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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte die Tatsache aufwiegen, dass er meine zwei Männer umgebracht hat und Sie ihn mit Ihrem letzten Atemzug des Mordes an seiner Frau beschuldigten.«
    Frederica nickte mit finsterer Miene. »Das ist nur gerecht, da er tatsächlich ein Mörder ist.«
    »Selbstverteidigung wurde noch nie als Mord angesehen.« Aber Alex musste einsehen, dass die Umstände — Gavins abenteuerliches Leben in fernen Ländern, seine Kampfkunst, ein Meineid, der wie eine plausible Erklärung klang — die engstirnigen Mitglieder des House of Lords, die noch nie weiter als Paris gereist waren, von seiner Schuld überzeugt hatten.
    »Die Verteidigung hatte noch eine letzte Hoffnung. Ihre Mutter sagte aus, dass sie es nicht für möglich hielt, dass Seabourne Sie umgebracht hatte.«
    Alex stockte der Atem. »Meine Mutter war dort?«
    »Ja. Und sie war ja so rührend«, sagte Pierce. »Besonders, als sie um Seabournes Leben flehte. Sie sagte den edlen Lords, dass seine Hinrichtung ihre Tochter auch nicht mehr zum Leben erwecken könnte.«
    Frederica setzte die Erzählung fort. »Als Seabourne in den Zeugenstand gerufen wurde, um sich zu den Beschuldigungen zu äußern, versuchte er gar nicht, sich zu verteidigen. Er sagte nur, dass er sich keines Verbrechens schuldig gemacht hätte und Gott dafür sein Zeuge sei. Er zeigte keinerlei Entgegenkommen, und diese Haltung haben ihm viele der älteren Peers verübelt. In einer Woche wird er vor dem Gefängnis von Newgate dafür bezahlen. Normalerweise werden Hinrichtungen am frühen Morgen vollzogen, er aber wird um zwölf Uhr mittags gehenkt. Alle sollen wissen, dass die britische Justiz zwischen arm und reich keinen Unterschied macht.«
    Alex verschränkte die Hände. Die Vorstellung, dass ihre Mutter um Gavins Leben gefleht hatte, erschütterte sie zutiefst. Aber es freute sie, dass ihre Freunde und Verwandten Slys Lügen keinen Glauben geschenkt hatten. Das war natürlich in Anbetracht der Tatsache, dass Gavin zum Tode verurteilt worden war, kein Trost.
    Eine Woche. Nur eine Woche.
    »Genießen Sie Ihre letzten Tage in England, Alexandra.« Frederica blickte ihren Mann liebevoll an. »Barton hat versprochen, dafür zu sorgen, dass Sie zwei Tage nach der Hinrichtung außer Landes gebracht werden. Aber nicht bevor ich Ihnen in allen Einzelheiten von der Hinrichtung erzählt habe. Barton hat bereits im Gasthaus gegenüber von Newgate ein Zimmer reserviert, damit wir Seabournes Todeskampf aus nächster Nähe beobachten können.«
    Pierce legte den Arm um die Taille seiner Frau und blickte sie ebenso liebevoll an. Sie liebten sich, auf ihre eigene, gemeine Art.
    »Wir werden uns wiedersehen, Alexandra«, sagte Frederica im Weggehen. Sie blieb stehen. »Übrigens, was machen Sie denn so den ganzen Tag? Das scheint mir doch schrecklich langweilig zu sein.«
    Obwohl ihre Kehle wie zugeschnürt war, zwang Alex sich zu einem Lächeln. »Es ist eigentlich sehr erholsam hier. Das Gut eines Grafen zu führen ist eine sehr anstrengende Aufgabe. In den letzten Wochen habe ich mich ausgeruht und über Bücher nachgedacht, die ich gelesen habe. Ich habe mich an Gedichte erinnert, die ich auswendig gelernt hatte. Da ich immer gerne gelesen habe, ist mein Kopf voller interessanter Gedanken. Können Sie eigentlich lesen, Frederica?«
    Ihr Gegenüber presste die Lippen aufeinander. »Ich habe Besseres zu tun. Komm, Barton, lass uns nach Hause gehen.« Sie strich ihm mit einer viel versprechenden Geste über das Gesicht.
    Lange nachdem die beiden fortgegangen waren, saß Alex bewegungslos da. Ihr blieb nur eine Woche. Die Mauer war dick und ihr verbeulter Löffel ein so kümmerliches Werkzeug. Mit Hilfe eines anständigen, geschmiedeten Eisenwerkzeugs wäre sie schon lange von hier verschwunden gewesen.
    Jetzt nur keine Entschuldigungen. Sie versuchte ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen und machte sich mit grimmiger Entschiedenheit wieder an die Arbeit.
     
    »Es ist ein abscheuliches Verbrechen!« Rastlos ging Kyle in einer trostlosen Kammer des Gefängnisses von Newgate auf und ab. Man hatte Gavin am Abend vor seiner Hinrichtung dorthin gebracht. Die Behörden wollten vermeiden, dass man vom Tower zum Schafott einen Weg durch die Schaulustigen bahnen musste.
    »Verbrechen geschehen andauernd«, erwiderte Gavin. »Das einzig Ungewöhnliche an diesem ist, dass ich ein Vermögen besitze und dass reiche Männer selten ein Opfer der Justiz werden.«
    Mit besorgtem Gesicht fragte Kyle: »Wie kannst du nur so ruhig

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