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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leben verteidigt und das anderer zu schützen versucht. Die so genannten Tatsachen, auf Grund deren man dich für Alexandras Tod verantwortlich machen will, sind absurd und an den Haaren herbeigezogen.«
    »Sie reichen aus, um einen emporgekommenen schottisch-amerikanischen Kaufmann zu hängen.« Vor allem einen Kaufmann, der sich den Zorn einiger mächtiger Männer zugezogen hatte. »Die Umstände könnten den Schluss zulassen, dass ich eine unbequeme Ehefrau loswerden wollte.«
    »Keiner, der dich mit Alexandra gesehen hat, würde dies glauben.«
    Gavins Kehle schnürte sich zusammen. »Auch wenn ich freigesprochen werde, es bringt sie nicht wieder zurück.«
    »Gib nicht auf, zum Teufel noch mal!«, entgegnete Kyle ärgerlich. »Du willst doch nicht für ein Verbrechen hängen, das du nicht begangen hast!«
    Die Tür wurde geöffnet. Die Wärter ließen vier Wachen eintreten, die eigens abkommandiert worden waren, um den Angeklagten zum Gerichtsgebäude zu begleiten. Mit dieser Eskorte stieg Gavin die Stufen des Turms hinab. Dann ging er im Regen auf die wartende Kutsche zu. Kyle wich nicht von seiner Seite. Seine stumme Gegenwart war tröstend. In einer Welt, die verrückt geworden war, glaubte wenigstens ein Mensch an Gavins Unschuld.
    Als die Kutsche das Gelände des Towers verließ, schrie eine Gruppe Neugieriger: »Frauenmörder!« und »Hängt den Dreckskerl!« Steine prasselten an die Seiten des Gefährts.
    Gavins Blick fiel auf eine Gruppe von drei Männern, die besser als der Mob gekleidet waren. Es waren die drei Männer, die seinen Tod am meisten wünschten. Barton Pierce mit wettergegerbtem Gesi cht und steinhartem Ausdruck, der den Hass gegen ihn jahrelang geschürt hatte. Philip Elliott, der am meisten gewann, wenn Gavin gehenkt wurde. Major Mark Colwell, der der Überzeugung war, nur ein Soldat der englischen Armee hätte Alexandra zur Ehefrau verdient. Leuchtete Triumph in ihren Augen auf? Unmöglich, dies bei dem Regen festzustellen. Bei seiner Beerdigung aber würden sie tanzen!
    Mit grimmigem Gesichtsausdruck wandte er sich vom Fenster ab. Sein Leben war aus dem Ruder gelaufen, seit jenem Tag, an dem er Alexandra begegnet war. Wer hätte gedacht, dass sein Impuls, einer Frau in Not zu helfen, ihn an den Galgen bringen würde?

Erstes Buch
     
    Der Preis für das Leben einer Frau
     

Kapitel 1
     
    O s tindien, Frühling 1834
    Die Stille weckte sie auf. Kein heulender Wind, kein ächzendes Holz, keine rollenden Wogen, die die Rippen des Schiffes zu zermalmen drohten. Alexandra Warren konnte es kaum glauben, dass die Amstel den Sturm heil überstanden hatte. Vorsichtig löste sie sich von ihrer schlafenden achtjährigen Tochter, knotete die Stricke auf, mit denen sie sich beide am Bett festgebunden hatten, und stand auf. Ihr schien, als hätten die unentwegt gegen das Schiff schlagenden Wellen jeden Zentimeter ihres Körpers erschüttert. Sie war zwei Tage und Nächte wach geblieben. Schließlich war sie dann mit Katie in den Armen vor Erschöpfung eingeschlafen.
    Die Luke über der schmalen Kajüte zeigte einen heller werdenden Himmel. Ein neuer Tag brach an. Anscheinend hatte das Schiff in einer weiten, ruhigen Felsenbucht geankert. Hastig öffnete sie die Luke, um frische Luft in die stickige Kajüte zu lassen.
    Der warme, würzige Lufthauch strich ihr über das Gesicht. Ein Segen des Himmels, dachte Alex und sprach ein Dankgebet. Sie hatten überlebt. Auch wenn sie Katie ihre Angst nicht gezeigt hatte, war sie überzeugt gewesen, dass die Amstel untergehen und sie England niemals wiedersehen würden.
    Mit zwanzig hatte sie Major Edmund Warrens Heiratsantrag freudig angenommen. Ihr Vater, Stiefvater und Großvater waren Offiziere der Armee gewesen. Schon als Kind war sie während der Kriege auf der Pyrenäenhalbinsel unter den wachsamen Augen ihrer Mutter den Trommeln gefolgt. War es für beide dann nicht nur natürlich, dass sie ihn heiratete und an seiner Seite ein abenteuerliches Leben führen würde?
    Obwohl Edmund ein guter Ehemann war, hatte der neue, raue australische Kontinent ihr statt Abenteuer erstickenden Snobismus geboten. Alex hatten ihre Heimat und ihre Familie mehr gefehlt als erwartet. Seitdem sie ein Kind hatte, verstärkte sich dieses Gefühl, denn es machte sie traurig, dass Katie weder ihre Großeltern, Onkel und Tanten, noch ihre Cousins und Cousinen kennen gelernt hatte.
    » Mama?«
    Alex blickte hinunter und sah, wie sich der Mund in dem blassen Gesichtchen ihrer

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