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Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Titel: Breeds: Tabers Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Zeile und lehnte sich gegen die Harfe wie an einen Geliebten. Ihre Stimme verklang leise, ein letztes helles Glissando stieg von der Harfe auf. Einen Moment lang legte sie die Stirn an den Rahmen des Instruments, dann hob sie den Kopf und öffnete die Augen, als der Applaus einsetzte.
    Aber sie blickte ihr Publikum gar nicht an. Es schien, als spielte sie nur für sich selbst, als sie sanft lächelnd und gedankenverloren das nächste Lied begann. Nach einem langen instrumentalen Vorspiel fing sie an zu singen, und wieder kamen Kowalski die Töne wie eine altbekannte Melodie vor, die er lange vergessen hatte.
    »Cruel Sun « , eine schöne Ballade mit leicht verjazzter keltischer Musik. Es ging darum, dass die Sonne auch nach dem Tod des Geliebten weiter vom Himmel herabscheint. Sehnsucht, Schmerz, unstillbarer Kummer, all das drückte sich in dem Song aus, der in der ironischen Feststellung endete, dass es die Sonne nicht kümmert, was geschieht, sie scheint einfach grausam weiter.
    Kowalski hörte mit halbem Ohr einen aufgebrachten Mann mit Claire streiten. Er erkannte die Stimme, es war Johns Freund Bud. Kowalski hätte die beiden am liebsten angeraunzt, sie sollten gefälligst still sein, doch dazu hätte er sich umdrehen müssen, und er wollte keinen Ton von dieser außergewöhnlichen Frau verpassen.
    Sie sang noch mehrere Lieder, und er konnte nicht glauben, dass er keines davon kannte und von der Sängerin noch nie gehört hatte. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wer sie war, doch dass sie ein Weltklassetalent war, wusste er genau. Er hatte Pavarotti live erlebt, und das war genauso unglaublich gewesen. Wie die Berührung mit einem göttlichen Wesen.
    Verärgert über die Leute ringsherum, rückte Kowalski näher zur Bühne. Sollten sie doch rausgehen mit ihren schicken Klamotten und draußen quatschen, anstatt die Sängerin zu übertönen. Sie hatten tatsächlich ihr dummes Geschwätz wieder aufgenommen, als würde da vorne nur Begleitmusik zum Berieseln gespielt. Kaufhausmusik für die Schmuckauslage. Ihnen wurde reine Magie geboten, und sie waren zu dumm, um das zu merken.
    Der Sängerin war das egal. Sie schien es gar nicht wahrzunehmen. Sie sang für sich und schaute kein einziges Mal ins Publikum, nahm mit niemandem Blickkontakt auf. Ihre Augen waren sowieso die halbe Zeit geschlossen. Sie sang konzentriert mit klarer Stimme, während ihre Finger über die Saiten flogen.
    Kowalski war das Publikum zuwider. Er wünschte sich, sie würden alle abhauen, damit er in Ruhe die Musik genießen konnte. Er stieß gegen den Rand der Bühne, näher konnte er nun wirklich nicht mehr ran.
    Mann, war sie schön. Es war nicht nur die Stimme, obwohl schon die allein erlesen war und es selbst dann gewesen wäre, wenn die Frau sieben Kinne mit Haaren drauf gehabt hätte.
    Aber sie besaß keine sieben Kinne, sondern nur das eine, und ein sehr hübsches noch dazu, ganz ohne Haare. Alles an ihr war reine Magie, makellos fein. Sie hatte die Haut einer Rothaarigen, nur ohne Sommersprossen. Das smaragdgrüne, bodenlange Kleid war elegant und schlicht. Die Haut, die es frei ließ, war sahnig weiß, das makellose Gesicht wurde von den braunen Augenbrauen betont. Sie trug fast kein Make-up. Obwohl sie saß, konnte er sehen, dass sie nicht sehr groß war, dafür aber langgliedrig. Und sie hatte einen langen, schlanken Hals. Als sie den Kopf zu ihm drehte, blieb ihm fast die Luft weg. Ihre Augen waren dunkelgrün, eine verblüffende Farbe. Kowalski konnte überhaupt nicht mehr wegsehen.
    Nach sieben Liedern lehnte sie sich auf dem vergoldeten Stuhl zurück und legte die Hände in den Schoß. Die Gäste applaudierten höflich und wandten sich sofort wieder ab, um ans Buffet zu gehen, das während der Vorstellung im Hintergrund des Saales aufgebaut worden war. Plaudernd strömten die Leute in Dreier- und Vierergruppen dorthin.
    Arschlöcher, dachte Kowalski. Da sang ein musikalisches Genie für sie, und die dachten nur an ihr kostenloses Futter.
    Jetzt erst fiel Kowalski auf, dass Suzanne und John neben ihm an der Bühne standen. Suzanne stieg die vier Stufen hinauf, rauschte auf die Sängerin zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter, und die Sängerin nahm sie lächelnd.
    Einen Moment lang hielt Kowalski den Atem an.
    Er sah zum ersten Mal ihr Lächeln. Es war genauso bezaubernd wie ihre Musik und hellte ihr Gesicht auf. Suzanne schob ihr einen Arm um die Taille und ging mit ihr zur Treppe. Sie flüsterte ihr etwas ins Ohr,

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