
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