Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)
ringend, ohnmächtig in die mich haltenden Arme. Als ich meine Augen öffne, blicke ich in einen sternenklaren Himmel. Unfähig zu bestimmen wo ich bin, lasse ich meine Finger über die harte Fläche unter mir gleiten. Nur langsam kehrt die Erinnerung in mein Bewusstsein zurück.
Ausgestreckt liege ich auf dem Tisch, auf dem gerade ein unendlich geiles Lustspiel stattfand. Doch außer dem warmen Gefühl alles erlebt zu haben, spüre ich Zweifel in mir wachsen. Intuitiv greife ich nach meinem Hals, der noch immer geschmückt mit dem Zeichen aus Leder, meine Hautumschließt. Ermattet will ich mich aufsetzen, als ein Geräusch meine Aufmerksamkeit fordert, und ich in einiger Entfernung zwei dunkel gekleidete Männer erkenne. Im tanzenden Licht der Fackeln spielen ihre Schatten ein eigenes, geheimnisvolles Spiel, während sie versuchen ihr Gespräch lautlos zu gestalten. Dennoch können sie nicht verhindern, dass Wortfetzen zu mir herübergetragen werden. Neugierig geworden, starre ich auf das Schattenspiel, um den Sinn des Gehörten besser zu begreifen. Doch dann, wie aus dem Nichts, ist es vollkommen windstill, als würde das Auge eines Hurrikans über uns stehen, um uns zu beobachten. Wie ein Lautsprecher verstärkt die Stille jedes Geräusch, jedes Wort.
»Jasmine, bist du bereit für deine heutige Aufgabe?« höre ich eine Männerstimme, so klar wie meine eigene, als ich die Silhouette einer Frau erkenne. Überrascht von der Klarheit der Worte, befürchte ich, mein eigener Herzschlag könnte mich verraten.
»Ich bin bereit«, höre ich die Antwort ganz deutlich. Ich glaube zu wissen, wer diese Frau ist. In der Galerie wurde sie mir von Monique vorgestellt. Ihre Stimme war sanft, fast ängstlich, und doch versprühte sie eine Willensstärke, die mich berührte. Ihre dunklen Augen schienen zu funkeln, und standen im krassen Gegensatz zu ihren geschwungenen, betont hellen Lippen.
»Dann gib mir deinen Arm, damit wir es besiegeln können.« Verwundert höre ich ein leise Klingen, ein Geräusch, das mich an das Armband meiner Cousine erinnert. Vom Tisch rutschend bilden sich unzählige Fragen hinter meiner Stirn, die sich wie Tropfen in einer Schale sammeln. Doch noch bevor meine Füße den Boden berühren, greift mir André unter die Arme. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt.
»Da bist du ja wieder. Ich habe den Anblick deines gierigen Körpers sehr genossen«, lässt er mich streichelnd wissen. Ohne die Chance einer Antwort, zieht er mich hinter sich ins Feld hinein, an dessen Rand wir imMondlicht auf ein paar grob gehauene Steinsäulen stoßen, deren schwere Eisenringe wie eiskalte Augen in die Nacht blicken. Dieser Park muss riesig sein, pocht es in meinem Kopf. Obwohl ich schon so lange hier lebe, ist mir das alles unbekannt. Als hätte André meine Gedanken gelesen, erklärt er mir, dass der Park im Besitz einer Familie ist. Für ein paar Jahre überließen sie Teile davon, der Öffentlichkeit. Doch nun wird er von den Töchtern verwaltet, und die haben entschieden, dass das Anwesen nur noch von ausgewählten Freunden und Familienangehörigen betreten werden kann. Erneut starre ich auf die Säulen, und mir wird klar, um was für Freunde und Personen es sich handelt. Allein der Anblick der Säulen überzieht meinen Körper mit einer Gänsehaut, die mir Angst macht. Ich will schreien, fragen was in ihn gefahren ist, mich an diesen Ort zu bringen. Doch allem zum Trotz, rufen sie in mir die Sehnsucht hervor, mich strafend zwischen die Säulen spannen zu lassen, um die quellende Sucht in meinem Schoß peitschend aus mir zu vertreiben.
Was ist nur los mit dir
, scheint eine Stimme mich zu ermahnen, als ein paar kräftige Männer meine Gedanken vertreiben, und Jasmine nahezu schwebend zu den Säulen führen. Ihre Hand- und Fußgelenke tragen schwarze Manschetten mit Karabinerhaken, während ihre Nacktheit mit einem weißen Tuch, das in ihrem Nacken verknotet ist, verhüllt wird. Grob wie die Säulen selbst, greifen die Männer nach ihren zarten Gelenken, um Arme und Beine an den Eisenringen zu fixieren, bis ihre Gliedmaßen gespreizt sind. Nach und nach erscheinen dann auch die anderen Auserwählten, als hätte der erneut einsetzende Wind sie gerufen, während er unsere glühenden Wangen zu kühlen versucht. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen hochgewachsenen, gut gekleideten Mann, der sich den Säulen nähert, und seitlich neben Jasmin, auf einem vorbereiteten Stuhl Platz nimmt. Langsam entfaltet er ein blaues
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