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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Hand an Rücken und Kopf gepackt, so dass er darin festsaß wie in einem Schraubstock. Die dolchartigen Klauen bewegten sich bedrohlich nahe vor seinem Gesicht hin und her, so dass der K’ai es kaum wagte zu atmen.
    Der Dämonenlord war sauer. Richtig sauer. Sein massiger Körper bebte wie ein Vulkan, der unmittelbar vor dem Ausbruch stand. Wäre die Situation nicht so bedrohlich gewesen, hätte sie die anwesenden niederen Dämonen mit Sicherheit fasziniert. Dennoch konnten sie nicht umhin, zumindest mit einem Auge ihren Herrn und Meister zu beobachten. Der gut vier Meter große Dämon mit seinem muskulösen Körper und seiner rötlichbraunen Färbung bot einen imposanten Anblick. Kraft und Energie pur. Dazu die blitzweißen und messerscharfen Reißzähne, die aus den Mundwinkeln des auf bizarre Weise durchaus schönen Gesichtes ragten und selbst schwere Rüstungen ohne weiteres knacken konnten. Aus dem Kopf wuchsen seitlich zwei gewaltige Hörner. Und schließlich erstreckten sich von seinem Rücken aus zwei fledermausartige Flügel in die Höhe, die dem Dämonenlord einen Hauch von Majestät verliehen – obwohl er sie im Moment noch nicht einmal entfaltet hatte. Aber jeder hier kannte diesen Anblick nur zu gut und erschauderte dabei vor innerlicher Bewunderung. Um den Hals trug Zrr’Gan’Drhu, der unter anderem auch als Seelenverschlinger bekannt war, eine schwere goldene Kette, an der ein menschenhandgroßer Anhänger in Form einer magischen Rune baumelte. Ansonsten trug er nichts. Seine schuppige Haut war für ihn Rüstung und Kleidung zugleich.
    „Sag das nochmal!“, fuhr er die bemitleidenswerte Kreatur in seiner Pranke lauthals an, während er ihm einen Blick aus den bernsteinfarbenen Augen zuwarf, der nichts Gutes verhieß. Aus dem Mund quoll sein schlechter Atem wie eine Wolke der Pestilenz. Mit jedem Wort hüllte sie den K’ai-Dämonen mehr ein, und sie stank so erbärmlich, dass es selbst einem gestandenen Dämonen den Magen umdrehte. Aus der Wunde im Unterleib des K’ai sickerte ein dünner Strom gelblichen Blutes. Es schmerzte furchtbar. Doch stellte das jetzt nicht sein größtes Problem dar. Sein eines Auge hatte er weit aufgerissen und blickte damit voller Furcht auf den schier übermächtigen Dämonenlord.
    „O großer Herr, unermesslicher Meister, Quelle allen Übels!“, versuchte er sich in wild aneinandergereihten Schmeicheleien. Doch der erbarmungslose Blick von Zrr’Gan’Drhu stoppte seinen Wortschwall schlagartig. Schnell schluckte er die Angst herunter, die ihm die Kehle emporstieg. „Da war…ein Mensch, …hoher Herr“, brachte er nun mühsam hervor, „ein Nordmann…Er hat uns überrascht…uns überrumpelt…die Axt geraubt…meine Brüder getötet…“ Zrr’Gan’Drhu stieß ein dumpfes Grollen hervor und bewegte seine Klauen nervös. „Ein einzelner Mensch? Gegen drei Dämonen?“, fragte er ungläubig. Der K’ai nickte vorsichtig. „Ihr elenden Schwächlinge. Ihr habt auf der ganzen Linie versagt!“, schrie er den K’ai an. Die anderen Dämonen, die inzwischen ihre Köpfe leicht angehoben hatten, um die Szene besser beobachten zu können, gingen sofort wieder in Deckung. „Deine Brüder sind wenigstens ehrenvoll im Kampf gestorben. Aber du bist feige geflohen, du elender Wicht.“ Der K’ai musste zugeben, dass das zumindest eine mögliche Sicht der Dinge war. „Seht doch, Herr“, versuchte er den Kopf doch noch im letzten Moment aus der Schlinge zu ziehen, „ich wollte euch um jeden Preis die wichtige Botschaft überbringen. Was hätte es denn geholfen, wenn ich auch noch gestorben wäre?“ Mit einem schiefen Grinsen schaute er seinen Meister von unten her an.
    Für einen kurzen Moment wurde es mucksmäuschenstill in der riesigen Halle. Dann verzogen sich die Mundwinkel Zrr’Gan’Drhus ganz leicht nach oben. Erleichterung machte sich im K’ai breit. Hatte er es tatsächlich geschafft, den Zorn seines unberechenbaren Meisters abzuwenden und ihn gnädig zu stimmen? „Du hast Recht.“, sagte dieser mit einer ruhigen, säuselnden Stimme, „Welchen Sinn hätte es schon gemacht, wenn du dort gestorben wärst? Das hätte mir jetzt den ganzen Spaß verdorben.“ Bei diesen Worten blitzten seine Augen auf und er ballte langsam seine Hand zur Faust. Ganz langsam. Der Druck auf den Oberkörper und vor allem den überdimensionierten Kopf des K’ai nahm immer mehr zu. Es knirschte und knackte, als die ersten Knochen brachen. Schmerzensschreie hallten durch den

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