Brennpunkt Nahost
Flüchtlingslager in Jordanien aufgebaut.
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, Büro für den Wiederaufbau in Gaziantep, liefert Medikamente und Bedarfsmittel für Dialysegeräte (wie etwa Kanülen oder spezielle Salze) sowie Stromgeneratoren und Mittel zur Aufbereitung von Wasser. Die GIZ organisiert auch Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie beispielsweise zu In standsetzungen von Wasser- und Stromleitungen anleitet.
Durch diese von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Miliz kann der Iran die israelische Nordgrenze unmittelbar bedrohen, ein unschätzbarer Vorteil, sollte Israel tatsächlich die iranischen Atomanlagen angreifen. Kein Wunder also, dass der Iran im syrischen Bürgerkrieg Assads wichtigster Verbündeter ist. Außerdem sollen inzwischen einige hundert Militärberater aus dem Iran Assads Truppen ausbilden. Im Dezember 2012 hatte laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA der Kommandeur der Qudsbrigaden, Mohamed Ali Dchafari, zum ersten Mal bestätigt, dass Angehörige der Revolutionsgarden und seiner Brigaden die syrischen Truppen unterstützen. Ob seine Soldaten aktiv mitkämpfen, wie die Rebellen behaupten und wie viele eingesetzt werden, ist schwer zu ermitteln.
Auch Hisbollahkämpfer unterstützen inzwischen die reguläre Armee Assads, auch wenn die Partei Gottes das lange abgestritten hatte. Am 25. Mai 2013 gab Hisbollahchef Hassan Nasrallah im Libanon zum ersten Mal unumwunden zu:
»Wir kämpfen auf der Seite der gerechten Sache« und ließ keinen Zweifel, dass er damit Assad und sein Regime meint. In einer flammenden Videobotschaft schwor er seine schiitischen Anhänger auf einen Endsieg in Syrien ein:
»Wir werden nicht mit verschränkten Armen zuschauen, wie Amerika, Israel und sunnitische Radikale gemeinsam Syrien das Rückgrat brechen«, sagte Nasrallah. »Wir wären Narren, wenn wir das zuließen.«
Während seine Anhänger ihm zujubelten, starben bei der Schlacht um die nahe der libanesischen Grenze gelegene Stadt Al Kusair mehrere Dutzend Hisbollahkämpfer. Einen Tag nach dieser Kriegserklärung schlugen in von der Hisbollah kontrollierten Stadtteilen von Beirut zwei Raketen ein und verletzten fünf Menschen. Auch eine Art Kriegserklärung der Gegenseite. Damit hatte der syrische Bürgerkrieg endgültig den Nachbarn Libanon erreicht.
Die Ankunft der Hisbollaheinheiten auf dem syrischen Schlachtfeld – zwischen zwei- und dreitausend sollen es sein – andere Quellen sprechen von knapp 1 000 – hat zunächst einmal den Krieg zugunsten Assads gewendet. Seine Armee auf dem Vormarsch, die Rebellen auf dem Rückzug.
Gerade diese Schlacht um Al-Kusair hat dem Krieg nicht nur militärisch eine neue Richtung gegeben. Aus dem Bürgerkrieg ist so etwas Ähnliches wie ein Stellvertreterkrieg geworden mit stark religiöser Einfärbung. Die Golfstaaten gegen den Iran. Die Ölscheichs hoffen, die Ansprüche der Mullahs, regionale Vormacht im Nahen Osten zu werden, stoppen zu können. Sunniten gegen Schiiten. Über Religion lässt sich ein Krieg immer besser dem eigenen Volk vermitteln als über reine Machtpolitik. Bei der Schlacht um Al-Kusair nahe der libanesischen Grenze hatte die Hisbollah gegen die Nusra-Front gekämpft, schiitische Extremisten gegen sunnitische. Das Städtchen war von Kämpfern der Nusra-Front besetzt und verteidigt gewesen, die schiitischen und christlichen Bewohner waren vorher aus der Stadt geflohen. Auch bei den Schlachten um Homs und Aleppo kämpfen Schiiten gegen Sunniten.
NGOs in Syrien
Bis Mai 2013 unterstützten die Grünhelme e.V., eine Hilfsorganisation junger Christen und Muslime, Rehabilitierungsmaßnahmen und den Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern etc. im von Rebellen kontrollierten Teil Syriens. Nach Entführung von drei Mitarbeitern wurde die Arbeit vorläufig eingestellt.
Cap Anamur, Deutsche Notärzte e.V., Krankenstationen mit OP-Räumen in Azaz und Aleppo, in denen nach eigenen Angaben in zwei Monaten über 5 000 Patienten behandelt wurden; transportiert Medikamente nach Nordsyrien.
Ärzte ohne Grenzen unte rhält sechs Krankenhäuser, vier Gesundheitszentren und mobile Kliniken im von der Opposition kontrollierten Gebiet. Chirurgie, stationäre und ambulante Abteilungen, Geburtsstationen, eine Kinderstation sowie psychologische Hilfe.
Arche Nova, Initiative für Menschen in Not e.V., Medizinische Erstversorgung, Rehabilitierung von Schulen, Unterstützung von Familien in Extremnot.
Ärzte der Welt e.V.,
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