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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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gewesen. Wie ich schon sagte, Sie waren bereits ziemlich nah dran.«
    »Dann hätten wir es in absehbarer Zeit auch allein geschafft?«
    Francesca dachte kurz darüber nach. »Wahrscheinlich nicht.
    Ihre und meine Methode waren wie zwei parallele Linien, die sich nie berühren, ganz gleich, wie gering der Abstand zwischen ihnen auch sein mag. Und jetzt, nachdem ich mein Versprechen gehalten habe, erwarte ich, dass Sie Ihren Teil der Abmachung einhalten.«
    »Ach ja, die Abmachung.« Brynhild nahm das Funkgerät vom Gürtel und schaltete es ein. Sie lächelte und sah Francesca mit kalten blauen Augen genau ins Gesicht. »Sagen Sie den Gebrüdern Kradzik, dass die Frau von der NUMA jetzt ihnen gehört.«
    »
Halt !
« Francesca packte Brynhilds muskulösen Arm. »Sie haben doch versprochen…«
    Brynhild schüttelte die kleinere Frau mit Leichtigkeit ab. »Ich habe Ihnen auch gesagt, man könne mir nicht trauen. Da Ihr Verfahren funktioniert, habe ich für Ihre Freundin keine Verwendung mehr.« Sie hielt sich das Funkgerät wieder ans Ohr.
    Ihr Lächeln wich plötzlich einem Stirnrunzeln. »Was soll das heißen?«, rief sie, derweil ihre Miene sich zusehends verfinsterte. »Wann war das?«
    Sie schaltete das Funkgerät wieder ab. »Um Sie kümmere ich mich später«, versprach sie Francesca, machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Aufzug.
    Im ersten Moment war Francesca vor Schreck wie gelähmt.
    Dann wurde ihr der volle Umfang von Brynhilds Verrat bewusst, und im gleichen Maß entflammte aufs Neue der brennende Zorn in ihr, der sie zehn Jahre lang am Leben erhalten hatte.
    Falls Gamay tot war, würde sie ihre Entscheidung nur umso leichteren Herzens fällen können. Mit neuerlicher Entschlossenheit reckte sie das Kinn empor und verschwand im Labyrinth der Röhren.

39
    Gamay langweilte sich zu Tode und war beinahe erleichtert, als die beiden stämmigen Wachen erschienen, um sie abzuholen.
    Sie hatte unterdessen feststellen müssen, dass die Zelle ausbruchssicher war, sofern es ihr nicht irgendwie gelingen würde, die Tür aus den Angeln zu sprengen. Vielleicht ließe die NUMA sich ja davon überzeugen, einige geeignete James-Bond-Spielereien zu entwickeln. Doch das würde warten müssen. Im Augenblick blieb Gamay nur die Alternative, auf eine Fluchtmöglichkeit außerhalb der Zelle zu hoffen.
    Als die Männer sie nun durch einen wahren Irrgarten aus Gängen lotsten, verließ Gamay der Mut. Selbst falls ihr die Flucht gelang, würde sie sich innerhalb kürzester Zeit verlaufen.
    Vor einer etwa zweieinhalb Meter hohen, schweren zweiflügeligen Bronzetür blieben sie stehen. Die Oberfläche des Portals war mit mythologischen Szenen verziert, in denen zahlreiche Totenschädel vorkamen, aber auch Riesen und Zwerge, seltsame Ungeheuer, wilde Pferde, verkrüppelte Bäume und Runen. Das zentrale Motiv, um das sich alle anderen gruppierten, war ein elegantes Segelschiff mit geschwungenen Vorder- und Achtersteven.
    Einer der Posten drückte auf einen Knopf in der Wand, und die Tür schwang lautlos auf. Der andere Mann schob Gamay mit der Mündung seiner Waffe in den dahinter gelegenen Raum.
    »Das war nicht unsere Idee«, sagte er und klang dabei entschuldigend. Die Tür schloss sich wieder, und Gamay versuchte sich zu orientieren. »Wie reizend«, murmelte sie.
    Sie befand sich in einer riesigen Halle von den Ausmaßen eines Footballfelds, wie Gamay anhand der Fackeln feststellte, die rundum an den Wänden hingen. In der Mitte des Saals, erhellt von vier großen Kohlenpfannen, stand mit gehisstem Rahsegel ein Schiff, das genau wie das Relief auf der Eingangstür aussah.
    Vor ihrem Studium der Meeresbiologie hatte Gamay einen Abschluss als Archäologin erworben, und so erkannte sie sofort, dass es sich um ein Wikingerboot oder zumindest einen sehr gut gelungenen Nachbau handeln musste. Sie fragte sich, ob das hier ein Museum sein könnte. Nein, beschloss sie, es glich eher einer sorgfältig ausgearbeiteten Gruft. Vielleicht diente das Schiff als Grabmal, wie es einst bei den Nordmännern Sitte gewesen war.
    Teils aus Neugier, aber vornehmlich weil ihr ohnehin nichts anderes zu tun blieb, ging sie auf das Boot zu.
    Während sie allein durch die große Halle schritt, blieben aus dem Halbdunkel zwei rot geränderte Augenpaare unverwandt auf sie gerichtet. Schon als Gamay noch in ihrer Zelle lag, hatten diese Augen sie auf einem Überwachungsmonitor gierig verschlungen. Stundenlang waren die Kradzik-Zwillinge nicht von dem

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