Brennende Sehnsucht nach dir
nah?"
"Ungefähr fünf Meilen von Southfork - der Festung."
Sie schluckte. Ihr Vater hatte sein Haus "Die Festung"
getauft, ein Name, der wirklich nicht zu den spanischen Arkaden und den Laternen an der Auffahrt passte. Die Ortsansässigen hatten einen treffenderen gefunden.
"Was wären meine Aufgaben?" Wie würde es sein, so nah bei ihrem früheren Zuhause zu arbeiten? Chrissy verdrängte den Gedanken.
Das Essen wurde serviert, Boyd aß mit Genuss Spiegeleier mit Schinken, Champignons, Kirschtomaten und Bratkartoffeln und antwortete nicht. Sie hätte schreien mögen vor Ungeduld.
Endlich legte er sein Besteck hin.
"Köchin, Haushälterin, Mädchen für alles", sagte er. "Ich will ehrlich sein. Eine genaue Beschreibung für den Job gibt es nicht.
Wenn Sie nicht flexibel und belastbar sind, ist es nichts für Sie."
"Wollen Sie andeuten, dass ich mich wahrscheinlich zu Tode arbeiten muss?"
"Nein. Wenn nötig, stellt der Besitzer zusätzlich Personal ein.
Im Moment ist kein Bedarf dafür, da das Haus umfangreich renoviert wird und praktisch eine einzige Baustelle und nur äußerst spärlich möbliert ist. Der Eigentümer ist noch nicht eingezogen. Sie würden also in der ersten Zeit meistens sich selbst überlassen sein. Aber Telefon ist vorhanden, und Sie bekommen ein Auto zur Verfügung. Was meinen Sie?"
"Und das Gehalt? Wissen Sie etwas darüber?"
Er nannte eine großzügige Summe.
"Nicht viel", meinte er allerdings. "Aber Sie würden sich ja auch keine Gedanken mehr um Miete und andere
Lebenshaltungskosten machen müssen."
"Soll das ein Scherz sein?" Chrissy strahlte, dann versuchte sie, ihre Begeisterung zu unterdrücken. Es klang alles zu schön, um wahr zu sein. "Warum bekomme ausgerechnet ich eine solche Chance?"
"Jemand anders hat in der letzten Minute abgesagt. Der Zustand des Hauses ließ sie ihre Meinung ändern."
"Ich habe keine Empfehlungen."
"Wenn Sie kochen können, ist Ihnen der Job sicher."
"Wie ist er so? Der Besitzer, meine ich."
Boyd le hnte sich zurück und zog spöttisch die Augenbrauen hoch. "Ich glaube nicht, dass er Sie nachts in Ihrem Bett überfallen wird."
"D ...daran dachte ich nicht!"
Amüsiert blickte er in ihr gerötetes Gesicht. "Aber er hat ein Sexleben."
Chrissy sah starr auf ihren Teller mit einem süßen Omelett.
"Das geht mich ja wohl n ...nichts an."
"Im übrigen bevorzugt er ein ruhiges Leben, mag Pferde lieber als Menschen und verbringt die meiste Zeit im Freien. Sie werden nicht die Möbel polieren müssen, bis man sich in ihnen spiegeln kann, auf solche Dinge legt er keinen Wert."
"Wenn er heiratet, dürfte sich das ändern."
"Er wird niemals heiraten", erwiderte Boyd mit einem zynischen Lächeln. "Weil er keinen Grund hat, es zu tun, aber jeden, es zulassen."
"Wann könnte ich ein Vorstellungsgespräch haben?"
"Sie hatten es gerade." Boyd wandte seine Aufmerksamkeit Rosie zu, die vergeblich versuchte, ihm einen Champignon vom Teller zu stehlen.
"Hör auf damit, Rosie", mahnte Chrissy. "Der Besitzer nimmt mich auf Ihre Empfehlung?"
Rosie bekam ihren Champignon. "Wenn Sie den Job wollen, haben Sie ihn."
"Er muss ein sehr guter Freund von Ihnen sein."
Boyd ging nicht darauf ein, und Chrissy spürte, dass ihn das Thema zu langweilen begann.
"Wann kann ich anfangen?" erkundigte sie sich.
"Sofort." Jetzt warf Rosie begehrliche Blicke auf eine Kirschtomate. Boyd kapitulierte, dann blickte er Chrissy missbilligend an. "Warum wollten Sie nicht, dass ich ihr etwas außer der Milch mit den Instantflocken bestellte? Sie hat Hunger!"
"Sie isst nur ge rn von den Tellern anderer." Chrissy runzelte die Stirn. Wenn sie diese Stelle tatsächlich antrat, würde sie auch Torbald Manor wiedersehen, das frühere Heim von Boyds Großvaters. Wohnte Boyd noch dort? Sie war nicht sicher, ob er den Herrensitz geerbt hatte. Der Titel konnte nicht an ihn gegangen sein, weil seine Mutter nicht mit seinem Vater verheiratet war.
"Er ist unehelich!" hatte Elaine schockiert gesagt. "Kaum zu glauben ... in solch einer Familie!"
"Sind Sie fertig?" Boyd blickte Chrissy erwartungsvoll an.
"Ja." Sie schob ihren noch halbvollen Teller beiseite.
"Ich muss um zwölf in Brighton sein."
Im Taxi erhielt er einen Anruf. Anscheinend hatte es einen Unfall mit einem Pferdeanhänger gegeben. Bei den
Kraftausdrücken, die er benutzte, hätte Chrissy ihrer Schwester am liebsten die Ohren zugehalten. Vor dem Haus von Mrs.
Davis beendete er das Gespräch und steckte sein Mobiltelefon
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