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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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tief verletzt war. Jeden Tag wurde über sie geflüstert, über sie beide.
Sie hatte geglaubt, sie wäre in den vergangenen sechs Jahren häufig gedemütigt
worden, aber jetzt erst war diese Demütigung komplett. Die ganze Welt wusste,
dass ihr Gemahl sich nicht um sie kümmerte, überhaupt nicht – und dass er sie
nicht respektierte.
    »Mrs
de Warenne, Lady St. Xavier.«
    Elysse
drehte sich um, und beinahe wäre ihr das Herz stehen geblieben, als sie Thomas
Blair neben ihrem Wagen stehen sah, der gerade aus seiner Kutsche geklettert
war. Er legte eine Hand an ihre Tür und lächelte sie an.
    Sie freute
sich ehrlich, ihn zu sehen, und ertappte sich dabei, sein Lächeln zu erwidern.
»Welch freudige Überraschung!«
    »Das finde
ich auch.« Er löste den Blick von ihr, um Ariella anzusehen, die gar
nicht versuchte, ihre Missbilligung zu verbergen. »Genießen die Ladies diesen
herrlichen Tag?«
    »Wir
versuchen es jedenfalls«, meinte Ariella finster.
    »Achten Sie
nicht auf sie. Ja, wie könnten wir nicht?« Elysse legte ihre behandschuhte
Hand auf seine.
    Er sah ihr
in die Augen. »Gehen Sie ein Stück mit mir. Ich habe Sie vermisst.«
    Ariella
hustete.
    Warum hatte
sie Blair fortgeschickt? Sie war einsam, und er war einer der freundlichsten
und attraktivsten Männer, die sie je gekannt hatte. Und Alexi trieb sich mit
Jane Goodman in Irland herum.
    »Ariella,
ich werde ein wenig spazieren gehen.«
    »Du wirst
alles nur noch schlimmer machen!«, flüsterte Ariella ihr zu.
    »Das
bezweifle ich.« Als Blair die Tür für sie öffnete, reichte sie ihm eine
Hand, damit er ihr behilflich sein konnte. »Willst du auf mich warten? Ich
könnte sonst eine Droschke rufen.«
    »Ich werde
Sie nach Hause bringen«, warf Blair ein.
    »Ich werde
warten«, verkündete Ariella bestimmt.
    Elysse
beachtete sie gar nicht, sondern schob ihre Hand in Blairs Armbeuge. Sie spürte
seinen warmen Blick, seine kraftvolle Nähe, seine männliche Erscheinung. Er
half ihr über den Fußweg. »Ich fragte mich schon, wie lange Sie mich wohl auf
Abstand halten würden.«
    Sie
lächelte. »Es ist mir nicht leichtgefallen.«
    »Warum
haben Sie es dann getan?« Er sah sie sehr direkt an, aber sie fühlte sich
dabei nicht so unbehaglich wie unter Janssens Blick.
    Sie
zögerte, als sie stehen blieben und einander in die Augen schauten. Er hielt
noch immer ihren Arm. »Sie haben richtig vermutet, Thomas. Meine Ehe ist
zerrüttet. Ich versuche erfolglos, den Schein zu wahren.«
    Langsam
schüttelte er den Kopf. »Ihr Gatte verhält sich gewissenlos. Er sollte
versuchen, seinen Teil dazu beizutragen – aus Respekt Ihnen gegenüber.«
Er wirkte zornig.
    Blair
verlor sonst niemals die Fassung, sodass sie sehr überrascht war. »Er ist nicht
sehr glücklich über unsere Freundschaft, vor allem nicht in Anbetracht der
Tatsache, dass Sie sein Bankier sind.«
    Es dauerte
einen Moment, ehe er sprach. »Ich vermenge niemals die Arbeit mit dem Vergnügen
oder würde irgendetwas tun, was den Gewinn gefährdet. Aber ... ich mag Sie
sehr, Elysse.« Er ging weiter. Seine Miene war finster.
    »Was
bedeutet das?«, fragte sie. »Wollen Sie ihm schaden? Werden Sie jetzt
seine Rivalen finanziell unterstützen?«
    Er blieb
abrupt wieder stehen. »Ich habe nicht vor, ihm zu schaden. Ich bin Bankier,
Elysse, und seine Gewinnspannen gefallen mir. Und was meine anderen Klienten
betrifft, so sind das, glaube ich, sehr vertrauliche Informationen.«
    »Es tut mir
leid«, rief sie und berührte seine Wange. Beinahe hätte sie das getan,
worum Alexi sie gebeten hatte: Beinahe hätte sie versucht, Blair auszufragen,
den freundlichsten Mann, den sie kannte – einen Mann, der ihr nicht
gleichgültig war.
    Er nahm
ihre Hand und drückte sie an seine Wange. »Ich habe es ernst gemeint, als ich
sagte, ich hätte Sie vermisst.«
    Einen
Moment lang ließ sie es zu, dass er ihre Hand hielt, ehe sie sich sanft aus
seinem Griff löste. »Ich versuche nur zu tun, was ich für das Beste
halte.«
    Er
betrachtete ihr Gesicht. »Das sehe ich. Bedeutet das also, Sie werden mir aus
dem Weg gehen, bis Ihr Ehemann im Juni Segel setzt und nach China fährt?«
    Sie nickte.
»Ich denke, das wäre das Klügste, Thomas.« Dann zögerte sie. »Und ich
möchte Sie nicht täuschen.«
    »Was soll
das bedeuten?«, fragte er in scharfem Ton.
    »Einst habe
ich einen Mann an der Nase herumgeführt, um Alexi eifersüchtig zu machen.
Daraus ist nichts Gutes erwachsen«, fügte sie ernst hinzu. Sie glaubte

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